Der „Rozzow“ genannte Ort Rossau wurde erstmals im Jahr 1378 erwähnt. Zu dieser Zeit wurde noch nicht zwischen Ober- und Niederrossau unterschieden. Belege für die Erwähnung der beiden Orte gibt es u. a. für Niederrossau aus dem Jahr 1551 als „Rossaw Nieder Gemeynn“ und ab 1791 als „Ober Roßau“ und „Nieder Roßau“. Die denkmalgeschützte Rossauer Kirche im heutigen Niederrossau entstand im 12/13. Jahrhundert als Wehrkirche. Sie ist somit eine der ältesten Kirchen in Sachsen.[2]
Die heutige Gemeinde Rossau entstand am 1. Juli 1950 durch Zusammenschluss der Gemeinden Oberrossau, Niederrossau und Weinsdorf (mit dem Ortsteil Liebenhain). Das Gemeindeamt befindet sich im Ortsteil Niederrossau. Die heutigen Ortsteile der Gemeinde Rossau gehörten in früheren Jahrhunderten zu verschiedenen Verwaltungseinheiten. In der folgenden Tabelle werden diese Herrschaftsverhältnisse dargestellt.
Nach der Auflösung der Ämter kamen die Orte unter die Verwaltung des Gerichtsamts Mittweida, Greifendorf und Moosheim an das Gerichtsamt Roßwein. Im Oktober 1874 kamen die zum Gerichtsamt Mittweida gehörigen Orte im Gebiet von Rossau an die Amtshauptmannschaft Rochlitz und die Orte Greifendorf und Moosheim an die Amtshauptmannschaft Döbeln. Ab 1952 gehörten alle heutigen Rossauer Ortsteile zum Kreis Hainichen, welcher 1994 Teil des neuen Landkreises Mittweida wurde. Seit 2008 gehört die Gemeinde Rossau mit ihren Ortsteilen zum Landkreis Mittelsachsen.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stichtag: 31. Dezember):
Die Rossauer Dorfkirche[9] stammt aus dem 12./13. Jahrhundert und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Ihre Orgel von 1670 ist eine der ältesten Orgeln Sachsens. Der Altar zeigt Apollonia, die Schutzpatronin der Zahnärzte.
Das Besucherbergwerk „Alte Hoffnung Erbstolln“ in Schönborn ist ein ehemaliges Silberbergwerk aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts.
In Schönborn-Dreiwerden gibt es eine historische Bergwerksbahn.
Sehenswert ist die in der Gemeinde liegende Alpakafarm in Moosheim. Alpakas werden hier schon seit langer Zeit gezüchtet.
Die Kirche in Greifendorf aus dem Jahr 1859, die 1982 als abrissgefährdet galt, wurde mit Spendenmitteln saniert.
Kirche in Rossau
Figur der Hl. Apollonia aus Rossau
Kirche in Seifersbach
Kirche in Greifendorf
Alte Hoffnung Erbstolln in Schönborn
Verkehr
Die südlich der Gemeinde verlaufende A 4 ist über den Anschluss Nr. 73 Hainichen (ca. 5 km) zu erreichen.
↑ abcdefghMinisterium des Innern des Landes Sachsen (Hrsg.): Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere. 1952.