24-Stunden-Rennen von Le Mans 2004Das 72. 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 72e Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, auch 24 Heures du Mans, Le Mans, fand vom 12. bis 13. Juni 2004 auf dem Circuit des 24 Heures statt. Das RennenNach dem dritten Sieg in Folge 2002 hatte der Vorstand der Audi AG entschieden, sich in Le Mans mit Audi R8 in Le Mans nicht mehr werkseitig zu beteiligen. Das führte zum vorläufigen Ende der Renneinsätze von Joest Racing, der deutschen Rennmannschaft die die Werkswagen in Le Mans betreute. 2003 unterstützten die Joest-Techniker Bentley beim Doppelsieg. Auch 2004 war kein Joest-Wagen an der Sarthe gemeldet. Das Rennen sollte von den R8 der Privatteams bestritten werden. Ganz ohne Beteiligung der Motorsportler um Reinhold Joest ging das Rennen dennoch nicht vonstatten. Joest's Technischer Direktor Ralph Jüttner arbeitete 2004 für das japanische Audi Sport Japan Team Goh[1]. Die Japaner verpflichteten auch den inzwischen fünffachen Gesamtsieger Tom Kristensen, der seit 2000 viermal in Folge bei diesem 24-Stunden-Rennen erfolgreich geblieben war und dessen vorjährigen Teamkollegen Rinaldo Capello. Stammfahrer bei Goh war der Japaner Seiji Ara der schon in den letzten beiden Jahren den Audi-Prototypen gefahren hatte. Zwei Fahrzeuge meldete Audi Sport UK. Gefahren wurden die Fahrzeuge von den vier Briten Jamie Davies, Johnny Herbert, Guy Smith und Allan McNish sowie den beiden Deutschen Frank Biela und Pierre Kaffer. Der vierte Audi war der Wagen des US-amerikanischen Champion-Racing-Teams, der in der American Le Mans Series lief und in Le Mans von JJ Lehto, Marco Werner und Emanuele Pirro pilotiert wurde. Frankreich wurde durch das Team von Henri Pescarolo vertreten. Der 62-jährige Pariser hatte als Fahrer das Rennen viermal gewonnen. Mit 33 Teilnahmen zwischen 1966 und 1999 war er deutlicher Rekordstarter. Pescarolo war seit einigen Jahren Besitzer eines Rennteams und meldete zwei Pescarolo C60. Der C60 basierte auf dem Courage C60, der bei Pescarolo seit 2001 als Einsatzwagen in Le Mans und in der Le Mans Series im Einsatz war. Als 2003 beim französischen Team entschieden wurde, die Rennfahrzeuge in Hinkunft unter eigenem Namen laufen zu lassen, verwarf man die Idee einer Eigenentwicklung und begann die C60-Chassis zu adaptieren. Allerdings war dies mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Das Reglement, das der Automobile Club de l’Ouest für das Langstreckenrennen von Le Mans festschreibt, sieht vor, dass ein Fahrzeug nur dann im Namen des gemeldeten Teams starten darf, wenn das Chassis vollständig von diesem gebaut wurde, ein Umstand, der auf die gewählte Variante nicht zutraf. Allerdings gelang es Teamchef Henri Pescarolo die Offiziellen zu einer Ausnahme zu bewegen und er erhielt eine Starterlaubnis. Als Cheftechniker wurde der ehemalige Rennfahrer und bekannte Rennwagenkonstrukteur André de Cortanze verpflichtet, der eine lange Erfahrung als Entwickler von Prototypen hatte. Er hatte so bekannte Rennwagen wie den Peugeot 905 und den Toyota GT-One konstruiert. De Cortanze ließ das CfK-Chassis umbauen und konstruierte ein neues Heck und Heckflügel. Die bisherigen V6-Turbomotoren von Peugeot wurden durch neue 5-Liter-V10-Saugmotoren von Judd ersetzt. Gefahren wurden die beiden Boliden ausschließlich von Franzosen: Soheil Ayari, Érik Comas, Benoît Tréluyer, Sébastien Bourdais, Nicolas Minassian und Emmanuel Collard. Jan Lammers verpflichtete zwei Formel-1-Piloten der Formel-1-Saison 2003. Justin Wilson und Ralph Firman für einen der zwei Dome S101. Partner im Fahrzeug mit der Startnummer 16 war Tom Coronel. Lammers selbst ging gemeinsam mit Chris Dyson und Katsutomo Kaneishi ins Rennen. Überraschung im Qualifikationstraining war der Zytek 04S, mit dem David Brabham eine Zeit von 3:33.923 Minuten erzielte. Damit war er nur knapp eine Sekunde langsamer als Pole Setter Johnny Herbert[2]. Das Rennen hatte Besonderheiten zu bieten. Der Nasamax DM139 hatte einen Judd GV5 5.0L V10-Motor der mit Bioethanol betrieben wurde. Die britische Taurus-Mannschaft rüstete ihren Lola B2K/10 mit einem 5-Liter-Caterpillar-Dieselmotor aus. Bis zum Fallen der Zielflagge duellierten sich das Audi Sport Japan Team Goh und Audi Sport UK Team Veloqx um den Sieg. Nach 24 Stunden trennte das siegreiche japanische Team 41 Sekunden von der Veloqx-Mannschaft. Für Tom Kristensen war es der fünfte Gesamtsieg in Folge; der sechste insgesamt. Damit zog er mit dem bisherigen Rekordsieger Jacky Ickx gleich, der ebenfalls sechs Gesamtsiege feiern konnte. ErgebnissePiloten nach NationenSchlussklassement
Nur in der MeldelisteHier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
KlassensiegerRenndaten
Literatur
WeblinksCommons: 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2004 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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