Prix Mystère de la critiqueDer Prix Mystère de la critique (deutsch: „Rätselpreis der Kritik“) ist ein französischer Literaturpreis, der 1972 von dem Literaturkritiker Georges Rieben ins Leben gerufen wurde. Grund für die Einführung der Auszeichnung, die alljährlich den besten französischen Kriminalroman und den besten ausländischen Kriminalroman in französischer Übersetzung prämiert, waren unter anderem die geringe Zahl an Literaturpreisen für Kriminalromane und die sinkenden Verkaufszahlen des Mystère Magazine. Der Verlag Opta, der den französischen Ableger des US-amerikanischen Ellery Queen’s Mystery Magazine verlegt, hatte Rieben gemeinsam mit dem Journalisten und späteren Filmregisseur Bernard Rapp die Leitung des Kriminalmagazins anvertraut.[1] Der Preis ist jedoch, im Gegensatz etwa zum Prix du Quai des Orfèvres, nicht an ein Verlagshaus gebunden. Seit mehreren Jahren kümmert sich die Pariser Bibliothèque des Littératures policières um die Preisvergabe. Die Sieger werden ähnlich wie beim renommierteren Grand prix de littérature policière von einer Jury bestehend aus Literaturkritikern ermittelt, die vorwiegend Kriminalromane rezensieren. Diese stellen jeweils ihre zehn favorisierten, im Vorjahr erschienenen Neuerscheinungen zur Diskussion. Unter den honorierten Autoren der letzten Jahrzehnte sind so bekannte Namen wie Eric Ambler, Didier Daeninckx, James Ellroy, Thomas Harris, Robert Ludlum, Henning Mankell oder Fred Vargas vertreten. Betrug der Kreis der stimmberechtigten Jurymitglieder in der Anfangsphase circa zehn Personen (darunter so bekannte Kriminalschriftsteller wie das Autorenduo Pierre Boileau und Thomas Narcejac, Michel Lebrun oder später Maurice-Bernard Endrèbe, Begründer des Grand prix de littérature policière), ist er heute auf etwa zwanzig bis dreißig pro Jahr angewachsen. PreisträgerNationalDie Preisträger in der Kategorie National, die für den besten im Vorjahr erschienenen französischsprachigen Kriminalroman reserviert ist. Am erfolgreichsten in dieser Kategorie waren die Franzosen Alain Demouzon (1979 und 2001), Pascal Dessaint (1997 und 2008), Thierry Jonquet (1994 und 1999), Dominique Manotti (2002 und 2007), Jean-Hugues Oppel (1995 und 2006) und Fred Vargas (1996 und 2000) sowie Hervé Le Corre (2005 und 2010), die den Preis je zweimal gewinnen konnten. Vargas ist zugleich die erste weibliche Kriminalschriftstellerin, die mit der Auszeichnung bedacht wurde.
InternationalDie Preisträger in der Kategorie International, die für den besten im Vorjahr erschienenen ausländischen Kriminalroman in französischer Übersetzung reserviert ist. Am erfolgreichsten in dieser Kategorie waren die US-Amerikaner Donald E. Westlake (1972 und 2001), Robin Cook (1984 und 1995), William Bayer (1986 und 2005) und James Lee Burke (1992 und 2009), die den Preis je zweimal gewinnen konnten. Während der Sieg einer Kriminalschriftstellerin bisher ausblieb, war als einziger deutschsprachiger Kriminalschriftsteller Horst Bosetzky erfolgreich. 1988 triumphierte er mit seinem unter dem Pseudonym -ky verfassten Roman Kein Reihenhaus für Robin Hood, der im Jahr zuvor unter dem Titel Robin des bois est mort im Bordeauxer Verlag Le Mascaret erschienen war.
Siehe auchWeblinks
Einzelnachweise
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