Das Gemeindegebiet ist in den Gemarkungen Leidendorf und Weidenbach aufgeteilt. Die Gemarkung Weidenbach hat eine Fläche von 7,778 km². Sie ist in 1338 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5813,04 m² haben.[5] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Triesdorf.[6]
Im Jahre 1229 wurde der Ort als „Widenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Es wurde dort als freies Bauerndorf beschrieben. Der Ortsname leitet sich von einem gleichnamigen schon zuvor gebrauchten Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort das mhd. „wîde“ (= Weide) bzw. „wîdîn“ (= von Weidenholz). Es handelt sich somit um einen von Weiden bestandenen Bach.[7]
Im Jahre 1600 wurde das benachbarte Bauerndorf Triesdorf von den Herren von Seckendorff an den Ansbacher Markgraf Georg Friedrich I. verkauft. Der Markgraf und seine Nachfolger bauten Triesdorf zu ihrer Sommerresidenz aus, im Zuge dieses Umbaus wurden die 16 Triesdorfer Bauern nach Weidenbach umgesiedelt. Ab 1682 begannen größere Umbauarbeiten in Triesdorf, das Weiße Schloss wird erbaut und Triesdorf wird mit einer Backsteinmauer, der sogenannten Roten Mauer umgeben. 1624 wird Weidenbach das Marktrecht verliehen.
Als Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach die Regentschaft über das Markgrafentum übernimmt, begann ein zweiter Bauboom in Triesdorf. Alexander hegte eine große Leidenschaft für die Jagd. In Triesdorf bot sich ihm für seine Leidenschaft ein weites Betätigungsfeld. Offiziell war sein Regierungssitz zwar Ansbach, aber durch die Liebe zur Jagd hielt er sich die meiste Zeit in Triesdorf auf. Durch die ständige Anwesenheit war eine Umfangreiche Hofhaltung notwendig. So wurde auch eine Ökonomie gegründet, die der Ernährung der Hofgesellschaft sichern sollte. Viele Angehörige des Hofes bauten sich in Weidenbach bürgerliche Häuser im klassischen spätbarocken Stil. 1848 wurde der Gutshof Standort der Königlich Bayerischen Kreisackerbauschule Triesdorf.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weidenbach 64 Untertansfamilien, von denen 54 ansbachisch waren.[12] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1804) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:[13]
„Weidenbach, großer wohlgebauter mit einer sehr schönen im Jahre 1736 neu erbauten Kirche gezierter Marktflecken, liegt 1⁄2 Stunde nördlich von Ohrnbau, wovon er ehedem ein Filial war, bey Triesdorf, und zählt 64 Unterthanen, wovon 5 Eichstättisch, und zum oberländischen Pfleg- und Stadtvogteyamte Ahrberg Ohrnbau gehörig sind, welche vom Hofgerichte im J. 1369 demselben zuerkannt wurden. Dieser Ort erhielt im Jahre 1495 Marktrecht, hatte einst ein eignes Schöpfengericht, und verdankt den Wohlstand der Einwohner großen Theils dem nahen Triesdorf, ehemaligen Sommeraufenthalte des Markgrafen von Ansbach.“
Der Weidenbacher Marktgemeinderat hat 15 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 gab es folgendes Ergebnis:
Freie Wählergemeinschaft und die Weidenbacher Liste: 11 Sitze (−1)
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Schwarz; vorne über gesenktem blauen Wellenbalken ein gebogener grüner Weidenzweig, hinten ein auffliegender widersehender silberner Falke, der ein goldenes Pflugmesser in den Fängen hält.“[34]
Wappenbegründung: Der Weidenzweig über dem blauen Wellenbalken steht redend für den Ortsnamen. Die Farben Silber und Schwarz sind dem markgräflichen Wappen entnommen. Die Ansbacher Markgrafen hatten hier ihre Sommerresidenz. Markgraf Karl Wilhelm Friedrich betrieb hier die Falkenjagd. Daran erinnert der Falke. Das Pflugmesser weist auf die landwirtschaftliche Struktur des Gemeindegebiets hin.
Radweg: Meister (r)Ade(l)bar – mit dem Storch unterwegs im Altmühltal
Tore-Türme-Schlösser-Radweg (Triesdorf–Weidenbach–Ornbau–Arberg–Bechhofen–Merkendorf–Wolframs-Eschenbach–Windsbach–Mitteleschenbach–Haundorf–Muhr am See)
Radweg Ansbach–Altmühl (Ansbach entlang der B 13 bis Leidendorf dann durch Triesdorf nach Ornbau, von Ornbau aus als Altmühlradweg entlang des Altmühlsees bis Kelheim).
Regelmäßige Veranstaltungen
Weidenbacher Kirchweih (Anfang Mai)
Festball der ‚Vereinigung ehemaliger Triesdorfer‘ (am Samstag vor dem Triesdorfer Johannitag)
Triesdorfer Johannitag (Tag der Offenen Tür im Bildungszentrum Triesdorf, Sonntag nach dem 24. Juni, dem Feiertag Johannes des Täufers)
Rosenhofkirchweih in Nehdorf (im Juli)
Kirchweih in Leidendorf (im Juli)
Weidenbacher Dorffest (im Juli)
Brotbackfest in Leidendorf (Ende August)
Weidenbacher Herbstmarkt (Sonntag vor Erntedank)
historische Führung durch die historischen Gebäude und die Landschaftsparks
Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb mit fachlich fundierten Aussagen für nicht landwirtschaftliches Publikum
Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchanalytik (LVFZ) der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Berufsschule für Milchwirtschaftliche Laboranten in Bayern, Fortbildung zum Milchwirtschaftlichen Labormeister
Lehrmolkerei des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken e. V.
Standort der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit den FakultätenLandwirtschaft – Lebensmittel – Ernährung (Bachelor-Studiengänge: Landwirtschaft, Lebensmittelmanagement, Ernährung und Versorgungs-management, Agrartechnik und den Masterstudiengängen: MBA in Regionalmanagement, Internationaler MBA in Agrarmanagement) und die Fakultät Umwelt-Ingenieurwesen (Bachelor-Studiengänge: , Technologie Erneuerbarer Energien, Wassertechnologie). Die Hochschule ging aus der Ingenieursschule für Landwirtschaft hervor, die 1971 zur Fachhochschule wurde.
Staatliche Fachakademie für Landwirtschaft, Fachrichtung Ernährung und Versorgung mit Kompetenzzentrum Hauswirtschaft
Staatliche Fachoberschule/Berufsoberschule für Landwirtschaft (Schwerpunkte Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau, und Ernährung)
Staatliche Berufsschule Ansbach, Außenstelle Triesdorf, mit den Fachbereichen Landwirt, Milchwirtschaftlicher Laborant, Tierpfleger, Tierwirt und Fachkraft Agrarservice
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.479–480 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Gottfried Stieber: Weidenbach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.918–921 (Digitalisat).
↑W.-A. von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 235.
↑G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 479.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 25, 32. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 742.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 740.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 4472. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 693 f.
↑Johann Bernhard Fischer: Weidenbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.28 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 119.