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Naßweiler

Naßweiler
Gemeinde Großrosseln
Ehemaliges Gemeindewappen von Naßweiler
Koordinaten: 49° 10′ N, 6° 51′ OKoordinaten: 49° 9′ 35″ N, 6° 50′ 31″ O
Höhe: 201 m
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66352
Vorwahl: 06809
Naßweiler (Saarland)
Naßweiler (Saarland)
Lage von Naßweiler im Saarland

Naßweiler ist ein Ortsteil der Gemeinde Großrosseln im saarländischen Regionalverband Saarbrücken. Bis Ende 1973 war Naßweiler eine eigenständige Gemeinde. Flächenmäßig stellt der Ort den drittgrößten, bevölkerungsmäßig den kleinsten Ortsteil dar.

Lage

Naßweiler grenzt in drei Himmelsrichtungen an Frankreich und ist mit den französischen Ortschaften Merlebach (Gemeinde Freyming-Merlebach), Cité Belle-Roche (Gemeinde Cocheren) und Rosbruck praktisch zusammengewachsen.

Geschichte

Graf Wilhelm Ludwig von Nassau-Saarbrücken unterschrieb am Johannistag 1608 die Gründungsurkunde des Ortes Naßweiler. In dieser Urkunde ist die Rede von einem Dorf „an einem eck des warnets, hinder Roßbrücken gelegen“. Hintergrund war, dass 14 hugenottische Auswanderer aus Lothringen den Grafen baten „uf St. Niclaus Ban, im Warnet gelegen“ ein Dorf bauen zu dürfen. Die Namen der Männer sind in der Gründungsurkunde überliefert: Heinrich Symon, Cuntzen Peter, Friedrich Fische von Merlebach, Chun Braun von Bettingen, Symon Fleckenstein, Hanß Fleckenstein, Eberhardt Stoffel von Eberßweiler, Bastian Nickel, Weber Nickel, Weber Joachim von Kochern, Hanß Kunckel, Symon Herzogh von Benningen, Image Peter von Fraymingen, Hans Schreiner von Vorweiler bei Berus.

Die Verwüstungen infolge des Dreißigjährigen Krieges, unter anderem durch die Einquartierung von Teilen der Truppen Adam Dietrichs und Johann Philipp Kratz von Scharfenstein und einer darauf folgenden Pestepidemie, führten zur Flucht der Bevölkerung. Die Wiederbesiedlung begann 1669. Der Ohligmacher Pierre Jollage von Ludweiler bat den Grafen Gustav Adolf von Nassau-Saarbrücken sich in dem „zu Grunde verbrannten Dorf Naßweiler“ niederlassen zu dürfen.

Zwischen 1713 und 1735 zogen laut der Folklinger Chronik weitere sechs Familien nach Naßweiler. Bis zum Beginn des Steinkohlenbergbaus an der Saar war Naßweiler hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt.

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Naßweiler am 1. Januar 1974 der Gemeinde Großrosseln zugeordnet.[1][2]

Geregelt im Saarvertrag wurde von Frankreich aus unter Naßweiler Bergbau betrieben, was zu erheblichen Bergschäden führte.

Seit 1992 existiert eine Partnerschaft mit Rosbruck.

Ein durch die Strukturkonferenz im Jahre 2004 erstelltes Dorferneuerungsprogramm soll die Attraktivität Naßweilers als Wohnort steigern.

Am 20. März 2022 erfolgte die Entwidmung der evangelischen Kirche.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1961 1067 [2]
1970 1065 [2]
1983 1124
2004 760

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Seit 1960 – Karnevalsverein Hinne-Hott[4]
  • Motocross-Veranstaltungen[5]
  • Seit 2018 findet der TOUGHRUN, ein Hindernislauf durch den Matsch, in Naßweiler statt.

Infrastruktur

In Naßweiler sind folgende Institutionen zu finden:

  • Supermarkt
  • Imbiss[6]
  • Gewerbegebiet "Am Hirschelheck"
  • Hofladen (Birkenhof)[7]
  • Pferde-Ziegenalm[8]
  • VHS-Zentrum[9]
  • Senioren Tagespflege[10]
  • Hundeverein Naßweiler-Südwarndt[11]
  • Sportvereine: SV Naßweiler[12] / TV Naßweiler[13]
  • Tanz- & Kreativzentrum

Politik

Ortsvorsteher von Naßweiler war von 1984 bis 2024 Hans-Werner Franzen (SPD)[14]. Anfang Juli 2024 folgte ihm Jana Hector (CDU) nach[15].

Sonstiges

Naßweiler war in der Vergangenheit bereits Filmschauplatz. Teile des ersten Saarbrücker Tatorts, sowie des Films Petite Nature wurden auch in Naßweiler gedreht.[16][17]

Galerie

Commons: Naßweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neugliederungsgesetz – NGG vom 19. Dezember 1973, § 3, veröffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes 1973, Nr. 48, S. 853 (PDF Seite 25; 499 kB)
  2. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 806 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. Pressebericht Entwidmung
  4. Pressebericht
  5. Motocross im Warndt
  6. Zeitungsbericht Keller
  7. Birkenhof Homepage
  8. Pferde-Ziegenalm Homepage
  9. VHS Homepage
  10. Tagespflege Homepage
  11. Verein für Deutsche Schäferhunde
  12. SV Naßweiler Homepage
  13. TV Naßweiler Homepage
  14. Ortsvorsteher der Gemeinde Großrosseln
  15. Wahl Ortsvorsteher 2024
  16. Pressebericht Tatort
  17. Pressebericht Film Samuel Theis
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