Dühren (Sinsheim)
Dühren ist ein Dorf im Süden des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg, das seit 1971 zu Sinsheim gehört. GeschichteBodenfunde aus Dühren belegen die Besiedelung des Ortes bereits in vorchristlicher Zeit. Dühren wurde 769 im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Der Besitz der Hofstätten am Ort war im hohen Mittelalter unter verschiedenen Adelsfamilien verteilt, darunter die Herren von Weinsberg, deren Anteil 1303 an König Albrecht I. verkauft wurde. Weiteren Besitz hatten die Herren von Massenbach, von Öwisheim, von Katzenelnbogen und von Venningen. Die Venninger erwarben später weiteren Besitz und wurden vom hessischen Landgrafen mit dem gesamten Ort belehnt; auf sie geht 1552 auch die Reformation des Ortes zurück. Im Dreißigjährigen Krieg war Dühren vielfach von Durchmärschen und Einquartierungen betroffen und zum Ende des Krieges nahezu entvölkert. Die Herren von Venningen siedelten den Ort mit bereits ins Elsass geflohenen Mennoniten aus der Schweiz auf und protegierten diese auch gegen Versuche, die Mennoniten aus der Pfalz auszuweisen. 1710 gab es 170 lutherische und 60 mennonitische Einwohner. Um diese Zeit fiel Dühren nach dem Aussterben der bisherigen lutherischen Ortsherren an eine katholische Venningen-Linie, die auch verstärkt Katholiken ansiedelten, wodurch es im gesamten 18. Jahrhundert zu religiösen Spannungen im Ort kam. Ab 1806 war Dühren selbstständige Gemeinde innerhalb von Baden. Die widrigen Lebensumstände in Dühren, die sich durch viele Einquartierungen, Missernten, Seuchen und die gescheiterte badische Revolution ergeben hatten, führten um 1850 zunächst wie in vielen umliegenden Orten zu einem Bevölkerungsrückgang, der jedoch nach der Ansiedlung von zwei bis zum Ersten Weltkrieg bestehenden Zigarrenfabriken aufgehalten werden konnte. Nach dem Ende der Zigarrenfabrikation war Dühren vorübergehend wieder rein landwirtschaftlich geprägt, 1939 wurden 153 landwirtschaftliche Betriebe gezählt. 1939 wurden 760 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 699.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Dühren rund 570 Evakuierte und Flüchtlinge auf, von denen sich manche in den nach der Währungsreform 1948 entstandenen Baugebieten niederließen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandelte sich Dühren hin zu einer Wohnsiedlung von Pendlern. Am 1. April 1971 wurde Dühren nach Sinsheim eingemeindet.[2] 1990 wurden 1849 Einwohner gezählt. WappenDas Wappen von Dühren zeigt in Silber auf grünem Boden eine durchgehende rote Mauer mit offenem Tor, darüber zwei schräggekreuzte schwarze Lilienstäbe, die auf das Wappen der Herren von Venningen verweisen. Bauwerke
Persönlichkeiten
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Dühren (Sinsheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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