Franz II. (HRR)Franz Joseph Karl (* 12. Februar 1768 in Florenz; † 2. März 1835 in Wien) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war von 1792 bis 1806 als Franz II. der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. 1804 begründete er das Kaisertum Österreich, das er als Franz I. bis zu seinem Tod regierte. Um dem Hegemoniestreben des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte in Mitteleuropa zu begegnen und einem Statusverlust vorzubeugen, nahm er 1804 den Titel eines erblichen Kaisers von Österreich an, führte aber bis 1806 den Titel Erwählter Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches weiter. In der Literatur wird er daher oft Franz II./I. genannt, zur Unterscheidung von seinem Großvater Franz I. Stephan. Seine Abdankungserklärung vom 6. August 1806, mit der er „die deutsche Kaiserkrone und das Reichsregiment“ niederlegte und „die Churfürsten, Fürsten und übrigen Stände, wie auch alle Angehörige und die Reichsdienerschaft, ihrer bisherigen Pflichten“ entband,[1] stand unter der Sorge, die Reichskrone könne in französische Hände und seine österreichischen Länder im Reich könnten de jure unter napoleonische Herrschaft gelangen. De facto wurde das Reich – ohnedies nur mehr ein sehr loser Zusammenschluss – durch den 1806 auf Betreiben Napoleons gegründeten Rheinbund gesprengt, dessen Fürsten aus dem Reich austraten. Die Niederlegung der Kaiserkrone gilt daher als Bestätigung der Auflösung des Reiches, auch wenn sie keinen entsprechenden Rechtsakt darstellte. Bis zu seinem Tode 1835 blieb Kaiser Franz außerdem König von Böhmen, Kroatien und Ungarn. Seine Hausmacht blieben nach wie vor die habsburgischen Erblande. LebenKindheit und JugendErzherzog Franz Joseph Karl wurde 1768 als ältester Sohn des Großherzogs Peter Leopold von Toskana (später Kaiser Leopold II.) und von Maria Ludovica, gebürtige Prinzessin von Spanien als Tochter König Karls III., zu Florenz geboren. Von Anfang an war Franz für die Thronfolge nach seinem Onkel Joseph II. und nach seinem Vater bestimmt, da Joseph II. nach dem Tod seiner zweiten Frau keine weitere Ehe mehr eingehen wollte und daher keinen Kronprinzen hatte. Nachdem Maria Theresia 1780 verstorben war, verlangte Joseph II. von seinem Kanzler, Graf Colloredo, einen ausführlichen Bericht über die Entwicklung seines Nachfolgers, der jedoch ziemlich hart ausfiel. Der Kaiser fuhr in die Toskana, um seinen Neffen zu begutachten, und nahm den 16-Jährigen mit nach Wien, wo dieser sofort unzählige offizielle Termine wahrzunehmen hatte und Josephs Wünschen entsprechend ausgebildet wurde. Franz selbst nannte sich in einem Brief einen „Kaiserlehrling“. Seine zukünftige Frau, die für ihn ausgesuchte Elisabeth von Württemberg, wurde zur gleichen Zeit in einem Kloster auf ihr zukünftiges Leben als Kaiserin vorbereitet.[2] Als 1784 Franz’ Onkel Kaiser Joseph II. verlangte, dass dieser zur Vollendung seiner Ausbildung zu ihm nach Wien kommen solle, begründete er seine Entscheidung, dass Franz der Habsburgermonarchie gehöre und nicht dem Großherzogtum Toskana,[3] mit den Worten:
Der letzte erwählte Römische KaiserIm Achten Österreichischen Türkenkrieg (1788–1790) war der junge Franz auf Wunsch seines Onkels, Josephs II., ebenfalls an der Front. Als Joseph II. 1790 starb, folgte ihm dessen Bruder Leopold, der Vater von Franz, in den habsburgischen Erblanden und schließlich auch als Kaiser nach; Leopold II. starb aber schon nach nur zwei Jahren, am 1. März 1792. Mit diesem Tag wurde somit Franz, viel früher als erwartet, König von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Österreich und Herr der übrigen Länder der Habsburgermonarchie. Nachdem er am 6. Juni 1792 in der