Die Einöde Einzigenhof ist kein amtlich benannter Gemeindeteil.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Seybothenreuth und Seybothenreuther Forst (jeweils nur Gemarkungsteil 0).[4] Die Gemarkung Seybothenreuth hat eine Fläche von 18,553 km². Sie ist in 1871 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9916,05 m² haben.[5] In ihr liegen sämtliche Gemeindeteile von Seybothenreuth zuzüglich Brüderes, Buschmühle und Weißenreuth.[6]
Seybothenreuth ist in seinen Ursprüngen urkundlich nicht sicher nachweisbar. Vermutlich ist der Ort Anfang des 12. Jahrhunderts entstanden. Der Ort Döberschütz, eine slawische Gründung, wurde erstmals im Jahr 1150, der Ort Lessau im Jahr 1157 urkundlich erwähnt. Auf dem Höhenzug Burgstall stand früher eine Befestigungsanlage, die aus den Jahren 900–1000 stammen dürfte.[7] Der erste sichere Nachweis findet sich im Bayreuther Landbuch von 1398 als „Seybotenreut“. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Si(gi)boto, das Grundwort ist -reuth, demnach also die Rodung des Si(gi)boto.[8]
Das ehemalige Landadelsschloss in Seybothenreuth wechselte häufig den Besitzer. Als Rittergut war es mit dem Ritterlehen Göppmannsbühl verbunden. Vor 1529 war es im Besitz derer von Heydenaab, weitere adelige Besitzer waren u. a. die von Flotow, Benkendorf und Lindenfels. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde es von einem schwedischen Kapitän bewohnt und ist heute in bäuerlichem Besitz.[7]
Vom bayerischen Bataillon gelang nur einem Rest von 300 Mann der Rückzug. Durch Verwundung verloren die Mecklenburger Dragoner einen Offizier und 14 Mann und die Preußen einen Füsilier. Auf bayerischer Seite gab es drei Tote (beerdigt in Birk) und 46 Verwundete. Vier bayerische Offiziere und 210 Mann gingen in Gefangenschaft.[15] Anderen Quellen zufolge hatte das 670 Mann starke bayerische Regiment vier Tote, 74 Verwundete und 257 Gefangene zu beklagen.[13] Zur Erinnerung wurde 1875 am Denkmalweg ein Gedenkstein errichtet.
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 746 auf 1289 um 543 Einwohner bzw. um 72,8 %, das ist der höchste Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.
Erster Bürgermeister ist seit 2014 Reinhard Preißinger (Freie Wählergemeinschaft). Vorgänger war Hans Unterburger (CSU).
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: „Geteilt; oben gespalten, vorne wiederum gespalten von Rot und Silber, belegt mit einer waagrechten schwarzen Radnabe, hinten wiederum gespalten von Gold und Blau, vorne ein rotbewehrter, halber schwarzer Adler am Spalt, hinten übereinander drei silberne Rosen; unten in Silber ein schwarzer Schrägbalken, belegt mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen.“[36]
Wappenbegründung: Das Rittergut Seybothenreuth wechselte häufig den Besitzer. Stellvertretend für die vielen Adelsfamilien, die als Schlossherren nachweisbar sind, wird auf drei Adelsgeschlechter hingewiesen. Die Radnabe ist aus dem Wappen der Herren von Haydenab. Der schwarze Schrägbalken mit goldenen Sternen erinnert an die Herren von Lindenfels. Der Adler und die Rosen sind dem Wappen der Herren von Benkendorf entnommen.
Seybothenreuth verfügt über zwei alteingesessene Wirtshäuser mit Fremdenzimmern, den Gasthof Ruckriegel sowie das Gasthaus Zum edlen Hirschen. Daneben gibt es mit den Schreinereien Hammon und Pauscher Bauelemente zwei Handwerksbetriebe. Mit Lauterbach Kießling und utp Umwelttechnik Pöhnl sind zwei Hersteller von Kleinkläranlagen vertreten.[38]
Aus dem einstmals artesischen Osterbrunnen nahe dem Gemeindeteil Wallenbrunn entnimmt die Stadt Bayreuth einen Teil ihres Wasserbedarfs.[7] Seine Quellen wurden 1965 abgedichtet und statt ihrer drei Tiefbrunnen errichtet. Fünf Mühlen- und Sägewerksbetriebe an den Fließgewässern Laimbach und Ölschnitz erlitten daraufhin Leistungseinbußen durch den entstandenen Wassermangel.[39]
Am 1. Dezember 1863 wurde die Bahnstrecke Weiden–Bayreuth der Ostbahn eröffnet. Seybothenreuth erhielt einen Bahnhof mit einem gemauerten, zweigeschossigen Empfangsgebäude und ein Eisenbahnerwohnhaus. Der Bahnhof mit fünf Weichen wies ein Kreuzungsgleis und ein Ladegleis auf. 1977 wurden diese Gleise abgebaut und die Station zu einem Haltepunkt am Durchgangsgleis herabgestuft.[40]
↑ abcLandkreis Bayreuth in Zusammenarbeit mit d. Bayer. Landeszentrale für Polit. Bildungsarbeit (Hrsg.): Unser Landkreis Bayreuth, S. 130 = Geschichtliches bei seybothenreuth.de, abgerufen am 13. März 2020
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 208.
↑Eine ausführliche Darstellung des Gefechts bei von Bagensky: Geschichte des Königlich Preußischen 4. Garde-Regiments zu Fuß 1860–1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889, S. 117–121 mit Karte S. 116