„Vororte“ gab es im Mittelalter und in der frühen Neuzeit viele, z. B. in Städtebünden wie der Hanse. Der Begriff bezeichnete treffend das jeweils geschäftsführende Mitglied. Nach dem Deutschen Wörterbuch war der Begriff auch in der Studentensprache der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gängig. Populär wurde er im staatsrechtlichen Gebrauch für den Kanton (Schweiz), der der Eidgenossenschaft (bis 1848) vorstand.[1]
Direkte Mitglieder des KSCV sind im Sinne der Subsidiarität nicht die Corps, sondern die Senioren-Convente (SC) an den jeweiligen Hochschulorten. Einzelcorps können SC-Rechte erhalten. Geleitet wird der KSCV seit 1855 vom Vorort, den die SC im jährlichen Wechsel stellen.[2] Die Vorort-Mannschaft besteht aus drei oder mehr Angehörigen der einzelnen Corps. Einzelcorps mit SC-Rechten stellen den Vorort allein oder bitten um Dispens. Primus inter pares und verantwortlich für die Führung der Vorortgeschäfte ist der so genannte Vorortsprecher, den traditionell das älteste oder das jeweils präsidierende SC-Corps stellte, in moderner Zeit jedoch im SC gewählt wurde. Die Corpszugehörigkeit des Vorortsprechers und des in Vorortsachen präsidierenden Corps sind stets identisch. Seit 1855 wechselt der Vorort in der alphabetischen Reihenfolge der Hochschulorte. In den ersten Jahrzehnten des KSCV wechselte der Vorort beim alljährlichen Kösener Congress in der Woche vor Pfingsten, ab 1874 nach dem Congress und später zum Jahresende. Seit den 1970er Jahren beginnt das Amtsjahr offiziell Anfang November mit dem so genannten Vorortübergabekommers beim übernehmenden Corps. Auf dem Turm der Rudelsburg weht die Fahne des präsidierenden Vorortcorps. Die erste nach der Wiedervereinigung war im August 1993 die von Teutonia-Hercynia, dem präsidierenden Vorortcorps im Göttinger Senioren-Convent. Seither wird die Fahne symbolisch zur jährlichen Übergabe der Vorortgeschäfte im August gewechselt.
Der Vorortsprecher leitet den ordentlichen Kösener Congress (oKC). Vorort und Vorsitz beim oKC fallen in neuerer Zeit zusammen. Traditionsgemäß stellen alle Kösener Listen nicht auf den Vorortsprecher, sondern auf den Vorsitzenden des oKC ab. Der traditionelle Tagungsort bis 1935 und erstmals wieder seit 1994 des Congresses ist der Mutige Ritter in Kösen. Für Arbeitssitzungen und Festveranstaltungen wird die Rudelsburg genutzt. Während der Deutschen Teilung tagte der Congress von 1954 bis 1993 in Würzburg. Zu verdanken war das Max Meyer und Philipp Zeitler. Als Rektor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg setzte Meyer sich seit 1948 bei der Westdeutschen Rektorenkonferenz für die Korporationen ein. Zeitler trieb den Wiederaufbau der zerstörten Stadt voran und förderte die Kösener Congresse. KSCV und VAC tagten erst in der Festung Marienberg, dann in den Huttensälen.
„Die Kösener Kongresse, denen ich persönlich beigewohnt habe – es sind deren elf, die sich auf 25 Jahre verteilen – boten mir stets das Bild musterhaften Taktes, parlamentarischer Ordnung und Sachlichkeit. Vielrederei, vernehmbare Zeichen von Beifall oder Mißfallen, Zwischenrufe und dergleichen sind gänzlich ausgeschlossen. Die naheliegende Parallele mit Beispielen aus dem öffentlichen Leben unterlasse ich zu ziehen: die Leser verstehen mich und werden mir recht geben.“
– Wilhelm Fabricius: Geschichte und Chronik des Kösener S.C.-Verbandes, Marburg 1907.
