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Wsewolod Michailowitsch Abramowitsch

Wsewolod Michailowitsch Abramowitsch 1913 auf dem Flugplatz Johannisthal

Wsewolod Michailowitsch Abramowitsch (russ.: Всеволод Михайлович Абрамович; * 29. Julijul. / 10. August 1890greg. in Odessa, Russisches Kaiserreich; † 24. April 1913 in Berlin-Britz, Deutsches Reich[1])[2] war ein russischer Flugpionier und Fluglehrer sowie Enkelsohn des jiddischen Schriftstellers Mendele Moicher Sforim. Abramowitsch wurde in Odessa geboren und ging nach der Schule nach Deutschland, um in Charlottenburg an der dortigen Technischen Hochschule zu studieren. In dieser Zeit interessierte er sich auch für die Luftfahrt, nahm Flugstunden und erlangte im Jahr 1911 seinen Pilotenschein. Er war für die deutsche Filiale des Unternehmens der Gebrüder Wright, der „Flugmaschinen Wright“, als wichtigster Testpilot tätig und unternahm auf dem Flugfeld in Johannisthal eine Reihe von Flügen. Seine dabei erlangte Fachkenntnis erlaubte es ihm, im Jahr 1912 auch ein eigenes Flugzeug zu bauen, das er in mehreren Etappen nach Sankt Petersburg flog, wo die Maschine an einem Wettbewerb mehrerer Militärflugzeuge teilnahm. Im gleichen Jahr brach er den Höhenrekord für Flugzeuge, indem er bis auf 2100 Meter aufstieg, sowie den Langzeitrekord für den Transport von vier Passagieren durch einen Flug von 46 Minuten und 57 Sekunden Dauer.

Abramowitsch verstarb nach einem Absturz seines Flugzeugs am 24. April 1913 auf dem Flugplatz Johannisthal noch am selben Tag im Kreiskrankenhaus Berlin-Britz aufgrund seiner schweren Verletzungen.[1] Gesteuert wurde das Flugzeug von seiner Freundin Fürstin Jewgenija Michailowna Schachowskaja, die seit dem Vorjahr eine deutsche Fluglizenz besaß. Die Fürstin wurde nur leicht verletzt.

Abramowitsch wurde auf dem Nikolaus-Friedhof in Sankt Petersburg beigesetzt.[2]

Eine Straße unweit des alten Flugplatzes ist nach Abramowitsch benannt.

Wsewolod Abramowitsch mit seiner Flugschülerin Fürstin Schachowskaja 1912 in Johannisthal

Literatur

  • Peter Supf: Das Buch der deutschen Fluggeschichte. Band 2: Vorkriegszeit, Kriegszeit, Nachkriegszeit. Klemm, Berlin 1935
Commons: Vsevolod Abramovich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b laut Sterbeurkunde Nr. 160/1913 des Standesamt Berlin-Britz vom 26. April 1913, Landesarchiv Berlin.
  2. a b Изяслав Тверецкий (Isjaslaw Twerezki): Foto von Abramowitschs Grabstele. (JPG; 354 KB) In: Российский некрополь/Russische Nekropolen. necropol.org, September 2009, abgerufen am 13. Oktober 2019 (russisch, Die Inschrift für das Geburtsdatum links oben lautet: 29 июль 1890 (29. Juli 1890), für das Sterbedatum rechts oben 12 апреля 1913 (12. April 1913). Da die Grabstele vor 1918 aufgestellt wurde, handelt es sich bei beiden Datumsangaben um Angaben nach dem julianischen Kalender. Im Gregorianischen Kalender lautet das Geburtsdatum 10. August 1890 und das Sterbedatum 25. April 1913. Abramowitsch war laut Sterbeurkunde am 24. April 1913 um 23 Uhr in Berlin verstorben. Zu diesem Zeitpunkt war der Datumswechsel im Russischen Kaiserreich schon erfolgt, d. h. es war bereits der 25. April 1913.).
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