24-Stunden-Rennen von Le Mans 1987Das 55. 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 55e Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, auch 24 Heures du Mans, Circuit de la Sarthe, Le Mans, fand vom 13. bis 14. Juni 1987 auf dem Circuit des 24 Heures statt. Das RennenDas 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1987 sollte der letzte Werkseinsatz von Porsche in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1987 werden. Nach diesem Rennen trat das Werksteam bis zum endgültigen Rückzug Ende 1998 fast nurmehr beim 24-Stunden-Rennen in Westfrankreich an. Offiziell bekanntgegeben wurde der Rückzug im Vorfeld des 200-Meilen-Rennens von Nürnberg, das zwei Wochen nach Le Mans stattfand. Als Begründung wurde der 1988 geplante Einstieg in die nordamerikanische CART-Serie angegeben und die volle Konzentration der Porsche-Ingenieure auf die Entwicklung des Porsche 2708 CART. Dass die Überlegenheit der Jaguar XJR-8, mit denen Jaguar die ersten Weltmeisterschaftsläufe der Saison in Jarama, Jerez, Monza und Silverstone gewann, mit die Entscheidung beeinflusste, wurde von der Porsche-Teamleitung nicht bestritten. Nach Le Mans brachte Porsche zwei 962C mit 3-Liter-6-Zylinder-Flachmotor. Aus den bisherigen Zweierteams wurden Drei-Fahrer-Mannschaften. Zu Hans-Joachim Stuck und Derek Bell kam der US-Amerikaner Al Holbert in den Wagen mit der Startnummer 17. Damit war die Siegermannschaft aus dem Vorjahr wieder vereint. Den zweiten Werkswagen fuhren Bob Wollek, Jochen Mass und Vern Schuppan. Ein dritter Werkswagen wurde in der GTX-Klasse gemeldet. Den Porsche 961 mit der Startnummer 203 fuhren René Metge, Claude Haldi und Kees Nierop. Weitere 962C wurden vom Team von Yves Courage, Kremer Racing, Brun Motorsport, Joest Racing und Richard Lloyd gemeldet. Favoriten auf den Gesamtsieg waren die Jaguar-Werkswagen. Die XJR-8 mit 7-Liter-V12-Motor wurden von Eddie Cheever/Raul Boesel, Martin Brundle/John Nielsen sowie John Watson/Win Percy/Jan Lammers gefahren. Sauber Motorsport meldete zwei Sauber C9, die von Mike Thackwell, Henri Pescarolo, Hideki Okada, Chip Ganassi und Johnny Dumfries gefahren wurden. TOM's, das Einsatzteam von Toyota brachte mit dem 87C-L einen neuen Prototyp nach Le Mans. Die beiden Wagen mit 2,1-Liter-4-Zylinder-Turbomotor waren prominent besetzt. Im Fahrzeug mit der Nummer 36 saßen der ehemalige Formel-1-Weltmeister Alan Jones, Geoff Lees und Eje Elgh. Den Boliden mit der Nummer 37 pilotierten Tiff Needell, Masanori Sekiya und Kaoru Hoshino. Auch Nissan Motorsports International – mit dem Nissan R87E – und Mazdaspeed – mit dem 757 – brachten Prototypen nach Le Mans. In der C2-Klasse wurde ein harter Kampf zwischen Spice Engineering und der Curie Ecosse erwartet. Fermín Vélez und Gordon Spice hatten auf einem Spice SE86C bei den drei ersten Saisonrennen jeweils ihre Klasse gewonnen. Beim Letzten Rennen vor Le Mans, dem 1000-km-Rennen von Silverstone, waren jedoch Ray Mallock und David Leslie auf einem Ecosse C286 siegreich geblieben. Als im Rennen schon nach wenigen Runden die ersten Porsche ausfielen – der Werkswagen von Wollek, Mass und Schuppen – hatte schon nach 16 Runden einen Motorschaden – und die drei Jaguar sicher in Führung lagen, schienen sich die Befürchtungen von Porsche zu bestätigen, das Jaguar auch in Le Mans nicht zu schlagen sei. Aber das britische Team bekam in der Nacht Probleme. Erst schied der Percy/Watson/Lammers-Wagen nach einem Unfall aus, während Win Percy am Steuer saß. Nach einem Reifenschaden auf der Ligne Droite des Hunaudières bei über 300 km/h zerschlugen wegfliegende Reifenteile hintere Karosserieteile des Jaguar die daraufhin wegflogen. Als Folge verlor der Wagen die Bodenhaftung und hob ab, dreht sich in der Luft um die eigene Achse und überschlug sich nach dem Aufprall auf der Straße mehrmals. 600 Meter nach dem Beginn des Unfalls kam das Wrack zum Stehen. Bis auf die Fahrerzelle, ohne Türen und Fenster, war der Wagen völlig zerstört. Bis auf ein paar Kratzer auf dem Helm, entstieg Percy diesem Trümmerhaufen ohne Verletzungen und Schaden[1]. Jan Lammers wechselte daraufhin in den Wagen von Cheever und Boesel. Der lange in Führung liegende Wagen von Martin Brundle und John Nielsen musste nach 231 gefahrenen Runden wegen komplett überhitzen Zylinder abgestellt werden. Da auch der dritte Jaguar unter heißlaufenden Zylindern litt, feierte Porsche einen überraschenden Doppelsieg mit dem Werkswagen von Stuck, Bell und Holpert vor dem Courage-962C, der von Jürgen Lässig, Pierre Yver und Bernard de Dryver gefahren wurde. Dritte wurden Pierre-Henri Raphanel, Yves Courage und Hervé Regout im Courage-Eigenbau Cougar C20. In der C2-Klasse kam es zu erwarten Duell zwischen Spice Engineering und der Ecurie Ecosse, das die Spice-Mannschaft für sich entschied. ErgebnissePiloten nach NationenSchlussklassement
1 Ersatzwagen 2 nicht qualifiziert Nur in der MeldelisteHier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
KlassensiegerRenndaten
Literatur
WeblinksCommons: 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1987 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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