Die Betway UK Championship 2016 war ein Weltranglistenturnier im Rahmen der Snooker Main Tour der Saison 2016/17, das vom 22. November bis zum 4. Dezember 2016 im Barbican Centre im nordenglischen York ausgetragen wurde.[1]
Titelverteidiger war der Australier Neil Robertson, der bereits in Runde 1 ausschied.
Der Weltmeister und Weltranglistenerste Mark Selby gewann das Turnier zum zweiten Mal in seiner Karriere. Er besiegte den fünffachen UK-Champion Ronnie O’Sullivan im Finale mit 10:7. Für Selby war es bereits der dritte Turniersieg in dieser Saison, O’Sullivan hatte dagegen in dieser Spielzeit bis dahin in drei Finals gegen drei verschiedene Gegner verloren.
Gegenüber 2015 stieg das Preisgeld teilweise erheblich an, so bekam alleine der Turniersieger 20.000 £ mehr. Ein Erstrundensieg brachte 5000 £ statt wie im Vorjahr 4000 £. Insgesamt wurden über 100.000 £ mehr ausgeschüttet.
Größte Überraschung der ersten Runde war das Ausscheiden des Vorjahressiegers Neil Robertson gegen den Amateur Peter Lines. Er war der Einzige der drei Q-School-Qualifikanten, der die erste Runde überstand. Lines, der erst in der Saison zuvor nach vielen Profijahren aus den Top 64 der Welt herausgefallen war, erreichte anschließend auch Runde 3. Sein Sohn Oliver Lines sorgte für eine weitere große Überraschung, als er in Runde 2 den Weltranglistendritten Judd Trump besiegte. Stuart Bingham, in der Rangliste sogar noch eine Position höher platziert, war das zweite prominente Opfer der zweiten Runde. Er verlor gegen den Chinesen Yu Delu. Mit Barry Hawkins schied trotz guter Leistung ein weiterer Top-16-Spieler aus. Sein Gegner Fergal O’Brien zeigte eine außergewöhnliche Leistung und spielte beim 6:5-Sieg 5 Century Breaks. Dies stellte einen Rekord bei einem Best-of-11-Match dar. Die ganz hohen Breaks gelangen ihm danach in der Partie gegen Stephen Maguire nicht, immerhin konnte er wieder einen Entscheidungsframe erzwingen, den er aber diesmal verlor. Nur ein besonderes Break schaffte in Runde 2 Mark Allen, dafür war es das höchstmögliche: Sein Maximum war das erste in seiner Karriere.
Die positive Überraschung der dritten Runde war der Waliser Jamie Jones. Schon zuvor hatte er sehr souverän gespielt und besiegte dann auch Ding Junhui klar mit 6:2. Anschließend gewann er mit demselben Ergebnis im Achtelfinale. Überraschend deutlich gewann Oliver Lines sein Drittrundenmatch: Beim 6:0 ließ er Jimmy Robertson keine Chance. Anschließend war er allerdings gegen Marco Fu ebenso chancenlos. Für klare Verhältnisse sorgte auch Ronnie O’Sullivan, der erst in Runde 3 seinen ersten Frame abgab und auch mit Matthew Stevens, der zuvor immerhin Joe Perry geschlagen hatte, im Achtelfinale kein Problem hatte.
A = Amateurspieler (während der Saison 2015/16 nicht auf der Main Tour; Qualifikation über die Q-School-Order-of-Merit)
Viertelfinale bis Finale
Im Achtelfinale hatten sich fast immer die verbliebenen Favoriten durchgesetzt, nur Luca Brecel und Jamie Jones hatten höher platzierte Spieler besiegt. Für beide kam dann aber das Aus im Viertelfinale, wobei sich der Waliser gegen Marco Fu bis in den Entscheidungsframe wehrte. Im 11. Frame fiel auch im Toppspiel des Viertelfinals erst die Entscheidung: John Higgins, zuvor zweifacher Turniersieger, verlor knapp gegen Weltmeister Mark Selby. Leichter hatte Ronnie O’Sullivan bei seinem 6:2-Sieg, auch wenn der Gegner Mark Williams hieß.
Im Halbfinale waren die Vorzeichen dann umgekehrt. Erneut hatte Selby mit Shaun Murphy den nominell stärksten Gegner, diesmal siegte er aber überzeugend mit 6:2. O’Sullivan kam gegen Marco Fu dagegen erstmals im Turnier in Schwierigkeiten. Trotz besseren Starts geriet er gegen den Chinesen mit 4:5 in Rückstand und gewann einen umkämpften zehnten Frame erst, nachdem Fu mehrere Chancen vergeben hatte. Den Entscheidungsframe sicherte er sich dann aber mit einem überzeugenden Century Break.
Obwohl O’Sullivan das Finale begann wie er das Halbfinale beendet hatte – mit einem Century Break –, war es Mark Selby, der die erste Session dominierte. Aus einem 1:2 machte er zur Sessionpause ein 6:2. In der Abendsession konnte sich O’Sullivan zwar zum zwischenzeitlichen 5:7 und 7:8 wieder herankämpfen, Selby hielt dem Druck aber stand und konnte mit zwei abschließenden Century Breaks den 10:7-Sieg herstellen. Für Selby war es der zweite Sieg in seinem zweiten UK-Championship-Finale, O’Sullivan erlitt in seinem sechsten Finale seine erste Niederlage.
Finale: Best of 19 Frames Schiedsrichter/in:Belgien Olivier Marteel Barbican Centre, York, England, 4. Dezember 2016
Zum fünften Mal in Folge wurde bei der UK Championship ein Maximum Break erzielt, für den Nordiren Mark Allen war es das erste seiner Karriere. Mit 105 Centurys wurde der Vorjahresrekord noch einmal um eins übertroffen, die beiden Finalisten Mark Selby und Ronnie O’Sullivan waren mit jeweils 10 Breaks von 100 Punkten oder mehr die erfolgreichsten Spieler, jeweils 3 davon erzielten beide im Finale. Fergal O’Brien erzielte seine 5 Centurys alle in einem Match und stellte damit eine Bestmarke für ein Match auf 6 Gewinnframes auf.[4]