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Territoire de Belfort

Territoire de Belfort
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Lage des Departements Territoire de Belfort in Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Präfektur Belfort
Unterpräfektur(en) keine
Einwohner 140.082 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte 230 Einw. pro km²
Fläche 609,44 km²
Arrondissements 1
Gemeindeverbände 3
Kantone 9
Gemeinden 101
Präsident des
Départementrats
Florian Bouquet[1] (UMP)
ISO-3166-2-Code FR-90

Lage des Départements Territoire de Belfort in der
Region Bourgogne-Franche-Comté

Das Territoire de Belfort [teʀiˌtwaʀdəbɛlˈfɔːʀ] ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 90 und eines der kleinsten nach Einwohnerzahl. Es liegt im Osten des Landes in der Region Bourgogne-Franche-Comté, Hauptort ist Belfort.

Geographie

Das Territoire de Belfort grenzt im Norden auf der Höhe des Elsässer Belchen (Ballon d’Alsace) für wenige Kilometer an das Département Vosges, im Osten an das Département Haut-Rhin, im Süden an den Schweizer Kanton Jura, im Südwesten an das Département Doubs sowie im Westen an das Département Haute-Saône. Es ist Hauptbestandteil der Burgundischen Pforte.

Wappen

Beschreibung: In Blau drei goldene Zwillingsfäden, über denen ein goldener Zinnenturm mit offenem Tor und blau belichteten Fenstern liegt.

Geschichte

Das Territoire de Belfort entstand durch die Abtretung Elsass-Lothringens 1871

Das Gebiet des Départements war bis 1871 der südwestlichste Teil des Départements Haut-Rhin. Als dieses 1871 infolge des Vertrags von Frankfurt, der den Deutsch-Französischen Krieg beendete, als Teil Elsass-Lothringens an das Deutsche Reich abgetreten werden musste, blieb das Territoire de Belfort bei Frankreich. Dies geschah aus primär außenpolitischen Gründen. Otto von Bismarck wollte eine Grenzziehung, die sich im Wesentlichen an der Sprachgrenze orientierte. Dieser Verlauf entlang der Sprachgrenze sollte die internationale Akzeptanz der neuen Grenzziehung erhöhen und französischen Revisionswünschen entgegenwirken. Die preußischen Militärs befürworteten diesen Verlauf mit geringen Anpassungen ebenfalls, um eine möglichst kurze Grenzlinie zu erreichen.[2][3]

Der Verlauf der neuen deutsch-französischen Staatsgrenze im südlichen Elsass orientierte sich im Wesentlichen an der deutsch-französischen Sprachgrenze. Die einzige Abweichung der Sprach- von der Staatsgrenze stellten drei Ortschaften im Umfeld des Ortes Montreux-Vieux (dt. Altmünsterol) dar. Dieser Grenzvorsprung ergab sich aus dem Verlauf der Eisenbahnstrecke und der Lage des Grenzbahnhofes Altmünsterol. Das aus dem abgetrennten Südteil des Sundgaus entstandene französische Département erhielt die Bezeichnung Territoire de Belfort. Es umfasste ausschließlich französischsprachige Orte.

Das Territoire de Belfort hatte in Frankreich zunächst einen besonderen Status mit einem administrateur, der im Rang zwischen einem Präfekten und einem Unterpräfekten stand, und einer commission, deren Mitglieder (commissaires) nach den Regeln für die Generalräte gewählt wurden.

Nach der Rückgliederung des Départements Haut-Rhin 1919 wurde das Territoire de Belfort nicht wieder mit diesem vereinigt. 1922 wurde die Amtsbezeichnung des Repräsentanten des Staates von administrateur du territoire de Belfort nach préfet du territoire de Belfort – noch immer mit kleingeschriebenem Gattungsnamen territoire – geändert, was der einzige offizielle Akt ist, der die Endgültigkeit der Existenz des Territoire de Belfort bestätigt.[4] 1941 erhielt es im Code officiel géographique die Nr. 90 außerhalb der alphabetischen Reihenfolge.[5]

Heute wird das Territoire de Belfort als reguläres Département Frankreichs betrachtet. Die Mehrheit der Bewohner fühlt sich inzwischen mehr der Franche-Comté als dem Elsass zugehörig. Jahrhundertelang war das Territoire de Belfort Teil des Sundgaus, eines relativ großen und geschlossenen Herrschaftskomplexes zwischen Belfort und Basel, der 1648 von Österreich zu Frankreich kam. Der Grenzverlauf zwischen dem burgundischen Raum und dem elsässisch-alemannischen Raum hatte in den letzten Jahrhunderten immer wieder hin- und hergependelt, nicht nur im Bereich der Burgundischen Pforte, sondern vor allem auch in der heutigen Schweiz.

Von 1960 bis 2015 war das Département ein Teil der Region Franche-Comté, die zum 1. Januar 2016 in der Region Bourgogne-Franche-Comté aufging.

Städte

Die bevölkerungsreichsten Gemeinden des Territoire de Belfort sind:

Stadt Einwohner
(2022)
Arrondissement
Belfort 45.646 Belfort
Delle 05.677 Belfort
Valdoie 05.193 Belfort
Beaucourt 04.985 Belfort

Verwaltungsgliederung

Das Département Territoire de Belfort gliedert sich in 1 Arrondissement, 9 Kantone und 101 Gemeinden.

Arrondissement Kantone Gemeinden Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Code
INSEE
Belfort 9 101 140.082 609,44 230 901
Département Territoire de Belfort 9 101 140.082 609,44 230 90
Gemeinden und Arrondissemente im Département Territoire de Belfort

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Michna: Persistance territoriale et identité : le Territoire de Belfort. In: Bull. de liaison des membres de la Société de Géographie, 186. Jg., 2014, Nr. 26, S. 51–55.
Commons: Territoire de Belfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.territoiredebelfort.fr abgerufen am 1. Mai 2015.
  2. Gerhard Ritter: Staatskunst und Kriegshandwerk I, Die altpreussische Tradition, S. 287.
  3. Bernard Vogler: Kleine Geschichte des Elsass. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2010, ISBN 3-7650-8515-4, S 160. Vgl. dagegen die wehrgeographisch motivierte Forderung der preußischen Militärs nach der Annexion auch französischsprachiger Teile Nordlothringens (Gebiet um Metz). Hans Fenske: „Die deutsche Einheit will ein jeder …“. Bismarck und die deutsche Frage 1848 bis 1871. Gesellschaft der Freunde und Förderer der Erwin-von-Steinbach-Stiftung, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-00-051587-3, S. 8 (online).
  4. Jean-Louis Masson: Provinces, départements, régions: l’organisation administrative de la France d’hier à demain. Lanore, Paris 1984, ISBN 2-85157-003-X, S. 384–387.
  5. Gérard Lang: Le Code officiel géographique (PDF; 1,9 MB). In: Courrier des statistiques 108 (2003), S. 53–62, hier S. 55.

Koordinaten: 47° 38′ N, 6° 52′ O

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