Liste der Vororte mit den Vorsitzenden der Congresse
25./26. Mai Waffenstudententag in Jena[48] 2.538 gefallene Kösener Corpsstudenten, aoKC am 23. November bei Hasso-Nassovia[49]
1919
Marburg
Hasso-Nassovia
Werner Schneichel
Doppelt so viele Aktive wie 1914, SC zu Frankfurt a. M., Graz, Münster und Wien, Pépinière-Corps in Hamburg, Prager Senioren-Convent, Straßburger Vorstellung[50] „Allgemeiner Deutscher Corpsverband“ mit WSC und RSC abgelehnt
116 Corps mit 3.500 Aktiven und Inaktiven, SC zu Brünn, Köln und Leoben[52] Keine Aufnahme von Juden[53] Sportpflicht[54] „Kreispolitik unerwünscht“[55]
aoKC am 14./15. Januar in Greifswald: „Grundsätzliche Klärung der Stellung des HKSCV zu seinen Aufgaben und zu seiner Vertretung im Gesamtstudententum.“ Gleichschaltung: Max Blunck wird „Führer des KSCV und VAC“, statt oKC Gottesdienst im Naumburger Dom[71] Patenschaft für Klarenthal[72]
Andreas Andresen: Der KSCV seit seiner Gründung bis 1992. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 37 (1992), S. 305–312.
Karsten Bahnson: Vorgeschichte und Gründung des KSCV, in: Rolf-Joachim Baum (Hrsg.): „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute. Siedler, Berlin 1998, ISBN 3-88680-653-7.
Erich Bauer: Die Jenaer Corpsversammlung (15. bis 17. Juli 1848), die Wiege des Kösener Seniorenconventsverbandes. Einst und Jetzt, Bd. 3 (1958), S. 20–41.
Wilhelm Fabricius: Geschichte und Chronik des Kösener S.C.-Verbandes, Marburg 1907.
Adolf Lohmann: Chronik des Kösener SC-Verbandes 1918 bis 1933. Einst und Jetzt, Bd. 5 (1960), S. 5–31.
Robert Paschke: Vorort im Kösener Senioren-Convents-Verband vor 100 Jahren (1866/67). Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Erlanger SC. Einst und Jetzt 13 (1968), S. 20–32.
Hermann Rink: Zur Vor- und Frühgeschichte des Kösener SC-Verbandes. Einst und Jetzt, Bd. 44 (1999), S. 181–191.
↑Als Schiedsgericht konnte der Kösener Vorort Strafen nur bestätigen, mildern oder aufheben, nicht aber verschärfen.
↑Erich Bauer: Die Jenaer Corpsversammlung (15. bis 17. Juli 1848), die Wiege des Kösener Seniorenconventsverbandes. Einst und Jetzt, Bd. 3 (1958), S. 20–41. Auf die Rudelsburg kamen 400 bis 500 Corpsstudenten. Halle schickte den Westfalen Kramer und den Märker Wendt; Jena den Westfalen Reinhard, den Sachsen Schweitzer, den Franken Wurlitzer und den Thüringer v. Stein. – Unter Zugrundelegung der im Archiv der Brunsviga Göttingen gefundenen Abschrift lautet der Beschluss: „12. Die SC-Convente treten im Winter vor dem 15. Dezember in Correspondenz in Bezug auf statistische Nachrichten und Mittheilungen über die Verhältnisse der SC zur Studentenschaft der betr. Universität. Im Sommersemester findet in Kösen unter der Rudelsburg zu Pfingsten eine Versammlung von SC-Vertretern statt.“
↑Die Sileon waren eine rumänische Familie und stellten vier Heidelberger Westfalen.
