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Jeanine Meerapfel

Jeanine Meerapfel (1981)
Unterschrift Jeanine Meerapfel deutsch-argentinische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmdozentin
Unterschrift Jeanine Meerapfel deutsch-argentinische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmdozentin

Jeanine Meerapfel (geboren am 14. Juni 1943 in Buenos Aires, Argentinien) ist eine deutsch-argentinische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmdozentin. Von 2015 bis Mai 2024 war sie Präsidentin der Berliner Akademie der Künste.[1][2]

Werdegang

Jeanine Meerapfel wuchs in Argentinien als Tochter deutsch-jüdischer Emigranten auf. Von 1961 bis 1964 besuchte sie die Journalistenschule in Buenos Aires und arbeitete als Redakteurin und freie Journalistin. Gleichzeitig studierte sie Drehbuch bei Simón Feldman. 1964 kam sie nach Deutschland und studierte mit einem Stipendium des DAAD von 1964 bis 1968 am Institut für Filmgestaltung der Hochschule für Gestaltung in Ulm, u. a. bei Alexander Kluge.[3] Von 1970 bis 1980 arbeitete Meerapfel als Filmkritikerin und führte Filmseminare in Ulm und an verschiedenen Goethe-Instituten durch.[4] 1981 hatte sie ihr Spielfilm-Debüt mit Malou, dem bis 2012 elf Filme folgten. In Meerapfels Film La Amiga – Die Freundin (1988) spielt Liv Ullmann eine Mutter, deren Sohn während der argentinischen Militärdiktatur verschwunden ist und die für die Menschenrechte kämpft; der Film entstand unter schwierigen Bedingungen.[5]

Jeanine Meerapfels Filmarchiv befindet sich seit 2002 in der Berliner Akademie der Künste.[3]

1984 war sie Mitglied der Jury der Berliner Filmfestspiele. 1990 erhielt Meerapfel eine Professur (mit dem Schwerpunkt Regie von Dokumentar- und Spielfilmen) an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sie ist seit 1998 Mitglied der Berliner Akademie der Künste und wurde am 30. Mai 2015 als Nachfolgerin von Klaus Staeck zu deren Präsidentin gewählt.[1]

2011 drehte sie in Frankfurt am Main u. a. den Spielfilm Der deutsche Freund, eine deutsch-argentinische Koproduktion, die Ende 2012 ins Kino kam.[6]

Auch zu filmpolitischen Fragen spricht Jeanine Meerapfel öffentlich, so etwa in der linken Tageszeitung junge Welt zum Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna.[7]

Filme (Auswahl)

Jeanine Meerapfel auf dem Internationalen Filmfestival in Montreal, zusammen mit Ricardo Darín und José Miguel Onaindia (2001)
  • Abstand (Kurzfilm, 1966)
  • Zwickel auf Bizyckel (Kollektivfilm, 1969; fertiggestellt 1997)
  • Im Land meiner Eltern (Dokumentarfilm, 1981)
  • Malou (1981; 2019 digital restaurierte Fassung[8])
  • Solange es Europa noch gibt – Fragen an den Frieden (1984)
  • Die Kümmeltürkin geht (1985)
  • Die Verliebten (1987)
  • La Amiga – Die Freundin (La amiga) (1988)
  • 13 Minuten vor zwölf in Lima (TV, 1989)
  • Desembarcos (1989)
  • Im Glanze dieses Glückes (Kollektivfilm, 1990)
  • Amigomío (1994)
  • Annas Sommer (2001)
  • Der deutsche Freund (El amigo alemán) (2012)
  • Confusion/Diffusion (2014)

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Peer Moritz: Jeanine Meerapfel – Filmmacherin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 14, 1989.
  • Chryssoula Kambas: Jeanine Meerapfel. Ein unverwechselbarer Beitrag zum Neuen Deutschen Film. In: Weimarer Beiträge, 69. Jg., 2023, Heft 1, S. 134–141.
Commons: Jeanine Meerapfel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Aufbau und Aufgaben. Akademie der Künste, abgerufen am 25. Juli 2019.
  2. Akademie der Künste Pressemitteilung vom 25. Mai 2024: Manos Tsangaris neuer Präsident der Akademie der Künste Anh-Linh Ngo neuer Vizepräsident, abgerufen am 27. Mai 2024
  3. a b Jeanine-Meerapfel-Archiv. Akademie der Künste, abgerufen am 25. Juli 2019.
  4. Biografie von Jeanine Meerapfel beim Deutschen Filmhaus
  5. Interview mit Jeanine Meerapfel: Letztlich geht es doch darum, die eigenen Gefühle zu kennen. zeit.de, 18. Dezember 2015, abgerufen am 7. Februar 2016.
  6. Süddeutsche Zeitung: Gefangen im Theater der Geschichte, Artikel vom 6. November 2012; abgerufen am 1. Dezember 2013.
  7. "Die Filme werden wie sonst nirgends gefeiert", in: junge Welt, 18. Dezember 2019, S. 3.
  8. Malou. In: www.berlinale.de. Abgerufen am 16. Februar 2019.
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