Nissan GT-R
Der Nissan GT-R ist ein seit Dezember 2007 produziertes, 2+2-sitziges Sportcoupé des japanischen Automobilherstellers Nissan und der Nachfolger des Nissan Skyline GT-R R34. Das Fahrzeug wurde 13 Jahre lang auch in Europa verkauft, ehe es 2022 wegen neuer Lärmvorschriften vom Markt genommen wurde.[1] Mit dem Konzeptfahrzeug Hyper Force zeigte Nissan im Oktober 2023 auf der Japan Mobility Show einen ersten Ausblick auf ein elektrisch angetriebenes Nachfolgemodell.[2] Das Produktionsende für den GT-R ist für August 2025 geplant.[3] GeschichteDem Serien-GT-R gingen eine Ende 2001 auf dem Autosalon von Tokio gezeigte Studie gleichen Namens und Ende 2005 ein Prototyp voraus. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wird der GT-R (R35) erstmals nicht mehr nur in einzelnen Märkten wie Japan und Großbritannien vermarktet, sondern auch in Ländern mit Linkslenkung. Der Spitzname „Godzilla“ (im japanischen „gojira“ gesprochen), wird übersetzt mit „König der Monster“[4] und soll das Prinzip vom Wolf im Schafspelz verdeutlichen. Im Vergleich mit Sportwagen dieser Klasse kann sich der Nissan GT-R hinsichtlich der Leistungswerte und Anschaffungskosten von anderen Herstellern abheben. Die Premiere feierte der Wagen auf der Tokyo Motor Show 2007. Der GT-R ist als Nachfolger des Nissan Skyline GT-R (R34) kein Abkömmling der Skyline-Baureihe mehr, sondern ein eigenständiges Modell innerhalb der Nissan-Produktpalette. In den Vereinigten Staaten war der GT-R am 17. Februar 2008 ab 70.000 Dollar[5] erhältlich. Zum Verkaufsstart standen die Ausführungen GT-R (81.800 Euro), GT-R Black Edition (85.200 Euro) und GT-R Premium Edition (83.500 Euro) zur Verfügung.[6] Motor und TechnikDer GT-R wird von einem 3,8 Liter großen V6-Motor angetrieben, der von zwei Turboladern aufgeladen wird. Er erreicht so eine Leistung von anfangs 357 kW (485 PS); nach 2010 bzw. zum Modelljahr 2011 wurde er leicht überarbeitet und leistete 390 kW (530 PS). Durch erneute Modifizierungen wurde die Leistung bis Modelljahr 2016 mehrmals leicht gesteigert; sie beträgt aktuell 419 kW (570 PS) und als „Nismo“-Version seit ihrer Einführung durchgehend 441 kW (600 PS). Nismo ist die Motorsportabteilung von Nissan. Wie seine Vorgängermodelle besitzt der GT-R Allradantrieb, allerdings mit neuer, patentierter Technik. Dabei fährt das Fahrzeug normalerweise mit Hinterradantrieb und schaltet, wie schon beim Nissan Skyline R34 GT-R, erst bei zu viel Schlupf die vorderen Räder hinzu. In dem Bemühen, das Gewicht nicht zu sehr ansteigen zu lassen, wurde im GT-R die Allradlenkung „S-HICAS“ des Vorgängers fallengelassen. Durch die Transaxle-Bauweise (Motor an der Vorderachse, Getriebe an der Hinterachse) wird beim Nissan GT-R eine vorteilhafte Gewichtsverteilung erreicht, die sich speziell im Handling und in den Kurvengeschwindigkeiten vorteilhaft bemerkbar macht. Anfang 2009 stellte Nissan, zunächst nur für den Verkauf in Japan, die „SpecV“-Variante des GT-R vor. Der Verkauf begann am 2. Februar bei sieben ausgewählten Händlern. Für Europa waren insgesamt 40 Stück vorgesehen. Die maximale Leistung blieb unverändert, das Drehmoment erfährt für maximal 80 Sekunden einen Zuwachs von 20 Nm. Der SpecV ist durch diverse Maßnahmen zur