↑Erich Bauer: Die Jenaer Corpsversammlung (15. bis 17. 7. 1848). Die Wiege des Kösener SC-Verbandes. Einst und Jetzt, Bd. 3 (1958), S. 20 ff. Der Prorektor der Universität Jena, Dietrich Georg von Kieser, hatte die Aula zur Verfügung gestellt. Auf dem ersten Congress waren 11 SC vertreten: Heidelberg (v. Klinggräff, v. Sileon), Halle (Graf Guestphaliae und Müller Marchiae), Jena (Wurlitzer Franconiae und v. Stein Thuringiae), Leipzig (Gretschel Lusatiae), Gießen (Ludwig Starkenburgiae), Breslau (Szmula Silesiae), Erlangen (Ordnung Baruthiae), Freiburg, Greifswald, Göttingen (Pieper, damals Hannoverae, später als Progressist Mitstifter der Teutonia Göttingen) und vermutlich Bonn. Inoffiziell vertreten waren Suevia München (Rothenfelder) und Bavaria München (v. Lobkowitz). Freiburg war zu spät eingeladen worden. Kiel hatte nur 5 Corpsburschen und ließ sich durch Heidelberg vertreten. – Die auf der Wartburgversammlung gefallene Behauptung, der Korpskongreß habe nur den Zweck, „aufs neue die Fahne des Partikularismus zu erheben, und auf alle Weise die Errungenschaften (!) der Wartburgversammlung zu vernichten“, wurde zurückgewiesen und eine entsprechende Veröffentlichung in der Göttinger Deutschen Studentenzeitung (Nr. 6) beschlossen; Wilhelm Frabricius: Geschichte und Chronik des Kösener S.C.-Verbandes, Marburg 1907, S. 15.
↑Den zweiten Congress beschickten nur 5 SC: Halle, Jena, Berlin, Heidelberg und Breslau. Göttingen kam zu spät.
↑Weller wurde 1870 Leiter der Kriminalpolizei in Dresden. „Die Ehrenhaftigkeit seines Charakters haben selbst die Sozialisten und Anarchisten, auf die Weller ein besonderes Auge hatte, nicht anzutasten gewagt.“ (Academische Monatshefte 5 (1884), S. 380).
↑Vertreten waren nur Berlin, Heidelberg (Musset Rhenaniae), Jena (Grosch Franconiae) und Leipzig.
↑Für den präsidierenden SC zu Göttingen unterschrieben das Protokoll: A. Hübener (Brunsviga), H. Oltmann (Friso-Luneburgia) und W. Wehland (Hannovera).
↑Hanstein gehörte zu den Stiftern von Hansea Bonn.
↑Die in Süddeutschland (Erlangen, München, Würzburg, Tübingen) damals zahlreichen Lebenscorps taten sich mit dem Beitritt zum KSCV schwer und hatten auch danach durch die aufkommende Kreispolitik der Waffencorps große, zum Teil existenzielle Probleme. Rolf-Joachim Baum: Vor 125 Jahren. Würzburgs Anschluß an den Kösener SC-Verband. Einst und Jetzt, Bd. 29 (1984), S. 95–111.
↑Ernst von Bothmer (Bremensia): Was sind und wollen die Corps? Göttingen 1869; ohne Verfasser: Die Stellung der Corps im heutigen Studentenleben. Gießen 1869.
↑Ruckser, Weltz (Franconia Jena, Franconia München) und Dautzenberg (Guestphalia Leipzig) saßen in der Kommission für den Bau des Gefallenendenkmals.
↑Nach dem Deutsch-Französischen Krieg sollte der oKC zunächst ausfallen.
↑Das Gefallenendenkmal hatte Rauch (Teutonia Marburg, Lusatia Leipzig) angeregt. Einzelheiten bei Wilhelm Frabricius: Geschichte und Chronik des Kösener S.C.-Verbandes, Marburg 1907, S. 45.
↑Weltz war Chefarzt in Wernigerode und Leibarzt des Fürsten zu Stolberg-Wernigerode.
↑Hein nahm 1874 in Leipzig eine Pistolenforderung an und bekam 14 Tage Karzer, siehe Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archiv.uni-leipzig.de Die Berliner Künstlervereinigung Roma wurde am 28. März 1873 zum Corps Rhenania. Dieses nahm am 8. Dezember 1882 den Namen Borussia und im WS 1887/88 die Farben schwarz-weiß an; Wilhelm Fabricius: Die deutschen Corps, 1926, S. 355.
↑v. Campe war Fuchs bei Baltia Königsberg gewesen.
↑Als Wilhelm im Februar 1881 Prinzessin Auguste Viktoria heiratete, überreichte der Vorort Würzburg (Fink Nassoviae) eine sog. Adresse, der Vorort Berlin eine silberne Nachbildung des Rudelsburg-Denkmals.
↑Borussia, Saxonia und später Hansea renoncierten bei Holsatia.
