Ignaz Weise erlernte das Orgelbauerhandwerk in der Orgelbauwerkstatt Maerz in München. 1889 gründete er einen eigenen Betrieb in Passau, den er 1903 nach Plattling verlegte. Er baute zahlreiche Orgeln in Niederbayern und in der östlichen Oberpfalz. 1919 übergab er den Betrieb an seinen Adoptivsohn Michael.
Michael Weise lernte bei seinem Adoptivvater Ignaz Weise und bei E. F. Walcker in Ludwigsburg. 1919 übernahm er den Betrieb seines Adoptivvaters und leitete ihn bis zu einem tödlichen Verkehrsunfall 1969. Unter seiner Leitung entstanden Hunderte von Orgeln. Nach seinem Tod wurde die Firma übergangsweise durch Lotte Frater-Weise weitergeführt.[1]
Reinhard Weise (* 8. März 1946 in Plattling; † 24. April 2020 ebenda).[2]
Reinhard Weise, der Sohn von Michael Weise, führte die „Orgelbauanstalt“ ab 1972 bis in die Gegenwart weiter. Unter seiner Ära wurde die Opuszahl von 1200 Instrumenten erreicht.
Die Firma wandte sich der mechanischen Schleiflade zu und fertigte Orgeln bis zu 45 Registern auf 4 Manualen. Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten entstand im Fränkischen und Badischen Raum, so in und um Würzburg, Heidelberg, Sandhausen, Mannheim, Ludwigshafen, Wendlingen oder Öhringen.
Kegellade, pneumatische Traktur. Im Rokokoprospekt der Vorgängerorgel von Johann Peter Plersch (1765). 1950 umgebaut und um ein Register erweitert → Orgel
nicht erhalten, Pfeifen 1974 durch Hey in der neuen Pfarrkirche wiederverwendet, 2014 wiederum durch Martin Karle in Michelbach bei Alzenau wiederverwendet.
2009 aufgrund der Kirchenschließung nach St. Antonius in Werbeln verkauft und dort um eine Trompete 8' erweitert aufgestellt. Dabei wurde der Freipfeifenprospekt vollkommen neu angeordnet. (Das nebenstehende Foto zeit die Orgel am neuen Aufstellungsort in Werbeln.)
Elektropneumatische Kegelladen. 1984 Erweiterung von 18/II/P auf 25/III/P. 2021 Reorganisation und Erweiterung (Orgelbau Mühleisen/Bäumler) auf 34/III/P.
Ursprung: St. Cäcilia Regensburg (1901 Steinmeyer Opus 720, 31/II/P, Disposition Franz Xaver Haberl). 1939 Umbau und Transfer nach Amberg (Michael Weise). 1969 Neubau mit Material von Steinmeyer. Schleiflade, mechanische Spiel-, elektrische Registertraktur (Michael Weise). 2003 Revision und Reorganisation, u. a. neue mechanische Spieltraktur (Orgelbau Mühleisen)
1973 als gebrauchtes Instrument von der Pfarrgemeinde Mückeln gekauft; Kegelladenorgel mit elektro-pneumatischer Traktur, aus gebrauchten Teilen älterer Instrumente gebaut
Saalorgel mit Koppelmanual. 2022 Generalsanierung, Reorganisation und Neuintonation durch Orgelbau Mühleisen in Kooperation mit Orgelbau Bäumler/Weiden. → Orgel