Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Deutschstunde (1971)

Film
Titel Deutschstunde
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 220 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Beauvais
Drehbuch Diethard Klante
Produktion Erich Proebster
Kamera Jost Vacano
Schnitt Barbara Herrmann
Besetzung

Deutschstunde ist ein zweiteiliger deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 1971. Er beruht auf dem Roman Deutschstunde von Siegfried Lenz. Die Literaturverfilmung wurde erstmals am 24. bzw. 26. Januar 1971 in der ARD ausgestrahlt.[1] 2019 entstand eine Neuverfilmung.

Handlung

Siggi Jepsen, Insasse einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche, bekommt in einer Deutschstunde das Aufsatzthema „Die Freuden der Pflicht“ gestellt und scheitert daran: Er gibt ein leeres Heft ab. Der Grund für sein Scheitern liegt jedoch darin, dass er zu diesem Thema zu viel zu sagen hat – im Arrest, der von ihm freiwillig immer weiter verlängert wird, schreibt Siggi nun über seine Kindheit und Jugend, die gerade unter dem Zeichen der „Pflicht“ stand. Siggi Jepsens Vater war nämlich der „nördlichste Polizeiposten Deutschlands“ in dem schleswig-holsteinischen Dorf Rugbüll. Jens Ole Jepsen erhält 1943 von der nationalsozialistischen Obrigkeit den Auftrag, gegen den expressionistischen Maler Max Ludwig Nansen ein Malverbot auszusprechen und dieses Verbot zu überwachen. Obwohl Jepsen seit seiner Jugend mit Nansen befreundet ist und dieser ihm sogar einmal das Leben gerettet hat, kommen ihm keinerlei Zweifel an seiner Pflicht, diese Anordnungen rigoros zu befolgen. Als er seinen zu dieser Zeit zehnjährigen Sohn Siggi dazu anstiften will, den Maler zu bespitzeln, bringt er ihn damit in einen Gewissenskonflikt, denn Nansens Atelier ist für Siggi wie ein zweites Zuhause. Er beschließt, seinem Vater nicht zu gehorchen, und hilft stattdessen Nansen beim Verstecken von Bildern.

Siggis Vater ist von fanatischer Pflichterfüllung angetrieben, weniger von der nationalsozialistischen Ideologie, im Unterschied zu seiner Frau, die vollkommen vom Nationalsozialismus überzeugt ist. Als Siggis Bruder Klaas sich selbst verstümmelt, um nicht weiter Kriegsdienst leisten zu müssen, wird er von seinen Eltern verstoßen – nur mit Glück und der Hilfe von Nansen kann er den Krieg überleben.

Selbst nach Kriegsende kommen Jepsen keine Zweifel – im Gegenteil, er beharrt auf der Überzeugung, dass es weiterhin seine Pflicht sei, Nansens Bilder zu vernichten. Hierbei kommen ihm gelegentliche Anflüge des „zweiten Gesichts“ zu Hilfe – dadurch kann er das Versteck in der alten Mühle, in der Siggi einige von Nansens Bildern aufbewahrte, entdecken und in Brand setzen. Siggi steigert sich nun in einen Wahn hinein, Nansens Bilder vor seinem Vater „retten“ zu müssen. Er wird so zum Kunstdieb, was schließlich zu seiner Verhaftung und der Einlieferung in die Besserungsanstalt führt.

Hintergrund

  • Nachdem der Film lange Jahre nicht erhältlich war, wurde er 2008 auf DVD im Rahmen der „Lenz Box“ (EAN 4031778820015) wieder veröffentlicht.[2]
  • Der Film wurde an 67 Tagen hauptsächlich in der Gegend um Niebüll, Neukirchen (Nordfriesland), Galmsbüll und Emmelsbüll-Horsbüll gedreht.
  • Im Film wirkten über 100 Komparsen mit.
  • Der Drehplan wurde um 22 Tage überzogen, weil oft Starfighter der Bundeswehr die beabsichtigte Dokumentartreue störten.
  • Historische Vorlage für das Malverbot sind die Ungemalten Bilder Emil Noldes.

Kritiken

„Gegenüber der Romanvorlage müht sich der Film um eine stärkere Akzentuierung des politischen Hintergrundes. Vor allem in den Landschaftsaufnahmen ausgezeichnet fotografiert.“

Lexikon des internationalen Films[1]

Einzelnachweise

  1. a b Deutschstunde im Lexikon des internationalen Films
  2. Siegfried Lenz Box – Große Geschichten 4. In: Cinefacts. Abgerufen am 16. Mai 2010.
  3. Peter W. Jansen: Die Siggi-Lenz-Show. In: Die Zeit, Nr. 6/1971
  4. Tut nicht weh. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1971 (online).
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9