Pracht
Pracht ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) an. GemeindegliederungZur Gemeinde gehören die Ortsteile Pracht, Niederhausen, Wickhausen, Bitzbruch, Hassel, Heinrichshütte und Flemmershof. GeschichteDer Ort Pracht wird in Urkunden bereits um 1300 erwähnt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte Pracht landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn erst lutherisch und später reformiert.[2] 1603 war die Prachter Mühle an Valentin Tyldes verlehnt.[3] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert gehörte Birkenbeul zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. Pracht bildete innerhalb des Kirchspiels Hamm einen „Sende“ genannten eigenen Verwaltungsbezirk, zu dem auch die Orte Bitzbruch, Hassel, Niederhausen und Wickhausen gehörten.[4] Die Grafschaft Sayn-Hachenburg war 1799 auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg gefallen. 1806 traten die beiden nassauischen Fürsten dem napoleonischen Rheinbund bei und Pracht zählte von 1806 an zum Herzogtum Nassau. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1814–1815) getroffenen Vereinbarungen wurde das Kirchspiel Hamm an das Königreich Preußen abgetreten.[5] Unter der preußischen Verwaltung wurde Pracht der Bürgermeisterei Hamm im neu errichten Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Coblenz zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. Seit 1946 ist Pracht Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Pracht, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
PolitikBürgermeisterOrtsbürgermeister von Pracht ist seit 2024 Matthias Ebach. Der Vorgänger war Udo Seidler.[7] VerkehrIm Ortsteil Wickhausen befindet sich der Bahnhaltepunkt „Hohegrete“ der Bahnstrecke Engers–Au, der von den Nahverkehrszügen der Linie RB 90 der Westerwald-Sieg-Bahn der Hessischen Landesbahn (HLB) nach dem Rheinland-Pfalz-Takt in beide Richtungen angefahren wird, auch am Wochenende und an gesetzlichen Feiertagen. Auf dem Abschnitt Au–Altenkirchen besteht von Montag bis Freitag teilweise auch ein 30-Minuten-Takt.
Der Bahnhof Au (Sieg) ist mit dem Zug etwa vier Minuten entfernt. Dort besteht Anschluss zum Rhein-Sieg-Express (RE 9), der zwischen Aachen, Köln, Siegburg/Bonn und Au nach Siegen pendelt, zur S-Bahn der Linie 12 (Au–Siegburg–Troisdorf–Köln–Horrem–Düren) sowie zur Regionalbahn, die zwischen Au und Dillenburg pendelt. An den Bahnhöfen Au und Altenkirchen befinden sich Park-and-Ride-Anlagen für PKW und Krafträder sowie in Altenkirchen auch eine Bike-and-Ride-Anlage für Fahrräder. Der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein Sieg (VRS) ist als Übergangstarif aus der VRS Region in den Landkreis Altenkirchen anerkannt. Ebenso ist der Landkreis seit dem 1. Januar 2009 Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM). Daher kann man zu diesen beiden Tarifen sowie auch zum DB- bzw. HLB-Tarif zum Haltepunkt Hohegrete reisen. KulturLiteratur
WeblinksCommons: Pracht – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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