Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rörshain erfolgte unter dem Namen Reginharteshagen im Jahr 1238 bei einer Übereignung an das Kloster Haina, als Heinrich und Berta von Uttershausen sich auf Lebenszeit ihre Lehen in Rörshain vorbehielten.[5] In späteren Urkunden wurde der Ort mit folgenden Ortsnamen bezeichnet (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[5]R(ei)nhardeshagen (1255), Reinhartshan (1269), Reinhartshein (1334), Reynershain (1502), Rershain (1585) und Röhrshayn (1747). Im Jahre 1260 übereigneten die von Uttershausen Haina den Zehnten zu Rörshain. Heinrich von Uttershausen bestätigte 1278, dass das Kloster Haina seine Güter rechtens gekauft habe und leistete Verzicht. Im 16. Jahrhundert bestanden zwei Mühlen, drei kleinere und drei größere Höfe.
Um 1940 entstand nordwestlich des Dorfes ein Militärflugplatz. Ein Bruchsteinbau mit Fachwerkobergeschoss, das Eingangsgebäude des ehemaligen Flugplatzes, ist heute noch in der Wolfskaute erhalten. Am 24. März 1945 wurde der Flugplatz von der US Air Forcebombardiert,[6] wobei auch im engeren Ortsbereich von Rörshain 13 Bomben einschlugen und dort sechs Menschen starben; auch die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche wurde zerstört.[7]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rörshain 255 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 99 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 57 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 105 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 39 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 63 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[5]; Stadt Schwalmstadt[15]; Zensus 2011[14]
Für Rörshain besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Rörshain) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[9] Alle Kandidaten gehörten der SPD an.[16] Der Ortsbeirat wählte Helmut Böhm zum Ortsvorsteher.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1948 bis 1951 neu erbaut. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende romanische Kirche fiel am 24. März 1945 einem Bombardement des nahegelegenen ehemaligen Militärflugplatzes zum Opfer.[18]
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.81f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74 f.