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Sternschnecken

Sternschnecken

Halgerda batangas

Systematik
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Heterobranchia
Ordnung: Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia)
Unterordnung: Nacktkiemer (Nudibranchia)
Teilordnung: Sternschnecken
Wissenschaftlicher Name
Doridacea
Thiele, 1931[1]

Die Sternschnecken (Doridacea) sind eine Teilordnung der Nacktkiemer innerhalb der Ordnung Hinterkiemerschnecken. Die in allen Weltmeeren auftretenden kleinen bis großen gehäuselosen Schnecken sind Fleischfresser, die sich von unterschiedlichen sessilen Tieren ernähren.

Merkmale

Die Sternschnecken haben oft einen abgeflachten Körper und tragen keine Fortsätze (Cerata), stattdessen jedoch oft kleine Knötchen. In der Haut befinden sich Skleriten. Die Schnecken haben an ihrem Kopf ein Paar langer stark geruchs- und strömungsempfindlicher Fühler, die Rhinophoren. Wie anderen Nacktkiemerschnecken fehlen den Sternschnecken Mantelhöhle und Schale. Der After befindet sich oben im hinteren Drittel des Rückens und ist von einem Kranz äußerer Kiemen umgeben, auf dessen oft sternartiger Form der Name der Schnecken beruht.

Die Sternschnecken leben meist auf steinigem Untergrund und fressen sessile Tiere, je nach Art sind dies Schwämme, Moostierchen, Seescheiden oder auch Seepocken.

Die Sternschnecken sind Zwitter, die sich mit ihren Penissen wechselseitig begatten. Jedes Tier produziert Eizellen und Spermien und hat zwei weibliche Öffnungen – die Mündungen von Vagina und Eileiter (Ovidukt) – sowie eine männliche Geschlechtsöffnung mit dem Samenleiter, in die der Penis zurückgezogen wird. Eine Blase hinter der Vagina, die Bursa, nimmt zunächst die Spermien des Geschlechtspartners auf. Spermien für die spätere innere Befruchtung von Eizellen werden in einer zweiten Blase, dem Samenbeutel (Receptaculum seminis) gespeichert. Die Befruchtung findet in einer Erweiterung des Eileiters statt. Die Eier werden in Gelegen aus tausenden Eikapseln abgelegt, aus denen Veliger-Larven schlüpfen. Diese tragen während ihrer pelagischen Phase zeitweise eine winzige Schale, die später wieder verloren geht, so dass durch die Metamorphose eine gehäuselose Nacktschnecke entsteht. Eine Ausnahme unter den Nacktkiemern bilden einige Arten aus der Familie Dendrodorididae, bei denen es eine direkte Entwicklung gibt, also fertige Schnecken schlüpfen.[2]

Systematik

Drei Exemplare von Peltodoris atromaculata (Mittelmeer)

Nach Bouchet und Rocroi (2005) gehören zu den Sternschnecken (Doridacea) vier Überfamilien mit fünfzehn Familien. Angegeben sind auch einige Artbeispiele:

Literatur

  • Luise Schmekel, Adolf Portmann: Opisthobranchia des Mittelmeeres: Nudibranchia und Saccoglossa. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York 1982. Subordo Doridacea Odhner, 1934: S. 56–140.
  • Adam Sedgwick, Joseph Jackson Lister, Sir Arthur Everett Shipley: A Student's Text-book of Zoology: Protozoa to Chaetognatha. S. Sonnenschein and Company, 1898. Doridioidea: S. 412.
  • Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239–283, Ann Arbor 2005, ISSN 0076-2997.
  • Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6.
  • Rudie H. Kuiter, Helmut Debelius: Nacktschnecken der Weltmeere: 1200 Arten weltweit. Kosmos Verlag, Stuttgart 2007. ISBN 3-440-11133-4.

Einzelnachweise

  1. Doridacea. WoRMS, abgerufen am 20. Dezember 2013 (englisch).
  2. Jeffrey H. R. Goddard (2005): Ametamorphic direct development in Dendrodoris behrensi (Nudibranchia: Dendrodorididae), with a review of developmental mode in the family. Proceedings of the California Academy of Sciences 56 (19), S. 201–211. (Abstract, doc (Memento des Originals vom 22. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zeus.calacademy.org)
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