↑Der Vorsitzende des Denkmalkomitees war Weese (Franconia München, Franconia Jena). Landrat Barth (Franconia Jena, Neoborussia Berlin) übernahm für den Kreis das Denkmal und brachte ein Hoch auf Kaiser Wilhelm II. aus.
↑G. Bachus: Über Herzerkrankungen bei Masturbanten, 1894. GoogleBooks
↑Wedekind (Bremensia) hatte 1886 zuerst ein Bismarck-Denkmal in Göttingen angeregt. 1890 wurde der oKC-Antrag von Hauptmann Künstler (Borussia Breslau) einstimmig angenommen.
↑Geändert wurden die Bestimmungen zur Pistolenmensur. Die Entschließung (Antrag Vandalia Heidelberg) endete mit dem Satz: „Wahre Ehre und nassforsches Wesen stehen in einem unvereinbaren Gegensatz.“
↑Die Bewirtung waffenbelegender Bünder (und die auswärtigen PP-Suiten) waren so teuer, dass Kredite aufgenommen werden mussten. Nach dem oKC-Beschluss von 1903 wurde den Corps die Bestrafung mit einem protokollierten Rüffel angedroht, falls sie mehr als eine Einladung zu einer Kneipe anböten oder mehr entgegennähmen. Das Geschenk für die Gewährung von Waffenschutz sollte wertmäßig 100 Mark nicht übersteigen.
↑Der Antrag auf Beitritt zur Deutschen Kolonialgesellschaft wurde abgelehnt, die Mitgliedschaft im Flottenverein kritisiert; Wilhelm Fabricius: Geschichte und Chronik des Kösener S.C.-Verbandes, Marburg 1907, S. 74f.
↑am 12. und 13. Dezember 1904 unter Leitung von Besser Hasso-Borussiae „behufs Entscheidung einer Bonner Streitsache“; Wilhelm Fabricius: Geschichte und Chronik des Kösener S.C.-Verabandes, 3. Aufl., Frankfurt a. M. 1921, S. 109.
↑Ausführlicher Bericht in Academische Monatshefte, 22. Jg., S. 87 ff.
↑Über die „Musikangelegenheit“ berichtet Fabricius 1926 (S. 115): „Es war eingeführt, daß die Kösener Tagung abwechselnd von den drei benachbarten SC zu Jena, Leipzig und Halle vorbereitet wurde. Zu dieser Aufgabe gehörte es auch, die Musikkapelle zu bestellen. Im Jahr 1907 hatte Leipzig die Vorbereitungen getroffen. Der SC zu Greifswald, der 1908 präsidierte, war jedoch der Auffassung, daß er auch für die Musik sorgen müsse. Er beauftragte daher den SC zu Marburg, der dem Anfangsbuchstaben nach Leipzig folgte, das Erforderliche zu veranlassen. Auf diese Weise meldeten sich in Kösen zwei Kapellen, da auch der SC zu Halle nach altem Brauch seine Pflicht getan hatte. Der Congress konnte deshalb doppelt mit Musik umrahmt werden.“
↑In München war ein Streit zwischen dem Kösener SC an der LMU und dem Weinheimer SC an der Technischen Hochschule ausgebrochen; er ging auch die Alten Herren an, weil alle gemeinsam dem Bayerischen AHSC angehörten. Die Angelegenheit wurde daher auch auf dem Abgeordnetentag erörtert. Zur Klärung der aufgeworfenen Frage wurde schließlich ein aoKC zum 26. November 1910 einberufen. Dieser beschloss, das Abkommen mit den Corps der TH München von 1902 zu kündigen.
↑Ein in Aussicht genommener aoKC musste wegen der politischen Lage und der schwierigen Verkehrsverhältnisse zweimal abgesagt werden. Der oKC fand erst im Juli 1920 statt.
↑Der SC zu Hamburg und die CC von Austria und Friso-Luneburgia (Charon, Perthel 1) erhielten Stimmrecht. Bericht in DCZ 37. Jg., S. 106.
