Allendorf liegt nordwestlich des Knüllgebirges im Landsburger Grund, auf einer Anhöhe, knapp 4,5 km nordnordöstlich des Zentrums von Treysa, dem Schwalmstädter Hauptort. Nördlich des direkt östlich der Schwalm gelegenen Dorfs befindet sich jenseits der Mündung der Gers in die Schwalm der Basaltkegel Gerstenberg, auf dem die Landsburg stand. Am westlichen Ortsrand verläuft die Bahntrasse der Main-Weser-Bahn.
Allendorf besteht aus zwei Ortskernen, die im Lauf der Jahrhunderte zusammengewachsen sind. Der nördlich gelegene und größere Kern wird um die Kirche gebildet, den Mittelpunkt des südlichen und kleineren Ortskerns bildet eine Hofanlage.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von „Allendorf an der Landsburg“ erfolgte 1197 unter dem Namen Aldendorf in einer Urkunde, in der Papst Coelestin III. dem Kloster Spieskappel seinen Schutz und Güterbesitz bestätigte.[3][4] Auf dem nahegelegenen Gerstenberg errichtete Graf Johann I. von Ziegenhain 1343 eine Festung, die Landsburg. Sie diente als Schutz gegen die mainzische Burg Jesberg. Der Gerstenberg war bereits in der keltischen Zeit besiedelt, als dort eine Fliehburg stand.
Die Landsburg und Allendorf wechselten nach 1450, dem Ende der Grafschaft Ziegenhain, mehrmals den Besitzer, ehe sie 1544 wieder endgültig Teil der Landgrafschaft Hessen wurden. Nach Streitigkeiten verfiel die Burg jedoch noch im selben Jahrhundert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Allendorf ebenso wie das Nachbardorf Michelsberg verheerend heimgesucht.
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain, Stadt Schwalmstadt[Anm. 8]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Stadt Schwalmstadt
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Allendorf an der Landsburg 552 Einwohner. Darunter waren 6 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 237 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 225 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 78 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 144 Haushaltungen lebten keine Senioren.[13]
Allendorf an der Landsburg: Einwohnerzahlen von 1782 bis 2020
Jahr
Einwohner
1782
311
1800
?
1834
506
1840
525
1846
561
1852
593
1858
565
1864
566
1871
564
1875
536
1885
485
1895
493
1905
549
1910
548
1925
550
1939
587
1946
830
1950
815
1956
650
1961
620
1967
623
1980
?
1990
?
2000
?
2011
552
2016
542
2020
505
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Schwalmstadt[14]; Zensus 2011[13]
Für Allendorf besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Allendorf) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.
Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[8] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66,59 %. Es erhielten die SPD mit 37,12 % der Stimmen drei Sitze, die CDU mit 44,08 % drei Sitze und die „Freien Wähler“ mit 18,80 % einen Sitz.[15] Der Ortsbeirat wählte Reinhard Otto (CDU) zum Ortsvorsteher.[16]
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.01, S.5, Punkt 8; Abs. 43. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9MB]).
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.81f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.