Maria Magdalenenkirche[4][5][6] zu Ofen (Buda) zum Apostolischen König von Ungarn durch den Erzbischof von Gran und Fürstprimas von Ungarn, József Batthyány gekrönt worden war, folgte am 5. Juli die Wahl zum König des Römisch-Deutschen Reiches. Am 14. Juli 1792 fand schließlich die Krönung zum Kaiser statt: Im Frankfurter Dom wurde Franz II. zum König gekrönt und zum Erwählten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches proklamiert. Es handelte sich um die letzte Kaiserkrönung in Mitteleuropa überhaupt, da weder das Kaisertum Österreich noch das Deutsche Kaiserreich eine solche praktizierten. Zwar war in der Pragmatikalverordnung vom 11. August 1804 des Kaisertums Österreich eine Krönung als österreichischer Erbkaiser vorgesehen, jedoch war diese Regelung nie zur Anwendung gelangt.[7] Am 9. August 1792 folgte die Krönung zum König von Böhmen in Prag, nur elf Monate nach der dortigen Krönung seines Vaters am 6. September 1791, bei dessen Krönungsfeier die eigens bei Wolfgang Amadeus Mozart bestellte Oper La clemenza di Tito uraufgeführt wurde. Napoleonische KriegeÜberschattet wurden die Feierlichkeiten durch die französische Kriegserklärung au roi allemand ‚an den deutschen König‘ (recte an den König der Römer) vom 20. April 1792, die den Beginn des Ersten Koalitionskrieges einleitete, welcher sich bis 1797 hinzog und für Österreich den endgültigen Verlust der Niederlande, jedoch den gleichzeitigen Gewinn des Königreiches Lombardo-Venetien bedeutete. Auch der Zweite Koalitionskrieg (1799–1801) verlief für Österreich wenig erfolgreich. Noch verheerender endete der Dritte: Im Frieden von Preßburg vom 26. Dezember 1805 hatte Franz II. schwere Bedingungen zu akzeptieren. Die Habsburger verloren ihre letzten Besitzungen in Italien, Lombardo-Venetien ging wieder an Frankreich. Venedig, Istrien und Dalmatien wurden dabei dem napoleonischen Königreich Italien zugeschlagen. Tirol und Vorarlberg fielen an Bayern. Die vorderösterreichischen Besitzungen in Schwaben kamen an Württemberg und Baden. Bayern und Württemberg wurden auch auf Grund dieser Gebietsgewinne mit Napoleons Einverständnis Anfang 1806 zu Königreichen erhoben, die im Sommer dem Rheinbund beitraten. Erst beim Wiener Kongress sollten einige Änderungen wieder ins Gegenteil verkehrt werden. Zwei Jahre mit zwei KaiserkronenFranz II. erklärte sich am 11. August 1804 zum Kaiser von Österreich und begründete damit das Kaisertum Österreich.[8] Seine Absicht war, seine kaiserliche Hausmacht zu erhalten und auch im Fall des Untergangs des alten Reichs die Ranggleichheit mit Napoleon I. zu wahren, der von der Verfassung des Ersten Französischen Kaiserreiches am 18. Mai 1804 zum Kaiser designiert wurde und sich am 2. Dezember 1804 selbst zum erblichen „Kaiser der Franzosen“ krönte. Mit der eigenmächtigen Rangerweiterung trug Franz II. auch der Tatsache Rechnung, dass nach der 1803 erfolgten Veränderung im Kurkollegium infolge des sogenannten Reichsdeputationshauptschlusses (u. a. fielen die katholischen Kurfürstentümer Köln, Mainz und Trier weg, die protestantischen Länder Baden, Württemberg und Hessen kamen hinzu) die neuerliche Wahl eines Habsburgers bei seinem etwaigen plötzlichen Tode fraglich erscheinen musste. Zwar gab es für diese Kaiserproklamation weder in Österreich noch im Reich eine rechtliche Grundlage, doch wurde der österreichische Kaisertitel binnen kurzer Zeit von sämtlichen Staaten anerkannt. Zwei Jahre später – Napoleon hatte das alte Reich inzwischen erfolgreich weiter marginalisiert – legte Franz II. am 6. August 1806 die realpolitisch belanglos gewordene römische Kaiserkrone nieder. In diesen zwei Jahren war Franz der einzige Doppelkaiser der Weltgeschichte, als Franz II. des Heiligen Römischen Reiches und Franz I. von Österreich.