Gerach wurde am 10. März 1396 erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung selbst ist vermutlich erheblich älter. In zahlreichen Verkäufen und Schenkungen kam Gerach in den folgenden Jahrhundertenin viele Hände und gehörte zeitweise den Herren von Schaumburg und von Rotenhan. 1750 ging der Ort in den Besitz des Fürstbistums Bamberg über. Als Teil des Hochstiftes Bamberg fiel Gerach bei der Säkularisation 1803 an Bayern. Bei Grenzbereinigungen wurde es 1810 dem Großherzogtum Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern zurückfiel.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 941 auf 966 um 25 Einwohner bzw. um 2,7 %.
Jahr
Einwohner
1961
796
1971
905
1987
927
1989
962
1991
957
1993
965
1994
954
1995
967
1996
1000
1997
1007
Jahr
Einwohner
1998
998
1999
1019
2000
1018
2001
1014
2002
1000
2003
1010
2004
996
2005
996
2006
1012
2007
1005
Jahr
Einwohner
2008
983
2009
979
2010
968
2011
966
2012
958
2013
946
2014
911
2015
925
2016
933
2017
965
Jahr
Einwohner
2018
966
2019
960
Religion
Laut Zensus am 9. Mai 2011 waren 81,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 9,0 % evangelisch-lutherisch. 9,4 % hatten eine andere Religion oder waren konfessionslos.
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Sascha Günther (CSU),[6] der sich gegen den zwölf Jahre amtierenden Gerhard Ellner (SPD) in einer Stichwahl mit 63,05 % der Stimmen durchsetzte. Ellner wiederum setzte sich 2008 in der Stichwahl mit 69,9 % der Stimmen gegen seinen Herausforderer Gerhard Wölflein (CSU) durch und wurde 2014 bei einem Gegenkandidaten mit 67,22 % der Stimmen im Amt bestätigt. Ellners Vorgänger war Gunther Stegner (CSU).
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen seit 1996 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Blasonierung: „Gespalten von Schwarz und Silber; vorne ein linksgewendeter goldener Hahn, hinten über einem schräglinken roten Wellenbalken ein fünfstrahliger roter Stern.“[8]
Wappenbegründung: Das Ortswappen erinnert an die Adelsfamilie von Rotenhan, Besitzer des Dorfes vom 15. bis 18. Jahrhundert. Gleichzeitig ist der Hahn das Symboltier des Heiligen Vitus, dem die katholische Ortskirche geweiht ist.
Wappengeschichte: Die Farben Gold und Schwarz sind aus dem Wappen des Hochstifts Bamberg und weisen darauf hin, dass Gerach seit dem 14. Jahrhundert ein Bamberger Lehen war. Der rote Wellenbalken und der rote Stern stammen aus dem Wappen der Grafen von Rotenhahn, die von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz von Gerach waren.[9] Dieses Wappen wird seit 1978 geführt.[10]
Sehenswürdigkeiten
Die spätromanische Kirche Sankt Vitus gilt als eine der ältesten Kirchen in Franken und stammt teilweise aus dem 12. Jahrhundert. Ein Relief auf der Kirchentür stellt den Märtyrer Vitus betend in einem Kessel heißen Öls dar. Am Vorplatz der Kirche befindet sich ein Kriegerehrenmal.
Im Dorf gibt es historische Fachwerkhäuser, steinerne Feldkreuze und Felsenkeller im Sandsteinhügel. Im Gemeindeteil Mauschendorf steht die denkmalgeschützte Gaststätte Zur Jägersruh, eine der ältesten Gastststätten im Landkreis.
↑Geschäftsordnung Gerach 2020–2026. (PDF) § 20 Abs. 2 Satz 1 Geschäftsordnung für den Gemeinderat der Gemeinde Gerach vom 25. September 2020. Gemeinde Gerach, abgerufen am 3. April 2021.