Sechshelden liegt 272 m über NN, am östlichen Rande des Westerwaldes im engen Tal der Dill, die von der hessisch-westfälischen Landesgrenze bis nach Wetzlar in die Lahn fließt.
Drei Kilometer östlich von Sechshelden liegt Dillenburg, im Süden hinter dem Berg Klangstein liegt das zu Dillenburg gehörende Dorf Donsbach und im Norden, ebenfalls zu Dillenburg gehörend, Manderbach.
Geschichte
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Sechshelden unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (jeweils mit dem Jahr der Erwähnung):
1332 Sechisheldin
1371 Sexhelden
1462 Sexelden
1548 Sexellen
1585 Sechßhelder
1607 Heller
1608 VI Heller
1613 Sexhelder
1816 Sechsheller
Ortsgeschichte
Bekanntermaßen erfolgte die älteste Erwähnung von Sechsheldens am 1. November 1371. Sie findet sich im Urkundenbuch der Stadt Wetzlar.
Im Jahre 1916 wurde der Bahnhof Sechshelden eröffnet, womit Sechshelden direkten Anschluss an die 1862 eröffnete Dill-Strecke Köln–Deutz hatte. Noch heute ist er ein Haltepunkt für die Hellertalbahn Betzdorf–Dillenburg und die Dreiländerbahn Au (Sieg)–Siegen–Dillenburg. Durch Umsteigen in Dillenburg, Gießen bzw. Siegen ist das Erreichen der Ballungszentren Frankfurt bzw. Köln und Ruhr problemlos möglich.
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis[Anm. 5]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis. Stadt Haiger
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Sechshelden 1650 Einwohner. Darunter waren 150 (9,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 294 Einwohner unter 18 Jahren, 738 zwischen 18 und 49, 306 zwischen 50 und 64 und 312 Einwohner waren älter.[7]
Die Einwohner lebten in 669 Haushalten. Davon waren 180 Singlehaushalte, 186 Paare ohne Kinder und 249 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 141 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 441 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Einwohnerentwicklung
Sechshelden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr
Einwohner
1834
521
1840
526
1846
536
1852
532
1858
543
1864
566
1871
621
1875
541
1885
655
1895
704
1905
771
1910
813
1925
884
1939
1.039
1946
1.378
1950
1.445
1956
1.478
1961
1.512
1967
1.766
1970
1.833
1985
?
1995
?
2005
1.766
2011
1.650
2017
1.556
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[4]; nach 1970: Stadt Haiger[8][9]; Zensus 2011[7]
Sechshelden wurde im Jahr 2000 in das hessische Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. Mit dessen Hilfe sollen öffentliche Investitionen in siebenstelliger Höhe in dem neunjährigen Programm durchgeführt werden, wobei über die Hälfte vom Land Hessen beigesteuert wird. Das wichtigste Projekt hierbei ist wohl die Umgestaltung des Dorfgemeinschaftshauses mit Neuanlage eines Dorfplatzes davor, wozu der Dillparkplatz, der Dorfgemeinschaftshaus-Vorplatz und der Parkplatz an der Kreuzgasse zu einer Einheit zusammengefasst wurden. Des Weiteren wurde unter anderem eine Chronik zur Geschichte des Ortes herausgegeben und ein neues Dorf-Logo entwickelt. Gleichzeitig werden aber auch private Bau- und Renovierungsmaßnahmen umfangreich gefördert.
Neben der direkt an Sechshelden liegenden Autobahnauffahrt zur Bundesautobahn 45, verfügt Sechshelden über vier Bushaltestellen, sowie eine Bahnanbindung. Es besteht ein Haltepunkt an der Dillstrecke.
Seit 1968 überspannt die Autobahnbrücke „Talbrücke Sechshelden“ der Bundesautobahn 45 das Dorf und trennt es in zwei Teile. Da die Brücke den aktuellen Verkehrsbedingungen nicht mehr standhält, muss diese im Jahr 2017 abgerissen werden.[10] Gegen den sechsspurigen Neubau an gleicher Stelle hat sich im Jahr 2010 die Bürgerinitiative „MuT“ (Menschen unter der Talbrücke) gegründet.[11] Die Bürgerinitiative hat bereits Alternativplanungen erarbeitet und befindet sich in Gesprächen mit Haigerer, Wiesbadener und Berliner Politikern.
Bis Anfang 2014 galt der Einbaugerätespezialist Teka als größter Arbeitgeber, zudem sind mehrere kleine Betriebe ansässig. Nach Weggang Tekas im Jahr 2014 wurde das 92.000 m² große Betriebsgelände von dem Heiztechnikunternehmen Oranier aufgekauft.[12]
↑Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.