Besiedelt war der Ort schon in römischer Zeit. Im Frühmittelalter stand hier vermutlich ein Gehöft, an dessen Stelle Einhard einen neuen baulichen Komplex mit einer 827 fertiggestellten Basilika errichten ließ. Die älteste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Steinbach steht im Lorscher Codex und datiert von 1095.[3] Sie bezeugt der Cella Michelstadt den dortigen Besitz einer Hube. 1310 wurde hier erstmals die Burg erwähnt, deren Nachfolger das Schloss Fürstenau ist. Um Burg und Basilika herum entwickelte sich das Dorf.
Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung sind die Ämter neben der Verwaltung für die Rechtsprechung (meist Niedere Gerichtsbarkeit bzw. Erste Instanz) zuständig.
Bis 1820 lag Steinbach im Bereich des Zentgerichts Michelstadt.[7] In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Starkenburg (ab 1815 Provinz Starkenburg) wurde das „Hofgericht Darmstadt“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde weiter durch die Ämter, hier das Standesherrliches Amt Füstenau ausgeübt.
Mit Bildung der Landgerichte im Großherzogtum Hessen war ab 1822 das Landgericht Michelstadt das Gericht erster Instanz. Die zweite Instanz war weiter das Hofgericht Darmstadt. In der erstinstanzlichen Rechtsprechung wechselte die Zuständigkeit:[1]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis, Stadt Michelstadt[Anm. 6]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Steinbach 2049 Einwohner. Darunter waren 105 (5,1 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 312 Einwohner unter 18 Jahren, 789 zwischen 18 und 49, 498 zwischen 50 und 64 und 441 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 888 Haushalten. Davon waren 255 Singlehaushalte, 285 Paare ohne Kinder und 249 Paare mit Kindern, sowie 75 Alleinerziehende und 24 Wohngemeinschaften. In 192 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 591 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Michelstadt[2]; Zensus 2011[11]
Historische Religionsangehörigkeit
1961 wurden 1471 evangelische (= 77,87 %) und 382 katholische (= 20,22 %) Einwohner gezählt.
Verkehr und Infrastruktur
Steinbach liegt an der Bundesstraße 47, der Nibelungenstraße, die von Worms über Bensheim und Lindenfels im Westen zur benachbarten Kernstadt Michelstadt im Osten führt. Der Bahnhof Michelstadt der Odenwaldbahn ist etwa 500 Meter vom Ortskern entfernt. Das Flugfeld des Flugplatzes Michelstadt liegt im Südwesten der Steinbacher Gemarkung.
↑Hauptsatzung. (PDF; 105 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Michelstadt, abgerufen im März 2022.
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M.A. Gert Kumpf: Der Odenwald mit Zenten und Grafen. Ingersheim 2021, ISBN 978-3-346-53241-1, S.14.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC894925483, S.43ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).