Rebecca WestDame Rebecca West DBE (* 21. Dezember 1892 in London als Cicily Isabel Fairfield; † 15. März 1983 ebenda) war eine britische Schriftstellerin und Journalistin. LebenCicely Fairfield wurde als eine von drei Töchtern des irischen Journalisten Charles George Fairfield und seiner schottischen Frau Isabella Campbell Mackenzie geboren. Eine ihrer Schwestern war Letitia Fairfield. Ihr Vater unterstützte die Armee der Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg[1]. Er verließ die Familie, als Cicely Fairfield acht Jahre alt war. Die Familie zog daraufhin nach Edinburgh, wo Fairfield ihre Schulausbildung absolvierte. Später begann sie eine Ausbildung zur Schauspielerin; dies mag auch eine Erklärung für den Namenswechsel sein – Rebecca West ist der Name einer Figur aus einem Schauspiel von Henrik Ibsen. Kurzzeitig beteiligte sie sich an der britischen Suffragettenbewegung. 1912 lernte sie den Autor H. G. Wells kennen, dessen Geliebte sie wurde. Aus der Beziehung mit ihm stammt der gemeinsame Sohn Anthony West (1914–1987). 1923 trennte sich Rebecca West von Wells. Sie heiratete 1930 den Bankier Henry Maxwell Andrews. West war eine radikale Journalistin (ab 1911), für The Freewoman, die Daily News, und Clarion, sie verfasste eine Studie über Henry James, Romane, Erzählungen (u. a. veröffentlicht in Wyndham Lewis’ Blast). Als ihr Hauptwerk und eines der wichtigsten englischsprachigen Bücher des zwanzigsten Jahrhunderts wird die, als Reisebericht abgefasste, Novelle über Wests Eindrücke über Jugoslawien (Black Lamb and Grey Falcon, 1941), in der sie aus den Erlebnissen während ihrer drei Jugoslawien-Reisen von 1936 bis 1938 über die Geschichte des Balkans, Ethnographie, Mythologie, Poesie, die Bedeutung des Nationalsozialismus und den Feminismus referiert,[2] angesehen. In diesem Buch identifiziert sie sich bedingungslos mit dem serbischen Nationalismus, den sie mit „slawischer Reinheit“ identifiziert; die Kroaten seien „vom österreichischen Einfluss wie von einer Krankheit“ befallen[3]. Als Gründungsmythos des serbischen Nationalismus sieht sie das mittelalterliche serbische Reich und dessen Niederlage in der Schlacht auf dem Amselfeld, die sie als Wiederkehr der Kreuzigung Christi interpretiert[4]. Die Folgen der Ermordung König Alexanders I. und seiner Frau beschreibt sie so:
– Rebecca West: cit. in: Special peoples, Adrian Hastings, in: Nations and Nationalism, Cambridge University Press, Volume 5, Issue 3, Juli 1999, pp. 381–396; S. 383[5] Der 1934 ermordete Diktator Alexander I. war ihrer Meinung nach
– Rebecca West: cit. in: Special peoples, Adrian Hastings, in: Nations and Nationalism, Cambridge University Press, Volume 5, Issue 3, Juli 1999, pp. 381–396; S. 384–385[5] Ihre Identifikation mit dem serbischen Nationalismus wird wissenschaftlich als „rassistisch, sogar nazigleich in der Rohheit der rassischen Stereotype und der Akzeptanz von Gewalt“ bezeichnet.[6] Sie schrieb auch eine politische Studie über den Verrat im Zweiten Weltkrieg (The Meaning of Treason, 1947). In den 1920er Jahren war sie eine gutbezahlte Journalistin für seriöse Zeitungen, wie den New Statesman, den Daily Telegraph, The New Republic, die New York Herald Tribune, The New York American; und für führende Magazine wie Harper’s Bazaar und Vanity Fair. Im Jahr 1946 entsandte sie der Daily Telegraph als Berichterstatterin zu den Nürnberger Prozessen. 1950 wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences und 1972 in die American Academy of Arts and Letters[7] gewählt. 1959 wurde West als Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) geadelt. West litt unter einer Sehbehinderung und in den späten 1970er Jahren unter Bluthochdruck. Zunehmend gebrechlich, war sie in ihren letzten Lebensmonaten ans Bett gefesselt, manchmal lag sie sogar in Delirien. Sie beklagte sich darüber, dass sie zu langsam sterbe.[8] Sie starb am 15. März 1983 und ist auf dem Brookwood Cemetery, Woking begraben.[9] Werke (Auswahl)
Verfilmungen
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Rebecca West – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Rebecca West – Zitate
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