Woiwodschaft Krakau (1920–1939)
Die Woiwodschaft Krakau (polnisch Województwo Krakowskie) war in den Jahren 1920 bis 1939 eine Woiwodschaft der Zweiten Polnischen Republik. Der Sitz der Verwaltung und die Hauptstadt war Krakau. Lage und GrößeDie Woiwodschaft mit den Städten Krakau, Tarnów, Nowy Sącz, Jaworzno, Oświęcim, Chrzanów, Bochnia und Jasło erstreckte sich über den westlichen Teil von Südpolen. Durch die Zuordnung der polnischen Zips und der Orawa änderten sich zum 1938 die Grenzen der Woiwodschaft, zu Beginn des Jahres 1939 umfasste sie dann eine Fläche von 17.560 km². Sie grenzte im Westen an die Woiwodschaft Schlesien, im Norden an die Woiwodschaft Kielce, im Osten an die Woiwodschaft Lwów und im Süden an die Tschechoslowakei. Im nördlichen Teil war die Landschaft hügelig und im Süden gebirgig (Tatragebirge und Westbeskiden). Nach den statistischen Angaben vom 1. Januar 1937 waren 20,9 % der Landfläche von Wald bewachsen, nur geringfügig weniger als die 22,2 % im staatlichen Durchschnitt. 1921 umfasste die Woiwodschaft eine Fläche von 17.448 km². Die 83 Städte und 1896 Landgemeinden waren in 22 Powiats gegliedert.[1] BevölkerungDie Bevölkerungszahl betrug 1921 1,993 Mio., davon 93 % Polen, 4 % Juden (davon etwa 33 % in Krakau) und 2,5 % Ukrainer bzw. Ruthenen (narodowość rusińska in der Volkszählung; es gab 9295 Deutsche, davon 6937 im Powiat Biala,[2] siehe das Lemkenland) und 1931 2,079 Mio. mit etwa gleich gebliebenen Nationalitätenverteilungen. Die große Mehrheit der Bevölkerung (93 %) bildeten die Polen.[3] Administrative Unterteilung (1934)Powiat Biała (Biała Krakowska) bestehend aus den Städten Biała Krakowska, Kęty, Oświęcim und Wilamowice sowie den Gminas:
Powiat Bochnia bestehend aus den Städten Bochnia und Niepołomice sowie den Gminas:
Powiat Brzesko bestehend aus den Städten Brzesko und Czchów sowie den Gminas:
Powiat Chrzanów bestehend aus den Städten Chrzanów, Jaworzno, Krzeszowice, Szczakowa und Trzebinia sowie den Gminas:
Powiat Dąbrowa bestehend aus den Städten Dąbrowa und Żabno sowie den Gminas:
Powiat Gorlice bestehend aus den Städten Gorlice und Biecz sowie den Gminas:
Powiat Jasło bestehend aus den Städten Jasło, Brzostek und Osiek sowie den Gminas:
Powiat Kraków bestehend aus den Städten Skawina und Wieliczka sowie den Gminas:
Powiat Kraków (Stadt)
Powiat Mielec bestehend aus den Städten Mielec und Radomyśl Wielki sowie den Gminas:
Powiat Myślenice bestehend aus den Städten Dobczyce, Jordanów und Myślenice sowie den Gminas:
Powiat Nowy Sącz bestehend aus den Städten Grybów, Krynica, Muszyna, Nowy Sącz, Piwniczna und Stary Sącz sowie den Gminas:
Powiat Nowy Targ bestehend aus den Städten Nowy Targ und Zakopane sowie den Gminas:
Powiat Ropczyce (bis 1937, danach als Powiat Dębica) bestehend aus den Städten Dębica, Pilzno, Ropczyce und Sędziszów sowie den Gminas:
Powiat Tarnów bestehend aus den Städten Ciężkowice, Tarnów und Tuchów sowie den Gminas:
Powiat Wadowice bestehend aus den Städten Andrychów, Kalwaria Zebrzydowska, Lanckorona, Maków Podhalański, Wadowice und Zator sowie den Gminas:
Powiat Żywiec bestehend aus den Städten Sucha und Żywiec sowie den Gminas:
Ehemalige Powiate
September 1939 und seine NachwirkungenIm September 1939 überfielen deutsche und sowjetische Truppen Polen, wobei das Land und die Woiwodschaft Krakau dem Generalgouvernement sowie später dem Distrikt Galizien unterstellt wurden. Ein westlicher Teil wurde völkerrechtswidrig dem „Großdeutschen Reich“ an die Provinz Oberschlesien (Landkreise Krenau, Bielitz und Saybusch) angeschlossen. Nach 1945 kam der Großteil des Gebiets wieder zurück zu Polen und wurde in die Woiwodschaft Krakau (1945–1975) eingegliedert. Fußnoten
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