[9] Napoleonische Kriege (Fortsetzung)Am 9. April 1809 eröffnete Kaiser Franz I., unterstützt von Großbritannien, den Fünften Koalitionskrieg gegen Frankreich, der den Charakter eines deutschen Befreiungskrieges haben sollte. Österreich unterstützte so den gleichzeitigen Aufstand in Spanien. Am gleichen Tag begann der Tiroler Volksaufstand unter Führung Andreas Hofers gegen die mit Napoleon verbündeten bayerischen Truppen, die Tirol Anfang 1806 besetzt hatten. Nach mehreren unglücklichen Schlachten und dem französischen Einmarsch in Wien gelang der österreichischen Armee unter Erzherzog Karl ein Sieg über Napoleons Heer in der Schlacht bei Aspern an der Donau, der als erste Niederlage Napoleons überhaupt gilt und seinen Nimbus als „Unbesiegbarer“ erschütterte. Seinen Versuch, an dieser Stelle ans Nordufer der Donau zu gelangen, musste er abbrechen. Doch die Hoffnung auf einen allgemeinen deutschen Volksaufstand gegen den Unterdrücker, vor allem auf die Beteiligung Preußens, zerschlug sich. Obwohl die Reformer Stein, Hardenberg, Scharnhorst, Gneisenau sowie der Dramatiker Heinrich von Kleist in Berlin energisch auf Krieg drängten, verweigerte sich König Friedrich Wilhelm III. Ein Aufstand des Majors Ferdinand von Schill scheiterte im Mai 1809 in Stralsund. Die Franzosen siegten am 5. und 6. Juli 1809 bei Wagram über die Österreicher; damit war der Krieg entschieden. Franz I. löste seinen leitenden Minister Johann Philipp von Stadion ab und ersetzte ihn durch den erst 36-jährigen Diplomaten Klemens Wenzel Lothar von Metternich. Nach dem Frieden von Schönbrunn mit Frankreich arrangierte Metternich eine Heirat: Marie-Louise, eine Tochter Franz I., wurde mit Napoleon vermählt. Der Sechste Koalitionskrieg gegen Napoleon ab 1812, an dem Österreich beteiligt war, geriet erfolgreicher. Franz I. konnte daher 1814/15 als Gastgeber des Wiener Kongresses auftreten, bei dem unter der Regie Metternichs in Anwesenheit zahlreicher Monarchen der Kontinent neu geordnet wurde. Die konservativen Mächte, mit Österreich an der Spitze, gründeten 1815 in Paris die Heilige Allianz zur Bewahrung der aus ihrer Sicht gottgewollten monarchischen Ordnung. Der reaktionäre KaiserstaatDie historische Einschätzung Franz’ I. als Kaiser des Vielvölkerstaates Österreich ist untrennbar mit dem Namen Metternichs verbunden. Während der weitaus mehr an Pflanzenkunde als an Politik interessierte Kaiser eine eher repräsentative Funktion ausfüllte, gestaltete Metternich ab 1809 als führender Minister und ab 1821 als Haus-, Hof- und Staatskanzler die Politik Österreichs; dies geschah jedoch – was oft verschwiegen wird – in absoluter Übereinkunft mit dem Kaiser, der Metternich zu jedem Zeitpunkt hätte entlassen können. Franz I. war von seinem Gottesgnadentum zutiefst überzeugt und lehnte alles ab, was auch nur in die Richtung von Volksrechten wies. Nicht zuletzt aufgrund dieser ideologischen Grundeinstellung ließ er Metternich in politischen Fragen viel freie Hand. Franz und das System Metternich waren – alarmiert vor allem durch die Julirevolution von 1830 in Frankreich – durch starren, heute starrsinnig anmutenden Konservatismus geprägt, dem jede noch so kleine Reform oder Veränderung verdächtig erschien. Dies war auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht der Fall, so dass Österreich auf Grund dieser Haltung einige Schwierigkeiten hatte, mit der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Schritt zu halten. Ein konservativer österreichischer Autor des 20. Jahrhunderts versuchte allerdings, die Verantwortung Franz’ für diese reaktionäre Politik auf mehrere historische Funktionsträger zu verteilen:
