Burgwindheim
Burgwindheim (fränkisch: Winnem) ist ein Markt im Westen des oberfränkischen Landkreises Bamberg, ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ebrach und zählt zur Metropolregion Nürnberg. GeografieGeografische LageDer Ort Burgwindheim liegt im Steigerwald, etwa 26 km westsüdwestlich von Bamberg im Tal der mittleren Ebrach. Die Gemarkung Burgwindheim hat eine Fläche von etwa 1365 Hektar,[2] sie liegt nur mit ihrem Gemarkungsteil 1 in der Marktgemeinde Burgwindheim, der Gemarkungsteil 0 liegt im Gebiet des Marktes Burgebrach.[3] Auf dem Gemarkungsteil 1 liegen die Burgwindheimer Gemeindeteile Burgwindheim und Schrappach, der Gemarkungsteil 0 liegt im Burgwindheimer Forst und ist unbewohnt. Die benachbarten Gemarkungen sind Unterweiler, Kötsch, Mönchherrnsdorf, Schlüsselfeld, Ziegelsambach, Aschbach und Untersteinach. NachbargemeindenNachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Rauhenebrach (Landkreis Haßberge), Burgebrach, Schlüsselfeld und Ebrach. GemeindegliederungDie Gemeinde hat elf Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen angegeben):[4][5]
Im Gemeindegebiet liegen die Gemarkungen Kötsch, Untersteinach, Unterweiler und Burgwindheim (nur Gemarkungsteil 1).[3] GeschichteBis zur GemeindegründungUnklar ist die Bedeutung des Ortsnamens, der entweder auf die Siedlung eines Mannes namens Wind oder auf die wendische Vergangenheit zurückzuführen ist. Der springende (wendische) Hund im Ortswappen könnte ein Hinweis sein. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1140. Die Siedlung geht vermutlich auf die fränkische Landnahme zurück. Im Jahr 1278 vermachte der Ritter Ludewig von Windeheim sein Gut dem Zisterzienserkloster Ebrach. 1363 erhielt Burgwindheim durch Kaiser Karl IV. das Marktrecht und ist damit der älteste Markt des Steigerwaldes. 1720 bis 1728 entstand unter Abt Wilhelm I. Sölner das Amtsschloss des Klosters Ebrach. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Dem Kloster Ebrach wurde de facto erst durch die Säkularisation die Reichsunmittelbarkeit anerkannt, so dass dessen Besitzungen nicht, wie die restlichen des Hochstiftes Würzburg, zeitweilig an Erzherzog Ferdinand von Toskana fielen, sondern bei Bayern blieben. EingemeindungenIm Zuge der Gebietsreform wurden zum 1. Januar 1972 die Gemeinden Kötsch, Untersteinach und Unterweiler in den Markt Burgwindheim eingemeindet.[6] EinwohnerentwicklungIm Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1340 auf 1313 um 27 Einwohner bzw. um 2 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1995 mit 1516 Einwohnern erreicht.
ReligionLaut Zensus am 9. Mai 2011 sind 81,3 % der Einwohner römisch-katholisch und 10,0 % evangelisch-lutherisch. 8,7 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos. PolitikBürgermeisterBürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Johannes Polenz (DLB/BBL). Er setzte sich in einer Stichwahl mit 56,95 % der Stimmen gegen den damaligen Amtsinhaber Heinrich Thaler (CSU) durch. Dieser wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Erhard Werner (CUW), wurde 2008 mit 73,40 % der Stimmen und 2014 bei zwei Gegenkandidaten mit 57,11 % wiedergewählt. GemeinderatDer Gemeinderat besteht aus zwölf Mitgliedern. Die letzten vier Kommunalwahlen brachten folgende Ergebnisse: Gemeinderatswahl 2020
Gemeinderatswahl 2014
Gemeinderatswahl 2008
Gemeinderatswahl 2002
Wappen
BaudenkmälerBodendenkmälerWirtschaft und InfrastrukturWirtschaft einschließlich Land- und ForstwirtschaftDie Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 616.000 Euro, davon waren 157.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto). Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 114 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 45 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 461. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 64 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1404 Hektar, davon waren 914 Hektar Ackerfläche und 489 Hektar Dauergrünfläche. VerkehrDie Bundesstraße 22 von Bamberg nach Würzburg führt durch Burgwindheim. In Richtung Süden führen die Kreisstraßen BA 2 und BA 44 zur acht Kilometer südlich verlaufenden Autobahn A 3. Nach Norden führt die BA 23. Nach Bamberg besteht eine Busverbindung und damit die Anbindung an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg. Der Bahnhof Burgwindheim lag an der 2003 stillgelegten Bahnstrecke Strullendorf–Ebrach, auf der seit 2007 ein Radweg von Burgebrach nach Ebrach führt. Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg. Bildung1999 gab es folgende Einrichtungen:
Freiwillige Feuerwehren
Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Markt Burgwindheim ist federführend im Marktgemeinde-Gebiet. BrauereienAuf dem Gemeindegebiet befindet sich keine Brauerei mehr. Die Brauerei Ibel im Gemeindeteil Kappel stellte den Braubetrieb 2005 ein und lässt Bier im Lohnbrauverfahren brauen. Bis zum Jahr 1994 existierte die Brauerei zum Löwen in Burgwindheim. HostienwunderEin Hostienwunder bei der Fronleichnamsprozession des Jahres 1465 machte Burgwindheim zum Wallfahrtsort. Auf einem Altar fiel „ohne fremdes Zutun und ohne Einwirkung des Windes“ die Monstranz um, die Hostie fiel zu Boden. Der Priester konnte sie mit aller Kraft nicht vom Boden lösen. Es wurde ein hölzerner Verschlag errichtet, um die Hostie zu schützen. Der Ebracher Konvent bereitete sich in einem achttägigen Gebet darauf vor, die Hostie wieder aufzuheben. Es gelang dann auch und der Abt von Ebrach brachte sie wieder in die Pfarrkirche zurück. Das Ereignis wurde als Wunder betrachtet, und schon zwei Jahre später entstand eine Kapelle zum Heiligen Blut. Die Zahl der Wallfahrten nahm noch zu, als 1625 eine Quelle entsprang, die bald als wundertätig galt. Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Burgwindheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Burgwindheim – Reiseführer
Einzelnachweise
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