Gewichtsreduktion etwa 80 kg leichter als die Standardversion. Verschiedene Anbauteile, darunter die Rennschalensitze, bestehen aus CFK. Die hinteren Sitze wurden entfernt. Die Bremsanlage hat Keramikbremsscheiben und das Fahrzeug erhielt leichtere Räder. Das Abgassystem besteht aus Titan. Zusätzlich wurde das Fahrwerk noch verstärkt, ist nun aber nicht mehr dreistufig adaptiv wie beim serienmäßigen GT-R. Die Auflage dieser Serie war begrenzt und das Fahrzeug kostete umgerechnet 149.990 Euro. ModellpflegeGen.2 (DBA, 530PS Version)Seit dem 19. Oktober 2010 gab es für das Modelljahr 2011 einen überarbeiteten GT-R. Das Modell erhielt neue LED-Tagfahrlichter vorne und einen markanten Heckdiffusor hinten. Geändert wurden die Fahrwerksgeometrie sowie die Dämpferkennlinien. Zudem wurde die Karosserie weiter versteift, was noch mehr Stabilität in den Kurven bringt. Der Motor verfügte fortan über 390 kW (530 PS) bei 6400/min. Gestiegen ist auch das Drehmoment auf 612 Nm bei 3200 bis 6400/min. Gen.3 (DBA, 550PS Version)Zum Modelljahrgang 2012 wurde die Leistung auf 404 kW (550 PS) angehoben. Für das Modelljahr 2013 folgte eine weitere kleine Überarbeitung: Der Motor, der nach wie vor 404 kW (550 PS) leistet, wurde optimiert, zudem wurde das Fahrwerk überarbeitet. Der Preis lag nun bei 96.900 Euro. Im Herbst 2013 wurde der GT-R erneut überarbeitet. Die Leistung von 404 kW (550 PS) blieb unverändert, verbessert wurden das Ansprechverhalten und der Durchzug im mittleren und oberen Drehzahlbereich. Außerdem wurde die Karosseriesteifigkeit erhöht und der Schwerpunkt abgesenkt.[7] Zum Modelljahr 2014 gab es wieder einige Neuerungen. Der GT-R erhielt LED-Scheinwerfer, die sich automatisch an die Geschwindigkeit anpassen und zudem in Kurven eine bessere Ausleuchtung bieten. Des Weiteren wurden Fahrwerk und Lenkung in puncto Stabilität und Komfort überarbeitet, die Stabilisatoren und Dämpfer wurden neu abgestimmt. Der Schwerpunkt wurde mit dem neuen Modelljahr nochmals abgesenkt. Die Heckleuchten erhielten eine neue Grafik in Form von vier LED-Ringen. Für Deutschland wurde ein Basispreis von 96.900 Euro angegeben.[8] Seit August 2014 wird eine Sportversion des Nissan GT-R von Nissans hauseigener Motorsportabteilung Nismo[9] angeboten, deren Leistung auf 441 kW (600 PS) gesteigert wurde. Gen.4 (EBA, 570PS Version)Für das Jahr 2017 wurde das Modell im August 2016 ein weiteres Mal optisch und technisch überarbeitet. Die Leistung stieg auf 570 PS und der Preis auf 99.900 Euro. Bei diesem Facelift wurde auch das Nissan-Markengesicht eingeführt und zum ersten Mal in der Modellgeschichte der Innenraum geändert. Das Armaturenbrett erhielt eine neue Form, modernere Klima-Bedienelemente, deutlich wertigere Mittelkonsole, ein komplett neues Lenkrad und Details wie DAB im Radio. Dazu waren ab diesem Modell abgesehen vom Nismo-Modell drei verschiedene Ausstattungsvarianten erhältlich: Black Edition (standard Kunstleder), Prestige Edition (gehobene Lederausstattung), und Track-Edition (nismo upgrades für Sitze, Felgen, Fahrwerk und Karosserie). Gen.5Ein weiteres Facelift folgte im Januar 2023.