Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Zusatzweiterbildung Spezielle Schmerztherapie

Die Zusatzweiterbildung Spezielle Schmerztherapie ist eine in der Musterweiterbildungsordnung der deutschen Bundesärztekammer von 2018 (MWBO) aufgeführte Zusatz-Weiterbildung im Bereich Schmerztherapie für Fachärzte aller Facharztbezeichnungen.

Definition

Die Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Erkennung und interdisziplinäre Behandlung chronisch schmerzkranker Patienten, bei denen der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und einen selbstständigen Krankheitswert erlangt hat.[1]

Mindestanforderung

Um die Bezeichnung Zusatzweiterbildung Spezielle Schmerztherapie führen zu dürfen, müssen Ärztinnen und Ärzte

Die Weiterbildungsinhalte sind in der Muster-Weiterbildungsordnung festgelegt.[1]

Bei der Anmeldung zur Weiterbildungsprüfung müssen der zuständigen Ärztekammer sämtliche Nachweise über die erfüllten Mindestanforderungen vorgelegt werden. Dazu gehören auch die Logbuch-Dokumentationen über alle durch die MWBO vorgegebenen Inhalte der Weiterbildung.

Inhalte der Weiterbildung

Zur Weiterbildungsprüfung muss man darlegen können, dass man Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten unter anderem in folgenden Bereichen erlangt hat:

  • Schmerzmedizinische Gutachtenerstellung einschließlich der Klärung relevanter sozialmedizinischer Fragestellungen
  • Ursachen, Epidemiologie und Prävention chronischer Schmerzen einschließlich genetischer, geschlechtsbezogener und psychosozialer Zusammenhänge
  • Wirkmechanismen und Evidenzlage von medikamentösen, physiotherapeutischen, psychotherapeutischen, interventionellen und komplementärmedizinischen Verfahren
  • Teilnahme an interdisziplinären Schmerzkonferenzen
  • Schmerzdiagnostik
    • Erhebung einer bio-psycho-sozialen Schmerzanamnese
    • Anwendung standardisierter und validierter Testverfahren und Frageböge
  • spezifische Schmerztherapie bei
    • Patienten mit psychischen und somatischen Komorbiditäten und Störungen einschließlich Suchterkrankungen
    • Kindern und Jugendlichen
    • bei alternden Menschen
    • Schmerzhaften Erkrankungen des Gefäßsystems
    • Thorakalen Schmerzsyndromen
    • Viszeralen Schmerzen
    • Urogenitalen Schmerzsyndrome
    • Somatoformen Schmerzsyndrome
  • Indikationsstellung physiotherapeutischer, psychotherapeutischer, interventioneller und komplementärmedizinischer Verfahren
  • Eingehende Beratung und partizipative Entscheidungsfindung einschließlich Festlegung von Therapiezielen
  • Schmerzedukation, auch mit Klärung von aufrechterhaltenden psychosozialen Einflussfaktoren
  • Aufstellung eines inhaltlich und zeitlich gestuften multimodalen Therapieplanes einschließlich der zur Umsetzung erforderlichen interdisziplinären, interprofessionellen und sozialmedizinischen Koordination
  • Initiierung, Modifizierung und/oder Beendigung medikamentöser Kurzzeit-, Langzeit-, und Dauertherapie, insbesondere auch in einer terminalen Behandlungsphase einer palliativen Situation
  • Entzugsbehandlungen, insbesondere auch bei Medikamentenmissbrauch und Medikamentenabhängigkeit.[1]

Die Inhalte der Musterweiterbildungsordnung sind allerdings nur eine Empfehlung für die rechtsverbindlichen Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern, die hiervon abweichende Regelungen treffen können.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie. In: (Muster-)Weiterbildungsordnung MWBO 2018, Seite 446f. Bundesärztekammer, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  2. Bundesärztekammer (Hrsg.): (Muster-)Kursbuch Spezielle Schmerztherapie. 2. Auflage. 18. Februar 2022 (bundesaerztekammer.de [PDF]).
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9