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Zyperngriechen

Das historische Siedlungsgebiet der Zypern-Griechen bis 1974 (gelb)

Als Zyperngriechen, griechisch Ελληνοκύπριοι, werden die etwa 790.000 griechischsprachigen Bewohner der Mittelmeerinsel Zypern bezeichnet. Sie stellen mit 77 % die Bevölkerungsmehrzahl auf der Insel. Weiterhin gibt es größere Gemeinden in London, Athen sowie in den Vereinigten Staaten und in Australien. Die Ethnie betrachtet sich sprachlich und kulturell als griechisch.

Ursprung

Die Ursprünge der Zyperngriechen sind umstritten. Griechische Mythen berichten über eine griechische Kolonisierung der Insel nach dem Trojanischen Krieg.[1] Vassos Karagheorgis und andere Forscher nahmen eine Kolonisierung der Insel durch eine oder mehrere Wellen von Mykenern aus dem Peloponnes seit etwa 1200 v. Chr. an. David Rupp[2], Bernard Knapp[3] und andere nehmen dagegen eine allmähliche kulturelle Assimilierung der einheimischen Bevölkerung in der frühen Eisenzeit an.

1974 und die Folgen

Als Folge von Flucht und Vertreibung von rund 160.000 Zyperngriechen aus dem Norden der Insel im Jahre 1974 leben diese fast ausschließlich im griechisch dominierten Südteil. In einigen Dörfern auf der Halbinsel Karpas verblieb eine kleine, im Wesentlichen überalterte Minderheit von etwa 700 Zyperngriechen im ansonsten fast ausschließlich von Zyperntürken sowie von nach 1974 vom türkischen Festland und vor allem aus Anatolien eingewanderten Türken bewohnten Gebiet der – international nicht anerkannten – Türkischen Republik Nordzypern.

Sprache und Religion

Die Zyperngriechen gehören zu 80 % der zyprisch-orthodoxen Kirche an und sprechen zypriotisches Griechisch, einen Dialekt der neugriechischen Sprache. Bedingt durch die lange politische und räumliche Isolation im Mittelalter und in der Neuzeit konnten sich einige sprachliche Archaismen aus dem Mittelalter halten. Dadurch weicht die Umgangssprache der Zyperngriechen merklich von der griechischen Hochsprache ab. Letztere wird in allen formellen Zusammenhängen (Bildungswesen, Ämter, Medien) und in Schriftform benutzt.

Benennung

Gelegentlich wurden früher die Zyperngriechen als Zyprioten bezeichnet, die Zyperntürken hingegen als Zyprer. Generell wurde die Bezeichnung Zyprer (Κύπριοι) für beide Volksgruppen üblich. Gleichwohl definiert der Duden (24. Auflage, 2006) Zypriot als „Zyperngrieche“, Zyprer hingegen als „Bewohner von Zypern“.

Keine dieser Bezeichnungen enthält eine abwertende Konnotation.

Siehe auch

Wiktionary: Zyprer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Franz Georg Maier: Factoids in ancient History: The case of Fifth-Century Cyprus. In: Journal of Hellenic Studies. Band 105, 1985, S. 32–39
  2. David A. Rupp: Aspects of social complexity in Cyprus. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. Band 292, 1993, S. 1–8
  3. A. Bernard Knapp: Social Complexity: Incipience, Emergence, and Development on Prehistoric Cyprus. In: Bulletin of the American Schools of Oriental Research. Band 292, 1993, S. 85–106 (Perspectives on Cypriot Social Complexity)
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