Orgelbau Eisenbarth ist eine deutsche Orgelbaufirma mit Sitz in Passau. Sie wurde 1945 von Ludwig Eisenbarth gegründet. Ihr bekanntestes Werk ist die Passauer Domorgel, die größte Orgel Europas.
Das Unternehmen wurde 1945 von Ludwig Eisenbarth (* 1909 in Oettingen; † 1992 in Passau) in Passau gegründet. Er hatte das Orgelbauhandwerk in seiner Geburtsstadt Oettingen bei Steinmeyer erlernt. Zu Beginn der 1950er Jahre wurde das Betriebsgelände im Stadtteil Grubweg errichtet. Bis etwa 1960 baute Eisenbarth größtenteils Orgeln mit elektrischer oder pneumatischer Taschenlade. Auch in der Hochphase des neobarocken Orgelbaus zeigten sich bei Eisenbarth deutlich süddeutsche Einflüsse in der Intonation der Pfeifen.
1962 trat der Sohn des Firmengründers, Wolfgang Eisenbarth (* 1941 in Oettingen), in den Betrieb ein und übernahm 1987 die kaufmännische und orgelbautechnische Leitung. Mit dem Wechsel der Unternehmensleitung vollzog sich der Wandel auf mechanische Schleifladen. Ziel Wolfgang Eisenbarths war die Vereinigung von italienischer und französisch-romantischer Klangcharakteristik. Für die von Eisenbarth entwickelte Doppel- und Mehrfach-Ventilsteuerung wurde ein Gebrauchsmusterschutz erteilt. 2001 eröffnete die Firma eine eigene Pfeifenmacherei. 2004 wandelte sich die Firma zur GmbH unter der Geschäftsführung von Agathe Eisenbarth und ihrem Vater Wolfgang Eisenbarth. Im Oktober 2022 wurde eine vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet.[1] Nach einer Umstrukturierung erfolgte am 1. Dezember 2022 der Neubeginn mit zwei Geschäftsführern, Wolfgang Eisenbarth und Cosmas Fruth.[2]
Werke
„Wir dürfen uns nicht beklagen, wenn die Orgel von einem entscheidenden Großteil der Komponisten ausgeklammert wird, solange wir Orgelbauer uns so wenig gedankeninnovativ zeigen, das innerkulturelle Gespräch vermeiden und den Diskurs mit der Ästhetik und den Wissenschaften nicht von uns aus suchen.
Hätte César Franck, der vergleichsweise spät für die Orgel zu schreiben begann, so überzeugend oder überhaupt wirklich für die Orgel komponiert, wenn ihm Cavaillé-Coll zuvor nicht orgelbaulich gewissermaßen den Handschuh hingeworfen hätte?
Der Orgelbau hat eine kulturpolitische Aufgabe und Verantwortung, die wir Orgelbauer verfehlen können.“
Ursprünglich für die Villa des Journalisten, Schriftstellers und Kirchenmusikers Reinhard Raffalt in der Nähe von Rom erbaut worden. Nach dessen Tod im Jahre 1976 wurde die Orgel an die Münchner Heilig Geist Kirche verkauft, erweitert und 1977 wiederaufgestellt.
Anschluss eines neuen Spieltisches mit elektronischer Setzeranlage und Erweiterung der von Oscar Walker 1931 geschaffenen Heldenorgel auf 65 Register → Orgel