Lisberg
Lisberg ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg sowie Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg. GeografieDie Gemeinde liegt im Steigerwald. Durch Lisberg verläuft der Fränkische Marienweg. GemeindegliederungEs gibt vier Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl angegeben):[3][4]
Es gibt die Gemarkungen Lisberg und Trabelsdorf. NachbargemeindenNachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Viereth-Trunstadt, Bischberg, Walsdorf, Burgebrach, Schönbrunn im Steigerwald, Priesendorf GeschichteBis zum 19. JahrhundertLisberg fällt schon von Weitem durch die Burg Lisberg auf. Die Burg und damit der Ort wurden in einer Schenkungsurkunde des Jahres 820 erstmals erwähnt. Die Burg gehört zu den ältesten erhaltenen Burgen Deutschlands. Von 1600 bis 1707 hatte die protestantische Linie, von 1707 bis 1790 die katholische Linie der Freiherren von Münster den Lehenbesitz von Lisberg. Die Burg befindet sich in Privatbesitz. Mit der Rheinbundakte 1806 kam die Herrschaft der Freiherren von Münster-Lisberg zu Bayern. FusionDie Gemeinde Lisberg besteht seit dem 1. Mai 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf.[5] Zwei Jahre nach der Gebietsreform von 1978 löste sich Lisberg aus der Verwaltungsgemeinschaft Stegaurach und es entstand 1980 die Verwaltungsgemeinschaft mit der Nachbargemeinde Priesendorf mit Sitz im generalsanierten Schloss Trabelsdorf. Geschichte der Juden in LisbergDie jüdische Gemeinde wurde erstmals 1739 aufgrund der Nutzung ihres Begräbnisplatzes genannt. Die Wohnungen der Juden befanden sich im Bereich der heutigen Straßenzüge Kaulberg, Kasernstraße und Brunnenweg. Am 19. September 1904 wurde die Israelitische Kultusgemeinde Lisberg mit der von Trabelsdorf vereinigt. Bis Ende April 1942 befanden sich noch zehn Juden in Trabelsdorf. SynagogeDie Synagoge war in einem Wohnhaus, im heutigen Anwesen Kaulberg 5, untergebracht, das vier Eigentümern gehörte. Sie bestand nur aus dem Synagogenzimmer. In den Jahren 1871/1872 wurde das baufällig gewordene Anwesen saniert. SchuleDie Kinder gingen von 1826 bis 1869 in die neu gegründete Religionsschule in Kolmsdorf im Hause der Witwe Wörner. Anschließend wurde die Schule nach Trabelsdorf verlegt. Vorsteher der jüdischen Gemeinde Lisberg
Lehrer
FriedhofDer von Maschendraht und einer Buchenhecke umgebene „Leichenplatz“ oberhalb von Lisberg wurde erstmals 1739 genannt. 1904 wurde der Friedhof durch das Bezirksamt Bamberg II mit Wegen versehen, die Gräber erhielten Nummern. 1938 wurde der Friedhof geschändet. Den Friedhof einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen scheiterte daran, dass die dortigen Bäume unter Naturschutz standen. Entfernt wurden Grabsteine und die Friedhofsmauer. Trotz der Schändung sind nach einer Zählung von 1985 noch 139 Grabsteine vorhanden. EinwohnerentwicklungIm Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1352 auf 1737 um 385 Einwohner bzw. um 28,5 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 2004 mit 1797 Einwohnern erreicht. ReligionLaut Zensus am 9. Mai 2011 waren 68,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 22,0 % evangelisch-lutherisch. 9,4 % hatten eine andere Religion oder waren konfessionslos. PolitikBürgermeisterErster ehrenamtlicher Bürgermeister ist seit 2014 Michael Bergrab (Überparteiliche Liste), der in der Stichwahl 69,33 % der Stimmen erhielt und 2020 ohne Gegenkandidaten mit 83,77 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Bergrab war mit 22 Jahren bei seinem Amtsantritt am 1. Mai 2014 Deutschlands jüngster Bürgermeister. Sein Vorgänger war seit 1990 der Volksschul-Konrektor Peter Deusel (Überparteiliche Liste), der 2008 mit 66,67 % der Stimmen wiedergewählt wurde. GemeinderatDem Gemeinderat gehörten in der Wahlperiode 2014/20 fünf Gemeinderäte der Überparteilichen Liste (ÜPL), vier der Christlich-Sozialen Union (CSU) und zwei dem Bürgerblock (BBL) an, ein weiteres Mitglied war fraktionslos. In der Wahlperiode 2008/14 gehörten sieben Mitglieder der ÜPL und fünf Mitglieder der CSU an. In der Wahlperiode 2002/08 hatten die ÜPL und die CSU jeweils sechs Sitze. VerwaltungDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg. Wappen
Kultur und SportStädtepartnerschaftenEs besteht eine Städtepartnerschaft mit dem hessischen Ort Lißberg. Feuerwehren
BrauereienVon drei Brauereien im Jahre 1985 gibt es nur noch eine, die Brauerei Beck in Trabelsdorf. Bis 1999 braute die Schlossbrauerei Dauer in Trabelsdorf, bis 1989 die Burgbräu in Lisberg. VeranstaltungenDas Jahr über finden in Lisberg zahlreiche Veranstaltungen statt, die von Vereinen ehrenamtlich organisiert werden. Höhepunkte sind die beiden Kirchweihen (sogenannte Kerwa). Diese finden in Lisberg entweder am 3. oder 4. Septemberwochenende und in Trabelsdorf am 1. Oktoberwochenende statt. Sehenswürdigkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Lisberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lisberg – Reiseführer
Einzelnachweise
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