[10] Diese Version ist jedoch nur in Japan und den USA erhältlich, da für den europäischen Markt zu viele technische Anpassungen erforderlich gewesen wären. FahrleistungenNissan selbst vermeldete für die erste Version mit 485 PS eine Rundenzeit von 7:26,8 Minuten[11] auf der Nürburgring-Nordschleife. Nach der ersten Modifizierung 2011 leistete der GT-R 530 PS; die Nürburgring-Nordschleife umrundete dieses Modell in bestätigten 7:24,22 min.[12] 2012 folgte eine weitere Überarbeitung: Durch die Optimierung des V6-Biturbo-Motors, der nun 404 kW (550 PS) leistet, konnte die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 laut Werksangaben um eine Zehntelsekunde auf 2,7 s verbessert werden. Durch diese Maßnahmen schafft das aktuelle Modell die Umrundung der Nordschleife in 7:18.60 Minuten.[13] Der erste Nissan GT-R mit 485 PS hat im britischen Automagazin Top Gear die serieneigene Teststrecke, einen Flugplatzkurs auf dem Dunsfold Aerodrome in der Grafschaft Surrey, schneller umrundet als ein Chevrolet Corvette C6 Z06, Ford GT, Porsche Carrera GT und ein Lamborghini Murcielago LP640.[14] Der Sprint bis Tempo 100 dauert bei der Euro-Version des aktuellen GT-R mit 570 PS laut Werksangaben 2,8 Sekunden. Beim GT-R Nismo mit 600 PS sind es ebenso 2,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit des aktuellen GT-R wird von Nissan mit 315 km/h angegeben. Technische Daten
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Rennsport2008 kündigte Nissan an, dass der neue GT-R den Nissan 350Z in der japanischen Super-GT-Meisterschaft ersetzen werde, obwohl der 350Z erst ein Jahr in der GT500-Klasse mitfuhr.[16] Fünf verschiedene GT-R wurden für den Saisonstart im Jahr 2008 angekündigt. Nismo hatte mit dem Xanavi Nismo GT-R, der am 2. Dezember 2007 auf dem eigenen Nismo-Festival am Fuji Speedway vorgestellt wurde,[17] und dem Motul Autech GT-R gleich zwei Versionen im Einsatz. Im Hasemi-Motorsport-Rennstall kam der YellowHat YMS Tomica GT-R zum Einsatz, der Calsonic Impul GT-R für das Team Impul und der Advan Clarion GT-R für Kondo Racing. Die Fahrzeuge wurden gegenüber der Serienversion stark modifiziert. Eine besondere Modifikation war das Entfernen des Allradantriebes und der Tausch des kompletten Motors. Aufgrund der Regulierungen in der GT500-Klasse entschied sich Nissan dazu, den alten 4,5-Liter-V8-Motor (VK45DE aus dem Super GT Nissan 350Z) mit etwa 330 kW einzusetzen und rüstete die Rennwagen auf Hinterradantrieb um. Das komplette Antriebssystem wurde dem alten Skyline (Super GT) GT-R entnommen. Nissan konnte sowohl 2008 als auch 2009 keinen Gesamttitel mit dem GT-R einfahren. 2010 kam ein völlig überarbeiteter GT-R zum Einsatz, der den Forderungen der FIA, die Leistung zu verringern, Rechnung trug. Zum Einsatz kam der seriennahe 3,4-Liter-V8-Motor VRH34A.[18][19] Des Weiteren gingen insgesamt nur noch drei Fahrzeuge in der GT500-Klasse an den Start.[20] Weiters existierte eine GT1-Rennversion des Nissan GT-R, die an der FIA-GT1-Weltmeisterschaft teilnahm. ZulassungszahlenSeit dem Marktstart bis einschließlich Dezember 2022 sind in der Bundesrepublik Deutschland 1.819 Nissan GT-R neu zugelassen worden. Mit 220 Einheiten war 2009 das erfolgreichste Verkaufsjahr.
WeblinksCommons: Nissan GT-R – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Belege
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