↑Deutsche Corpszeitung, 38. Jahrgang, Juli 1921, S. 95, 96, 99
↑Ein Kösener Oberstaatsanwalt hielt „die Bauchwelle für nicht geeignet, Deutschlands Zukunft zu sichern“ (Schindelmeiser, Baltia, Bd. 2, S. 210).
↑Im Hintergrund dieses einstimmigen, aber halbherzigen Beschlusses stand die Ablehnung von Dominanzstreben. Im schwarzen Kreis war nach der Jahrhundertwende und nach dem Ersten Weltkrieg die Kreispolitik forciert worden. Suevia München wollte im schwarzen, Suevia Tübingen im grünen Kreis den Ton angeben. Dagegen wehrten sich vor allem Bremensia und Vandalia Heidelberg.
↑Silvania, Hubertia und Saxonia renoncierten beim SC zu Leipzig.
↑Die 8 Mitglieder waren Fabricius, Fentze Thuringiae Jena, v. Hirschfeld und Methner Borussiae Breslau, Spiess Franconiae Würzburg, Weber I und Weber III Sueviae Tübingen und Winkel Franconiae Würzburg. Die Kommission wurde 1932 aufgelöst.
↑„Der Kösener Verband … ist nicht befugt, in die innern Angelegenheiten der Corps einzugreifen … Die berechtigte Eigenart der SC und CC darf nicht Vereinheitlichungsbeschlüssen zum Opfer fallen, die … die Geschlossenheit des Verbandes gefährden.“ 1923 umfasste der KSCV 24 reichsdeutsche, 4 deutschösterreichische und 3 ausländische SC (Prag, Brünn, Zürich).
↑Stolte (1903–1967) studierte zunächst Bergbau, dann Theologie und war zuletzt Superintendent in Potsdam. Vater von Adele Stolte.
↑Den Wanderpreis gewannen 1926 Rhenania Freiburg und 1929 Franconia Jena.
↑Bei seinen Bemühungen um das Deutschtum im Ausland setzte sich der KSCV seit Jahrzehnten für eine deutsche Schule in Südwestafrika ein. Sie wurde 1909 als Kaiserliche Realschule (KRS) gegründet. Noch auf den oKC in den 1970er Jahren warb Helmut Jebens (Franconia Tübingen, Gothia, Neoborussia Berlin) für Spenden zugunsten der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS), wie sie seit 1962 hieß. Ihre Aula trägt seit 1977 den Namen von Wilhelm Weitzel (Saxonia Jena). – Beschlossen wurde auf dem oKC 1928 auch eine Spende für das Deutsche Studentenhaus in Prag.
↑Nach dem Bericht der Historischen Kommission waren von allen lebenden Corpsstudenten im Reichsgebiet 36 % Juristen, 24 % Mediziner und 8 % Landwirte. Kein anderer Beruf erreichte auch nur 6 %.
↑Der wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten ausgefallene oKC wurde mit dem aoKC im Göttinger Stadtpark nachgeholt. Bei der Gefallenenehrung am Auditorium maximum sprach Faust (Bremensia), nach dem Fackelzug am Bismarckstein Ponfick (Hannovera). Auf dem Congress sprach Lippold (Masovia) über die Bedeutung Ostpreußens für das Reich.
↑Von Blunck wurde Referendar Günther Kraaz Bremensiae als Beauftragter für den HKSCV und als Vertrauensmann für den Vorort und Walter Heringhaus Austriae als Beauftragter für den VAC eingesetzt. „Am Morgen des 31. Mai 1933 brachte ein Sonderzug gegen tausend Corpsstudenten von Kösen nach Naumburg. Unter Vorantritt der Chargen und Fahnen zogen die Teilnehmer beim Geläute aller Glocken in den Dom, wo nach dem Gedenken an die Toten Pfarrer Lahr (Teutonia Gießen, Guestphalia Berlin) die Dankpredigt hielt. Im Theatersaal der Reichskrone huldigte anschließend nach der vom Leipziger Gewandhausorchester vorgetragenen Egmont-Ouvertüre Beethovens der Vorortsprecher Mohr dem Reichspräsidenten Generalfeldmarschall v. Hindenburg und dem Reichskanzler Adolf Hitler. Die Feier schloß mit dem 4. Satz von Beethovens Schicksals-Sinfonie. Nach diesen Veranstaltungen des Vormittags war die Tagung überraschend am Ende“ (Lohmann). Durch Anschlag vertagte der Vorort die weiteren Verhandlungen auf unbestimmte Zeit.