Was seine Inszenierung als Person betrifft, zeigte sich der Kaiser gern in biedermeierlicher Würde, gepaart mit Bescheidenheit: Auf vielen Darstellungen ist er nicht im Staatskleid, sondern wie ein ganz normaler Bürger im (damals noch nicht so vornehmen) Frack dargestellt, ein ins Auge springender Unterschied zu seinem mittelbaren Nachfolger Franz Joseph I., der öffentlich fast ausschließlich in Feldmarschalluniform auftrat. Auch auf habsburgischen Familienporträts findet man seinen Wesenszug zur Schlichtheit und Familiarität. Die kulturellen Ideale des Bürgertums setzten sich also in der wahrnehmbaren Person des Kaisers viel eher durch als in seiner Politik. Als Franz 1835 starb, folgte ihm sein ältester Sohn und Kronprinz als Ferdinand I. nach. Symptomatisch für den starrsinnigen Konservatismus Franz’ und Metternichs war, dass trotz Ferdinands offensichtlicher Regierungsunfähigkeit ein Wechsel in der Thronfolge nicht einmal erwogen wurde. Allerdings wurde für Ferdinand eine vierköpfige Geheime Staatskonferenz vorbereitet, die ihn bei seinen Entschlüssen leiten bzw. vertreten sollte. Zur PersonDie Wahlsprüche des Kaisers lauteten:
Der letzte Spruch wurde 1824 an der der Hofburg zugekehrten Seite des Äußeren Burgtors in Wien in vergoldeten Lettern angebracht. Die Wahlsprüche fanden auch ihre Prägung auf der großen goldenen Zivil-Ehrenmedaille.[12] Damit geehrt wurden unter anderen 1809 Andreas Hofer und 1829 die Schauspielerin und Schriftstellerin Johanna Franul von Weißenthurn für 40 Jahre Mitgliedschaft am Burgtheater. Titel und WappenDer am 11. August 1804 angenommene Große Titel lautete (bis 1806) vollständig:[13]
Nach Niederlegung der Kaiserwürde 1806 (mit den verbliebenen Erbbesitzungen in Deutschland und geänderter Gewichtung der Würden und Besitztümer):[14]
Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde vorerst kein Großer Titel mehr festgelegt, sondern beschlossen, den Mittleren Titel so lange zu benutzen, bis sich die Lage stabilisiert hätte. Ein Großer Titel findet sich dann aber erst wieder bei Ferdinand (Latein, 1836), in deutscher Fassung bei Franz Joseph (1849, nach der Revolution). 1815 bezeichnet sich Franz I. als:[14]
Zugleich erfolgte 1804 eine Neuregelung des Wappens.[13] Das große Wappen bestand fortan aus einem Rücken-, Haupt-, Mittel- und Herzschild sowie vier Neben-Mittelschilden (Mittelschilde der Viertelung des Hauptschilds):
Anstelle des Deutschen Schildes schwebte ab 1806 der Österreichische Adler, weiter doppelköpfig. Erst mit der Schaffung der Realunion Österreich-Ungarn, 1867, wurde der Doppeladler wieder als Doppelkrone interpretiert; bei Franz standen die diversen Königswürden alle im selben Range, nur das Apostolische Königtum Ungarns hatte durch die Verbindung mit der Titularwürde zu Jerusalem besondere religiöse Bedeutung nach Wegfall der Kaiserwürde als Schirmherr der Kirche. Der Doppeladler wurde aber nach 1867 als Symbol Cisleithaniens, nicht der gesamten Realunion betrachtet. Persönliche InteressenDie Nachwelt nannte ihn den „Blumenkaiser“. Franz hatte wie jeder Habsburger ein Handwerk erlernen müssen und sich für die Gärtnerei entschieden, Botanikunterricht erhielt er von Nikolaus von Jacquin. Seine große Sammlung von Herbarien heimischer Pflanzen, die er selbst angelegt hatte, schenkte er dem (von ihm gegründeten) Botanischen Hof-Cabinett; sie bildet den Grundstock einer der inzwischen imposantesten Sammlungen der Welt: Vier Millionen Bögen mit getrockneten Pflanzen lagern inzwischen im Wiener Naturhistorischen Museum. Franz finanzierte auch botanische Expeditionen, etwa nach Brasilien. Als Musikliebhaber spielte er auch Violine im Hausorchester seiner zweiten Frau Maria Theresia. Seine im Laufe seines Lebens angesammelte Porträtsammlung zählt bis heute zu den größten der Welt.