Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Arthur Honegger

Arthur Honegger (1928)

Arthur Honegger (* 10. März 1892 in Le Havre; † 27. November 1955 in Paris) war ein Schweizer Komponist, der überwiegend in Frankreich gelebt hat. Er komponierte etwa 200 Werke, die ihn als bedeutenden Vertreter des Groupe des Six ausweisen. Honegger war von 1996 bis 2017 auf der Schweizer 20-Franken-Note abgebildet.

Leben

Honegger wurde als erstes Kind des aus Zürich stammenden Ehepaars Julie Ulrich (1859–1922) und Arthur Honegger in Le Havre geboren, wo sein Vater als selbständiger Kaffeeimporteur tätig war.[1] Er wuchs dort auf und erhielt früh Musikunterricht, lernte das Violinspiel und komponierte schon als Jugendlicher. 1909 begann er ein Studium am Zürcher Konservatorium (Violine, Musiktheorie) und wohnte in der Familie des Onkels Oskar Honegger, der in Zürich Oberrichter war. Das Studium setzte er ab 1911 am Pariser Konservatorium fort (Violine, Kontrapunkt). In der Kontrapunktklasse von André Gedalge machte er die Bekanntschaft von Darius Milhaud und Jacques Ibert. Ab 1915 studierte er Komposition (bei Charles-Marie Widor) und Dirigieren (bei Vincent d’Indy).

Arthur Honegger auf einer deutschen Briefmarke (1992).

Im Jahr 1918 schloss er sein Studium ab und komponierte sein erstes eigenständiges Werk, das Ballett Le Dit des Jeux du monde, dessen Uraufführung am Ende des Jahres einen Skandal auslöste und dem Komponisten öffentliche Aufmerksamkeit brachte. Wie Milhaud und Francis Poulenc war er ein Mitglied des Groupe des Six, seine Musik stand aber zur offiziellen Ästhetik der Gruppe in einer gewissen Distanz. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Werk Pacific 231 (1923), dem musikalischen Porträt einer Dampflokomotive – nicht als Programmmusik, sondern als ästhetische Darstellung von Kraft und Bewegung. Im Paris der frühen 1930er Jahre verkehrte er im Salon der niederländischen Komponistin Rosy Wertheim, wo er unter anderem auf die Komponistenkollegen Barraine, Ibert, Messiaen und Milhaud traf. 1926 wirkte er als Juror bei den Weltmusiktagen der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (ISCM World Music Days) in Zürich.[2][3]

Arthur Honegger, porträtiert von Serge Ivanoff. Paris, 1944

Im Kriegswinter 1941/42 entstand die zweite Sinfonie; zu dieser Zeit war er als Musikkritiker und als Kompositionslehrer in Paris, das von den deutschen Truppen besetzt war, tätig. Er selbst beschrieb seine Erinnerung als „überwiegend thermischer Natur. Es war damals sehr kalt, als ich an der Sinfonie arbeitete, und da ich keine Kohle und kein Holz besass, habe ich die ganze Zeit in meinem Atelier gefroren“. Die Sinfonie ist ein Bekenntniswerk mit einer schwermütigen und beklemmenden Stimmung. Der Finalsatz löst mit seinem großartigen choralartigen Finale diese Stimmung auf und schlägt Brücken: zur Hoffnung auf Frieden wie zum großen Vorbild Johann Sebastian Bach.

Seit 1946 war er Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique (Classe des Beaux-Arts).[4] Er wurde 1950 Ehrenmitglied der International Society for Contemporary Music ISCM.[5] 1952 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen. In seinem Todesjahr 1955 wurde er als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[6]

Arthur Honegger starb am 27. November 1955 im Alter von 63 Jahren in Paris. Er ruht auf der Cimetière Saint-Vincent am Montmartre.

Er war verheiratet mit der Pianistin und Musikpädagogin Andrée Vaurabourg-Honegger. Sein Urenkel ist Doug Honegger, sein Neffe Peter Stadler.

Werke (Auswahl)

Literatur

Commons: Arthur Honegger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Willy Tappolet: Arthur Honegger. Atlantis, Zürich 1954, S. 13 ff.
  2. Programme der ISCM World Music Days von 1922 bis heute
  3. Anton Haefeli: Die Internationale Gesellschaft für Neue Musik – Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart. Zürich 1982, S. 484
  4. Académicien décédé: Arthur Honegger. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 25. September 2023 (französisch).
  5. ISCM Honorary Members
  6. Honorary Members: Arthur Honegger. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 11. März 2019.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9