Friedrich Röding war der Sohn des Hamburger Lehrers und Dichters Johann Heinrich Röding (1732–1800). Im Laufe seines Lebens bekleidete er zahlreiche Ämter: Im Alter von 25 Jahren wurde er von Bürgerschaft zum Inspektor für Mehleinkauf bestellt, später Hauptmann der Bürgerwehr, Krankenhausvorsteher und Oberalter. Vom Jahr 1804 bis zu seinem Tode betrieb er ein eigenes Museum für Gegenstände der Natur und Kunst.
Der Naturforscher lebte in Hamburg und war der Hauptautor eines 1798 erschienenen Kataloges über die wichtige Weichtiersammlung des 1796 verstorbenen Hamburger Stadtphysikus Joachim Friedrich Bolten. Der Katalog erschien unter der Überschrift Museum Boltenianum sive Catalogus cimeliorum e tribus regnis naturae. Pars secunda contens Conchylia… und wurde in Hamburg verlegt. Es handelt sich um einen Verkaufskatalog und wurde nicht beachtet, bis William Healey Dall 1915[3] erkannte, dass er neue gültige Taxa enthielt, wenn auch mit langen Namen und nur kurzen Beschreibungen. Deshalb prägte Röding selbst viele Artennamen. Die übrigen Beschreibungen (oft einfach die deutsche Wiedergabe der lateinischen Nomenklatur) sind die schon früher beschriebener Arten, u. a. von Johann Hieronymus Chemnitz, Friedrich Wilhelm Martini und Martin Lister, und nehmen Bezug auf bereits existierende Beschreibungen und Abbildungen, die die Echtheit dieser Namen unterstreichen, da sie eindeutig wiedererkennbar sind. Rödings Beschreibungen wurden später von vielen Autoren übernommen.
Der Name Peter Friedrich Röding wurde vereinzelt im Zusammenhang mit Ankündigungen von Auktionen oder auch in Verzeichnissen / Auktionskatalogen aufgeführt, da er von den Auktionatoren als Fachmann zur Bestimmung von Artefakten hinzugezogen wurde.
Röding war dreimal verheiratet. Aus der ersten Ehe überlebten der Sohn Johann Friedrich Wilhelm (1793–1871) und eine Tochter Catharina Wilhelmine (1796–1848). In zweiter Ehe heiratete er 1802 Anna Catharina Cropp (1769–1807). Ihr Vater war Friedrich Ludwig Christian Cropp (1718–1796), aus dessen Nachlassauktion zahlreiche Naturalien und Kunstgegenstände für das Museum stammten. In dritter Ehe heiratete er die Witwe Hanna Agatha Seip.
Phil. Schmidt: Beiträge zur ferneren Kenntnis von Meeresschlangen. In: Naturwissenschaftlichen Verein in Hamburg (Hrsg.): Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, 2. Band, 2. Abt. Herold, Hamburg 1852, Tafel 1–7 (o. Seitenang., am Ende, Zeichnungen von Meeresschlangen von Peter Friedrich Röding)
Literatur
Herwarth von Schade: Peter Friedrich Röding. In: Zur Eintracht und Wohlfahrt dieser guten Stadt: 475 Jahre Kollegium der Oberalten in Hamburg. Convent, Hamburg 2003, OCLC53903206, S.390.
Herbert Weidner: Geschichte der Entomologie in Hamburg. In: Abhandlungen und Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg. BandIX. De Gruyter & Co, 1967, ISBN 978-3-11-140932-0, S.387, 54ff.
Anna Catharina Cropp. In: Marianne Strutz-Ködel (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch, Band 142 (Hamburgisches Geschlechterbuch, Elfter Hamburger Band). Limburg an der Lahn 1966, S. 123
Hans Schröder: Röding (Peter Friedrich). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band6, Nr.3244. W. Mauke’s Söhne, Hamburg 1873 (uni-hamburg.de).
Th. Schrader: Der Oberalte Röding und der Verein für Hamburgische Geschichte. In: Mitteilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte, XX. Band 1901, S. 316; Textarchiv – Internet Archive.
Bildnisse
Lithografie bez.: nach dem Leben und auf Stein gezeichnet von Günther Gensler 1825 / Peter Friedrich Röding / geboren in Hamburg den 17ten Juny 1767,[4] Druck Hamburger Steindruckerei Speckter & Herterich, Blattgröße 43 × 31 cm.