[15] Im Alter von 17 begann er, Bücher und Porträts zu sammeln, und die kleine monatliche Apanage, die ihm seitens Josephs zugestanden wurde, gab er fast gänzlich für dieses Steckenpferd aus. Seine aus 40.000 Bänden bestehende, nicht mit der Hofbibliothek zu verwechselnde Privatbibliothek, die spätere „Fideikommiss-Bibliothek“ des Hauses Habsburg, war bei seinem Tod auf drei große und vier kleinere Zimmer in der Hofburg verteilt und bestand in erster Linie aus naturwissenschaftlichen und botanischen Werken, Klassikern, Reisebüchern und geografischen Werken und ist heute Teil der Österreichischen Nationalbibliothek.[2] Der Bestand der Fideikommissbibliothek wurde 2011–2013 wissenschaftlich analysiert und mit ähnlichen Bibliotheken verglichen; die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts sind mittlerweile veröffentlicht.[16] Seine Sammelleidenschaft hatte allerdings auch kuriose Züge: So ließ er den Afrikaner Angelo Soliman, Erzieher von Prinz Alois von Liechtenstein, nach dessen Tod im November 1796 wegen seiner schwarzen Hautfarbe kurzerhand ausstopfen und neben ausgestopften Tieren ausstellen.[17] Abstammung, Ehen und NachkommenFranz heiratete in erster Ehe am 6. Jänner 1788 in Wien Prinzessin Elisabeth Wilhelmina (1767–1790), Tochter des Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg und dessen Gattin Prinzessin Friederike Dorothea Sophia von Brandenburg-Schwedt. Elisabeth fiel hochschwanger in Ohnmacht, als sie den Onkel ihres Mannes, Kaiser Joseph, nach der letzten Ölung auf dem Totenbett sah, erlitt eine Frühgeburt und starb einen Tag später. Das Kind, Erzherzogin Louise Elisabeth, war geistesschwach und starb am 24. Juni 1791. Franz heiratete 1790 in Wien in zweiter Ehe seine Cousine väterlicher- wie mütterlicherseits Maria Theresia von Neapel-Sizilien (1772–1807), Tochter König Ferdinands I. beider Sizilien und dessen Gattin Erzherzogin Maria Karolina von Österreich. Kinder aus dieser Ehe waren:
In dritter Ehe heiratete Franz am 6. Jänner 1808 in Wien seine Cousine Prinzessin Maria Ludovika Beatrix von Modena (1787–1816), Tochter von Erzherzog Ferdinand von Österreich-Modena d’Este und dessen Gattin Prinzessin Maria Beatrix von Modena d’Este. Diese Ehe blieb kinderlos. In vierter Ehe heiratete er am 10. November 1816 in Wien Prinzessin Karoline Auguste von Bayern (1792–1873), Tochter König Maximilians I. Warum auch die vierte Ehe kinderlos blieb, ist nicht bekannt. Der Kaiser liebte alle seine vier Frauen. Ursache der Behinderungen bzw. frühen Todesfälle der Kinder war die enge Verwandtschaft der Ehepartner im Rahmen der Heiratspolitik der Habsburger. Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este, der 1914 in Sarajevo ermordet wurde, hatte die Absicht, sich als Kaiser Franz II. nennen zu lassen. Vorfahren
Ehrungen
Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ist die Galauniform des Kaisers im Rang eines Feldmarschalls ausgestellt, woran ersichtlich ist, dass der Kaiser von kleiner Statur war. Weiters sind mehrere Porträts zu sehen, eines davon zeigt den Kaiser in jungen Jahren, ein weiteres von Leopold Kupelwieser zeigt ihn im Krönungsornat. Kunstvoll gearbeitete Prunkkassetten für das Armeekreuz, das von Kaiser Franz I. 1814 für alle Teilnehmer an den Befreiungskriegen gestiftet wurde, sind ebenfalls zu sehen.[21]
Literatur
WeblinksCommons: Franz I./II. – Sammlung von Bildern
Wikiquote: Franz I. von Österreich – Zitate
Wikisource: Franz II. (HRR) – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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