Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Augustinerkloster (Speyer)

Augustinerkloster
Der wiedererrichtete Kreuzgang des Augustinerklosters.

Der wiedererrichtete Kreuzgang des Augustinerklosters.

Daten
Ort Speyer
Bauherr Bettelorden
Baustil Spätgotik
Baujahr Mitte des 13. Jahrhunderts
Abriss 1866 mit Ausnahme des Kreuzgangs
Koordinaten 49° 19′ 11,9″ N, 8° 26′ 0,3″ OKoordinaten: 49° 19′ 11,9″ N, 8° 26′ 0,3″ O
Augustinerkloster (Rheinland-Pfalz)
Augustinerkloster (Rheinland-Pfalz)

Das Augustinerkloster in Speyer war ein im 13. Jahrhundert gegründetes Bettelkloster.

Geschichte

Nach der Gründung Mitte des 13. Jahrhunderts brannte das Kloster im Jahr 1334 ab und wurde dabei größtenteils zerstört. Kurz nach dem Brand wurde es wieder auf- und im 15. Jahrhundert umgebaut. Im Jahr 1430 wurden die Priore, Guardiane und Brüder von vier Klöstern, darunter auch des Augustinerklosters, auf ihren Wunsch in die Bürgerschaft der Stadt Speyer aufgenommen. Mit den Jahren kamen ehemals arme Orden durch Handel und Vermächtnisse zu Wohlstand. Im Jahr 1488 forderte der Rat der Stadt Speyer daher diese Klöster, darunter auch das Augustinerkloster, zu Abgaben für den Unterhalt des Söldnerheers nach dem Schutzvertrag von 1430 auf. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden auch evangelische Messen in Quartieren des Augustinerklosters gehalten und 1526 bekannte sich u. a. der Augustinerprior Michael Diller zu Luthers Gedankengut. Nach der Berufung des Priors zum evangelischen Prediger der Stadt verließen einige Mönche das Kloster. 1570 kehrten nach einer Übereinkunft mit der Stadt einige Mönche zurück.

Kupferstich des Klosters von 1731

Beim Speyerer Stadtbrand von 1689 wurde das Kloster bis auf den Chor der aus dem 13. Jahrhundert stammenden gotischen Kirche zerstört. 1697 bis 1714 erfolgte der Wiederaufbau des Konvents auf den mittelalterlichen Grundmauern, 1733–37 erfolgte der Ausbau zur regelmäßigen Vierflügelanlage. Nach der Eroberung Speyers durch französische Truppen wurde das Konvent 1793 säkularisiert und die Gebäude verpachtet. 1804 erfolgte die Versteigerung der Gebäude an Privatpersonen, welche diese als Armenwohnungen nutzten. 1855 erwarb die Stadt unter Beibehaltung der Armenwohnungen die Gebäude. 1866 wurden alle Konventsgebäude, mit Ausnahme des Kreuzgangs abgerissen. Dabei fiel auch der gotische Chor der Spitzhacke zum Opfer. Auf der so entstandenen Fläche wurde 1866/67 nach Plänen von Max von Siebert ein Schulgebäude errichtet, in dessen Südflügel man den Kreuzgang integrierte. 1869 erfolgte im dritten Obergeschoss des Gebäudes die Gründung des Historischen Museums der Pfalz. Diese Sammlung zog 1910 in das von Gabriel von Seidel geplante Gebäude am Domplatz. 1982 wurde das Schulgebäude abgerissen. An seiner Stelle wurde 1985 die Hauptstelle der früheren Kreis- und Stadtsparkasse Speyer (jetzt Sparkasse Vorderpfalz) errichtet. Neben der Augustinergasse in der Nähe, die an das Kloster erinnert, ist auch der aus dem 15. Jahrhundert stammende Kreuzgang der ehemaligen Kirche mit den spätgotischen, spitzbögigen Maßwerkarkaden heute noch in der Wormser Straße 39 erhalten. Er wurde im Jahr 1982 abgebaut und vier Jahre später etwas versetzt und in anderer Zusammenstellung wieder errichtet. In Erinnerung an das Kloster wurde ein Veranstaltungssaal der Sparkassenhauptstelle Augustinersaal genannt.

Literatur

  • H.-J. Engels, R. Engels, K. Hopstock: Augustinerkloster, Schule, Sparkasse. Geschichte auf e. Speyerer Bauplatz; erschienen aus Anlass d. Eröffnung d. neuen Hauptstellengebäudes d. Kreis- u. Stadtsparkasse Speyer. Kreis- u. Stadtsparkasse, Speyer 1985.
  • Herbert Dellwing: Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 1: Stadt Speyer. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege. 2. Auflage. Schwann, Düsseldorf 1990, ISBN 3-88462-801-1.
  • Stadt Speyer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Speyer. 1 und 2. W. Kohlhammer GmbH, 1982, ISBN 3-17-007522-5.
Commons: Augustinerkloster (Speyer) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9