Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Waldemar (Brandenburg)

Denkmal von Max Unger von 1894 auf der Berliner Mühlendammbrücke
Denkmal von Reinhold Begas, Gruppe 8 der Berliner Siegesallee

Waldemar der Große (auch Woldemar;[1] * um 1280; † 14. August 1319 in Bärwalde) aus dem Geschlecht der Askanier war ab 1302 als Mitherrscher Markgraf der Mark Brandenburg und ab Mai 1309 Alleinherrscher von Brandenburg, sowohl der Gebiete der Johanneischen Linie sowie als Vormund des noch unmündigen Johann, Sohn Hermanns „des Langen“, Regent der Landschaften aus der Ottonischen Linie. Er war von 1318 bis 1319 Vormund für seinen Vetter Heinrich II.

Leben

Danzig und Pomerellen im Deutschordensland

Waldemars Eltern waren Markgraf Konrad I. (* um 1240; † 1304) von Brandenburg und Constantia von Polen († 1281),[1] die Tochter von Herzog Przemysł I. von Großpolen, die er 1260 geheiratet hatte.

Im Vertrag von Soldin trat Waldemar 1309 seine Ansprüche auf das Herzogtum Pommerellen mit Danzig gegen eine Zahlung von 10.000 Mark Silber an den Deutschen Orden ab, doch blieben die Burgbezirke Stolp und Schlawe zunächst bei Brandenburg. Diese Länder wurden 1317 zusammen mit Rügenwalde an Herzog Wartislaw IV. von Pommern in Wolgast abgetreten.

1312 führte er Krieg mit dem Markgrafen von Meißen, Friedrich dem Gebissenen, nahm ihn gefangen und zwang ihm am 14. April 1312 den Vertrag zu Tangermünde auf. 1316 besetzte er Dresden. 1319 erwarb Waldemar für Brandenburg Züllichau und Schwiebus durch Tausch gegen das Land Crossen.

1315 besetzte Waldemar im sogenannten Markgrafenkrieg die Herrschaft Stargard, verlor aber gegen Heinrich II. von Mecklenburg die Schlacht bei Gransee und musste nach dem Templiner Frieden vom 25. November 1317 das Land Stargard an Heinrich II. zurückgeben.

1309 vermählte Waldemar sich mit Agnes von Brandenburg (~1298–1334), einer Tochter von Markgraf Hermann. Durch diese Heirat, wegen der nahen Verwandtschaft musste ein päpstlicher Dispens eingeholt werden, konnte er die zuvor übernommene Vormundschaft von Johann, seinem unmündigen Schwager, umsetzen, wogegen sich zuvor die vom verstorbene Vater bestellten Vormünder, eine Auswahl altmärkischer Adliger, vehement wehrten. Hierdurch vereinigte er unter seinem Regiment bis zur Volljährigkeit (1315) des Mündels, die Landschaften beider brandenburgischen Linien (Stendaler Linie und Salzwedeler Linie, auch Johanneische Linie & Ottonische Linie genannt). Jener Johann (V.) starb 1317 mit 15 Jahren, womit die Ottonische Linie ausstarb und die seit 1258 eingeleitete brandenburgische Landesteilung praktisch beendet war.

1319 starb Markgraf Waldemar ohne eigenen Erben. Sein noch unmündiger Vetter Heinrich II. von Brandenburg folgte ihm nach. Es brachen augenblicklich schwere Konflikte hinsichtlich der Ausübung des Vormundschaftsrechts und demgemäß der Landesverwesung aus. Mit Heinrichs sehr frühem Tod, nur ein Jahr später, erlosch 1320 die Linie der Askanier als Markgrafen von Brandenburg.

Waldemar war zeitlebens in nahezu ständigen Geldverlegenheiten. Zur Finanzierung seines überaus prächtigen Habitus als Landesfürst und seiner zahlreichen Kriegszüge verpfändete oder verkaufte er wiederholt Landschaften oder landesherrliche Regalien.

Der Falsche Waldemar

Im Jahre 1348 meldete sich ein alter Mann beim Erzbischof von Magdeburg und behauptete, er sei der wirkliche Markgraf Waldemar, soeben erst von einer Pilgerfahrt aus dem Heiligen Land zurückgekehrt. Man habe 1319 den Falschen bestattet. König Karl IV. belehnte ihn daraufhin mit der Mark Brandenburg, bis er 1350 als Hochstapler entlarvt wurde; vgl. Falscher Woldemar.

Denkmäler

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Gerd Heinrich (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 10: Berlin und Brandenburg. Mit Neumark und Grenzmark Posen-Westpreußen (= Kröners Taschenausgabe. Band 311). 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-31103-8, S. 407 und 494.
  2. Uta Lehnert: Der Kaiser und …, S. 390; laut Richard George (Hrsg.): Hie gut Brandenburg …, S. 132f wurde das Denkmal 1895 aufgestellt.
VorgängerAmtNachfolger
Otto IV.Markgraf von Brandenburg
1308–1319
Heinrich II.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9