Als Fahrzeugklasse bezeichnet man im Verkehrswesen eine abgegrenzte Produktgruppe von Fahrzeug-Modellen. Eine eindeutige, einheitliche Definition existiert dabei jedoch nicht, vielmehr werden national und international verschiedene Kriterien für die Zuordnung einzelner (Kraft-)Fahrzeuge zugrunde gelegt. In der Regel umfassen die verschiedenen Kategorien Fahrzeuge, die (je nach System) etwa in Form, Größe oder preislich untereinander konkurrieren und/oder sich durch unterschiedliche technische Daten von anderen Gruppen abheben.
Daneben gibt es weitere Klassenzuordnungen, die nicht von einer Organisation gestützt oder definiert sind, aber dennoch sehr verbreitet sind. Unter den Limousinen, Kombis und Großraumlimousinen ist eine Klassifikation gut möglich, da die genannten Eigenschaften in engem Zusammenhang stehen. Bei Cabrios und Geländewagen findet keine Unterscheidung nach Kaufpreis und Fahrzeuggröße statt.
Größe, Gewicht und Leistung unterliegen einem stetigen Wachstum, daher müssen auch die Fahrzeugklassen im zeitlichen Kontext interpretiert werden.
Unter den Limousinen und Kombis ist folgende Klassifikation in Europa üblich. Sie deckt sich weitgehend mit der den Segmenten des Kraftfahrt-Bundesamtes. Die Preise sind aktuelle Marktpreise in Deutschland, Ausreißer und Nischenmodelle werden hier nicht berücksichtigt.
Seit wenigen Jahren gibt es einen Trend zu höheren Pkw. Sie bieten bei gleicher Grundfläche deutlich mehr Platz als entsprechende Limousinen, da die Passagiere aufrechter sitzen. Dadurch lässt sich teilweise eine dritte Sitzreihe unterbringen. Daneben erleichtert die Höhe das Einsteigen. Die Sitzposition wird besonders von älteren Personen bevorzugt.
Lange Tradition haben die Kleinbusse, die nicht vom Pkw abgeleitet sind. Seit den 1980er Jahren gibt es die Vans mit sieben Sitzen und in den 1990er Jahren wurden die Hochdachkombis populär. Die Begriffe Microvan, Minivan und Kompaktvan sind jünger und noch nicht klar abgegrenzt. Sie orientieren sich an den entsprechenden Klassen der Limousinen, mit denen sie häufig die Plattform teilen.
Die Normung von Fahrzeugen ist ein Teilbereich der militärischen Logistik. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden von Militärorganisationen mehrerer Staaten Fahrzeugklassen bestimmt. Ein bekanntes Beispiel ist der Regel-3-Tonner, der als leichter Lastkraftwagen in Deutschland definiert wurde.[5] Diese auch als Subventions-Lkw bekannten Fahrzeuge wurden auch in Frankreich, Österreich, in der Schweiz und anderen Staaten gefördert. Die Beschaffung und Normungsvorgaben liegen bei Militär traditionell bei Stabsorganisationen des Generalquartiermeisters bzw. deren moderneren Nachfolgeorganisationen. Auch im angloamerikanischen Raum hat man sich früh mit Vorgaben, Tests und Fahrzeugbeschaffung befasst. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden bei der Pancho Villa Expedition erste Erfahrung gesammelt, deren Ergebnisse in Fahrzeugklassen der sogenannten Liberty-Truck-Modelle eingeflossen sind. In den USA liegen diese Aufgaben traditionell im Bereich des United States Army Quartermaster Corps (USQMC), in dessen Insigne schon im 19. Jahrhundert das Rad als Kennzeichen geführt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurden von allen beteiligten Parteien das Engagement zur Normung der Fahrzeugklassen intensiviert, was zum Teil bis in das 21. Jahrhundert Nachwirkung zeigt.
Nachfolgend eine unvollständige Übersicht, die Beispiele zu bekannten Fahrzeugklassen aufzeigt.
Als Cabrios werden offene Fahrzeuge aller Preisklassen zusammengefasst. In den meisten Fällen existiert ein geschlossenes Pendant, wobei der Preis bauartbedingt höher ist als entsprechende Limousine. Eine spezielle Unterart ist der zweisitzige Roadster, ein offener Sportwagen.
Sportwagen
Sportwagen bezeichnet Zweisitzer in allen Preisklassen, vereinzelt auch mit zwei Sitzreihen oder Notsitzen, wenn sie entsprechende Fahreigenschaften aufweisen. In der Neuzulassungsstatistik, der Pannenstatistik und bei der Einteilung durch die Fachpresse werden diese Fahrzeuge einer eigenen Klasse zugeordnet. Unterklassen der Sportwagen: