Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Haeduer

Haeduer und verbündete Volksstämme

Die Haeduer oder Häduer waren der größte keltische Stamm in Gallien. Ihr Name ist durch römische Überlieferung (Gentilnamen) verfälscht, die gallische Sprache kennt kein H. Als korrekte Form gilt Aedui, eingedeutscht Aeduer, was sich von gallisch Aidu (‚Feuer‘) herleiten und „die Feurigen“ bedeuten könnte.

Wichtigster Ort war zuerst Bibracte, später das im Jahr 10 v. Chr. gegründete Augustodunum (heute Autun). Weitere Orte waren Cavillonum, Decetia, Noviodunum Haeduorum (das heutige Nevers oder Diou in Frankreich) und Matisco.

Ihr Besiedlungsraum in Zentralgallien dehnte sich über das Gebiet zwischen Saône und Loire bis in den Raum Lyon aus. Benachbarte Stämme waren im Westen die Biturigen, im Norden die Lingonen, Senonen und Karnuten, im Osten die Sequaner und Brannoviken und im Süden einige kleinere Völker, die zur Klientel der Haeduer gehörten.

Geschichte

Vorgeschichte

Im 6. Jahrhundert v. Chr. nahmen die Haeduer an einem Feldzug nach Oberitalien teil.[1]

Im Jahr 121 v. Chr. erbaten sie bei den Römern Hilfe gegen die Arverner und Salluvier.[2]

Silbermünzen aus Bibracte

Gallischer Krieg

Caesar, der in seinem Werk De bello Gallico den Gallischen Krieg beschreibt, misst den Haeduern unter den gallischen Stämmen eine besondere Bedeutung zu, was sich allein an der häufigen Nennung gerade dieses Stammes zeigt: Der Stamm der Haeduer wird innerhalb des De Bello Gallico 120-mal erwähnt,[3] und insgesamt elf Haeduer sind uns namentlich bekannt: Cavarillus, Convictolitavis, Cotus, Diviciacus, Dumnorix, Eporedorix, Liscus, Litaviccus, Surus, Valetiacus, Viridomarus. Beide Zahlen werden innerhalb von Caesars Werk von keinem anderen gallischen Stamm erreicht.[4]

Im Jahr 61 v. Chr. besiegte der Suebe Ariovist in der Schlacht bei Magetobriga eine Allianz von Galliern, die von den Haeduern angeführt wurde, und machte sie tributpflichtig. In der Nähe des Berges Beuvray schlug Caesar im Gallischen Krieg (58–51 v. Chr.) mit haeduerischen Hilfstruppen eine seiner ersten siegreichen Schlachten (siehe Schlacht bei Bibracte). Die Helvetier und die verbündeten Sequaner stellten sich mit ihren Heeren zur Schlacht und unterlagen den Römern.

Nach langem Schwanken und Zögern schlossen sich die Haeduer im Jahr 52 v. Chr. dem Aufstand gegen Caesar an. In Bibracte hielten sie eine Landtagsversammlung ganz Galliens, mit dem Namen Concilium totius Galliae ab; hierbei wurde der Arverner-Fürst Vercingetorix als Oberbefehlshaber der gallischen Stämme bestätigt, was die Haeduer in hohem Maße verärgerte.

Nach der verlustreichen Schlacht um Alesia in den Jahren 52/51 v. Chr. wurden die Völker der Arverner und Haeduer von der Versklavung ausgenommen. Die Arverner fielen politisch nicht mehr ins Gewicht und wurden kaum noch erwähnt. Die Haeduer und die Remer übernahmen wieder die Vorherrschaft in Gallien.

Sonstiges

Gemäß der Überlieferung wurde Bischof Reverianus von Autun von Papst Felix I. um das Jahr 270 nach Gallien entsandt um die Haeduer zu christianisieren. Im Jahr 273 erlitt er unter Kaiser Aurelian den Märtyrertod.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Titus Livius, Ab urbe condita 5,34.
  2. Livius, Ab urbe condita, Periocha des Buches 61; Florus, Epitoma 1,37,4.
  3. M. Rambaud: Déformation historique. S. 312.
  4. Bernhard Kremer: Das Bild der Kelten bis in augusteische Zeit. S. 219.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9