Trotz diverser Fernsehauftritte, etwa im Musikladen, verkauften sich die Alben der Gruppe zunehmend schlechter, woraufhin ein Stilwechsel beschlossen wurde. Die Mitglieder der Gruppe verständigten sich auf den Schwerpunkt Country in deutscher Sprache. Um dem Wechsel auch musikalisch Ausdruck zu verleihen, wurde Hofmann am Saxophon durch Berndt an der akustischen Gitarre ersetzt. Berndts Part als Bassisten übernahm Rudolf „Stempel“ Steinmetz.
Karriere
Joe Menke produzierte mit der deutschen Countryband zunächst ein Demoband in seinem Maschener Tonstudio und präsentierte es erfolglos mehreren Plattenfirmen. Telefunken bot schließlich der Gruppe 1973 einen Plattenvertrag an. Die erste LP Truck Stop von 1973 enthielt noch englischsprachige Titel und wurde 50.000 Mal verkauft. Neben Menke fungierte als Toningenieur Volker Heintzen. Diese Konstellation sollte die wichtigste der Gruppe werden und den Grundstein für den dauerhaften Erfolg von Truck Stop legen. Auch die 1974 aufgenommene LP Can’t Stop Truck Stop war auf Englisch.
Menke brachte die Gruppe dann 1977 auf die Idee, deutschsprachige Country-Musik zu präsentieren. Ergebnis war die LP Zuhause (August 1977, veröffentlicht im Oktober 1977), von der 150.000 Exemplare umgesetzt wurden. Zur Verstärkung für Text und Komposition wurden Klaus-Dieter Eckardt und Holger Grabowski engagiert. Erster Single-Hit hieraus war Die Frau mit dem Gurt (September 1977, Rang 27 der deutschen Hitparade).[3] Weitere kommerzielle LPs wie Auf Achse (Juni–Juli 1978, veröffentlicht Oktober 1978,[4]) Bitte recht freundlich (Oktober 1979), Truck Stop (Oktober 1980; verkaufte 100.000 Exemplare) folgten.
Bei der LP Auf Achse wurde Rudolf Steinmetz durch Uwe Lost am Bass abgelöst. Zu dieser Zeit stieß auch der Däne Nils Tuxen zu der Gruppe, die er mit Pedal-Steel-Gitarre und Dobro unterstützte. Der Titel Ich möcht’ so gern Dave Dudley hör’n erreichte im April 1978 Rang 9 der deutschen Single-Hitparade und stammte aus der LP Zuhause. Am 17. März 1979 nahm Truck Stop mit Take It Easy, altes Haus an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil (Platz 2). Im zweitgrößten Single-Hit der Gruppe Der wilde wilde Westen (April 1980, Rang 5) kommt Menkes Tonstudio im Refrain vor:
„Der wilde, wilde Westen
Fängt gleich hinter Hamburg an
In einem Studio in Maschen
Gleich bei der Autobahn“
1983 verließ Rainer Bach die Gruppe und wurde durch Knut Bewersdorff (* 27. April 1960 in Stade) ersetzt. 2003 schied Erich Doll aus und wurde durch Dirk Schlag (* 21. April 1971 in Gifhorn) ersetzt.[5] Burkhard „Lucius“ Reichling starb am 14. August 2012 im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung und einer spät erkannten Krebserkrankung.[6] Seine Aufgaben als Gitarrist und Sänger übernahm Andreas Cisek. Das Gründungsmitglied Cisco Berndt schied nach 40 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus der Band aus. Sein letztes Konzert spielte er am 21. Dezember 2013 mit.[7] Ein Jahr und zehn Tage später starb er.[2]
Menkes Produzentenrolle bei der Band endete 1995, als er sich mit 70 Jahren aus der Studioarbeit zurückzog. Sein langjähriger Toningenieur Volker Heintzen übernahm diese Position bis 2013. Dieser hatte inzwischen das VOX-Klangstudio Bendestorf errichtet, in dem im Mai 1995 die Truck-Stop-LP No. 1 aufgenommen wurde.[8]
Im Oktober 2021 wurde bekanntgegeben, dass Uwe Lost die Gruppe zum Jahresende verlässt.[9] Sein Nachfolger wurde Uwe Frenzel. Im März 2022 verließ Chris Kaufmann die Band[10] und wurde durch David Rick ersetzt.
Das Niedersächsische Staatstheater Hannover präsentierte in der Cumberlandschen Galerie von Dezember 2001 bis 2008 einen Truck-Stop-Abend. Unter dem Titel Die Frau wird schöner mit jedem Glas Bier setzt sich der Schauspieler Fabian Gerhardt mit der Lyrik und der Musik der Gruppe auseinander. Seit 2009 finden die Aufführungen im Theater am Küchengarten in Hannover statt.[12]
Auszeichnungen
Mehrere GACMF-Awards der „German-American-Country-Music-Federation“, zuletzt 2006 als Entertainer des Jahres
Für den Song Maschen-Draht-Zaun erhielt Truck Stop zusammen mit Stefan Raab drei Gold-Auszeichnungen (entspricht 1× Platin und 1× Gold) für über 800.000 verkaufte Singles[14]