Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Wilhelm Pfannkuch (Musikwissenschaftler)

Wilhelm Pfannkuch (* 12. November 1926 in Kiel; † 2. September 1988 ebenda[1]) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Hochschullehrer am Musikwissenschaftlichen Institut der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Leben und Wirken

Wilhelm Pfannkuch stammt aus einer evangelisch-lutherisch geprägten Familie.[1] Er gilt als Nachfahre des SPD-Politikers Wilhelm Pfannkuch. Von 1933 bis 1937 besuchte er die Volksschule in Kiel und war von 1936 bis 1943 Mitglied der Hitlerjugend Kiel (HJ). Im Jahr 1937 wechselte er auf die Oberrealschule Kiel. Von 1943 bis 1945 leistete er seinen Wehrdienst ab und geriet für kurze Zeit in Kriegsgefangenschaft. 1944 absolvierte er seinen Reichsarbeitsdienst in Litauen. Danach legte er im Jahr 1946 sein Abitur am Gymnasium Kiel ab.[1]

Pfannkuch studierte von 1946 bis 1950 Psychologie, Musikwissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Kiel. Seine Promotion im Fach Musikwissenschaft erfolgte von 1950 bis 1953 unter Betreuung von Anna Amalie Abert mit der Dissertation Das Opernschaffen Ermanno Wolf-Ferraris.[1]

Am Musikwissenschaftlichen Institut der Philosophischen Fakultät der Universität Kiel hatte er während seiner akademischen Laufbahn verschiedene Positionen inne. Er war von 1950 bis 1964 in Folge als wissenschaftliche Hilfskraft, wissenschaftlicher Assistent und wissenschaftlicher Rat und Lektor tätig. Anschließend war er bis 1969 wissenschaftlicher Rat und Professor und von 1969 bis 1972 Oberrat. Im Anschluss daran wirkte er bis zu seinem Tod im Jahr 1988 als wissenschaftlicher Direktor für Musikwissenschaft.[1]

Neben seiner Lehrtätigkeit war Pfannkuch 1952 Gründer des Kieler Kammerorchesters, das er fortan leitete.[2] 1960 übernahm er zudem die Leitung des Kieler Collegium musicum.[1]

Pfannkuch war verheiratet und Vater von drei Kindern.[1]

Weitere Funktionen

  • 1975–1977: Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Musikpädagogik und Musikpflege in Schleswig-Holstein[1]
  • 1959: Vorsitzender des Verbands Deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler[1]
  • Vorsitzender des Landesverbands für Musik Schleswig-Holstein
  • 1978–1986: Präsident des Landesmusikrats e. V. in Schleswig-Holstein[1]
  • 1975: Vorsitzender des Bundes Deutscher Liebhaberorchester e. V.[1]

Ehrungen

Veröffentlichungen (Auswahl)

Herausgeber von Musik

Schriften

  • J. S. Bachs „Musikalisches Opfer“: Bemerkungen zu den bisherigen Untersuchungen und Neuordnungsversuchen. In: Die Musikforschung 7. Jahrg., H. 4, Bärenreiter Kassel 1954, S. 440–453, JSTOR:41113314.
  • Organisationen der Musik. In: MGG, Bd. 10, Bärenreiter Kassel 1962, Sp. 204–220.
  • Zur Thematik und Form in Schönbergs Streichsextett. In: Anna Amalie Abert (Hrsg.): Festschrift Friedrich Blume zum 70. Geburtstag. Bärenreiter, Kassel 1963, S. 258–271.
  • Opernaufführungen in Kiel. In: Klaus Hortschansky (Hrsg.): Opernstudien. Anna Amalie Abert zum 65. Geburtstag. Schneider, Tutzing 1975, S. 91–102, ISBN 3-7952-0155-1.
  • Das Collegium musicum der Christian-Albrecht-Universität. In: Christiana Albertina, N.F., Bd. 6 (1977), S. 53–65.
  • Von den Konzerten „zum Besten der Armen“ in Kiel 1795-1799. In: Uwe Haensel (Hrsg.): Beiträge zur Musikgeschichte Nordeuropas. Kurt Gudewill zum 65. Geburtstag. Möseler, Wolfenbüttel 1978, S. 175–199

Literatur

  • Pfannkuch, Wilhelm. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, hrsg. von Friedrich Blume, Bd. 16, Kassel 1977, Sp. 1485.
  • Friedhelm Krummacher: Wilhelm Pfannkuch 12. November 1926-2. September 1988 (Nachruf). In: Christiana Albertina, Bd. 28 (1989), S. 531f.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m Kieler Gelehrtenverzeichnis: Wilhelm Pfannkuch. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
  2. Kieler Kammerorchester: Geschichte. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
  3. Christoph Willibald Gluck: Sämtliche Werke. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1964.
  4. Oper Armida von Joseph Haydn (Memento vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9