↑Der SC zu Graz musste 1932/33 „wegen des Notstands im Reich wie in Österreich“ übergangen werden; dafür wurde ihm der oKC 1936 zugesichert, „wenn dann gefestigte Verhältnisse eingetreten wären“.
↑Es fehlten die österreichischen SC (Graz, Innsbruck, Leoben, Wien) und der Prager SC-Verband.
↑Der Gottesdienst vor dem oKC wurde von Wilhelm Meinhold (Masovia) gehalten und endete in strömendem Regen. Die Gefallenenrede am Löwendenkmal hielt Hermann Emil Kuenzer.
↑Die Kameradschaften wurden nach korporationsstudentischen Vorbildern in Anlehnung an die Altherrenschaften der Korporationen umstrukturiert (vgl. Bauer, 1956, S. 5 ff.).
↑aoAT in Berlin am 15. Mai 1938 im Haus Rheingold. Liquidator ist W. Lehmann Marchiae Berlin.
↑Hermann Sternagel-Haase: Geschichte des Corps Borussia zu Breslau, Bd. II: 1919–1951. Köln / Aachen 1987, S. 118.
↑Als letzter Vorort von 1934 leitete Hamburg den aoKC. Da der Vorort mit dem Kalenderjahr wechseln sollte, blieb Albertina 17 Monate in der Verantwortung. Pantel leitete den Congress zweimal.
↑Beisitzer waren Scheidbach (Joannea) und Schaaff (Teutonia).
↑Ohne gefochten zu haben, hatte ein IdC der Vandalo-Guestphalia das Band erhalten. Dessen ungeachtet veranlasste er seinen CC, im Heidelberger SC die Aufgabe des Fechtprinzips zu beantragen. Der SC stellte sich dem nicht entgegen, sondern suchte die Verhältniscorps für diese Absicht zu gewinnen. Daraufhin wurde er vom Vorort Graz wegen Unbotmäßigkeit vom 13. Februar 1970 bis zum 14. März 1970 suspendiert. Noch im Februar 1970 stellten Bremensia, Rhenania Straßburg und Suevia Tübingen den (vergeblichen) Aufgabeantrag zum oKC 1970. Ein Jahr später verließen sie den KSCV. Vandalo-Guestphalia folgte 1972. Mit großem persönlichen Einsatz und der Hilfe von Saxonia Göttingen gelang es Fabry, Saxo-Borussia und Borussia Bonn im Verband (und im weißen Kreis) zu halten.
↑Das Tonbandprotokoll wurde 2014 digitalisiert. Die vier CDs werden im Kösener Archiv verwahrt.
↑Am 125. Jahrestag Vorortempfang auf Gut Altenhof. H. Reißermeyer: Der Jubiläumskongress 1973 des KSCV. Der Convent, Jahr 24, September 1973, Heft 9.
↑Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main erläuterten Döhler, Fabry, Stocks und Stoffregen die Kösener Auffassungen zum damaligen Umbruch der Hochschulpolitik.
↑Vom 5. bis 7. Oktober 1973. WSC: Klemp Borussiae, Wilke Hercyniae, Haßbach Silingiae und Thommel Vitruviae. KSCV: Döhler, Koch Holsatiae, Wernicke Saxoniae Kiel, Brunowsky Lusatiae Leipzig und Lingenthal Borussiae Bonn. Bericht in Deutsche Corpszeitung 12/1973, S. 335–337.
↑Stellvertreter war Gollner-Weitenweber (Montania).
↑Vorort München: R.-M. Schrödter und Erich Resch Sueviae, Pfennigmann Hubertiae und Gottfried Brem Palatiae.
↑Böttcher ist der bisher einzige Vorortsprecher aus beiden Verbänden.
↑Nach einer Initiative des Vororts Potsdam kaufte der Vorort Trier für den KSCV als ersten Korporationsverband alle 110 Bände der Bibliothek verbrannter Bücher. Sie wurden dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien überreicht.