In der Schweiz sind die Postleitzahlen vierstellig. Wie beim 1993 eingeführten Postleitzahlensystem in Deutschland kann eine Gemeinde mehrere Postleitzahlen erhalten. Dass eine Ortschaft (Ansiedlung) eine eigene Postleitzahl führt, bedeutet also nicht, dass es sich um eine selbständige politische Gemeinde handelt, es ist aber eine amtliche Ortschaft. Hinzu kommt, dass eine Postleitzahl mehrere politische Gemeinden umfassen kann (Bsp.: 3048 Worblaufen, mit Teilen der Gemeinden Bern und Ittigen), sogar über Kantonsgrenzen hinweg (Bsp.: 8866 Ziegelbrücke, in den Kantonen Glarus und St. Gallen), weshalb eine eindeutige Zuordnung in beide Richtungen nicht möglich ist. Zusätzlich ist es in grösseren Städten oft nicht möglich, Poststellen (Postfächer) eine eindeutige Postleitzahl zuzuweisen. Aus diesem Grund wird postintern mit einer Zusatzziffer zwischen 00 und 99 gearbeitet, die in Kombination mit der Postleitzahl die postinterne, sechsstellige Postleitzahl PLZ6 ergibt.[1]
In das schweizerische Postleitzahlensystem sind auch einige Poststellen außerhalb der Schweiz einbezogen, so das Fürstentum Liechtenstein. Die deutsche Enklave Büsingen am Hochrhein hat zusätzlich zu ihrer deutschen Postleitzahl 78266 die schweizerische Postleitzahl 8238. Auch das ebenso in einer Exklave innerhalb des Schweizer Territoriums liegende Campione d’Italia führte zusätzlich zur italienischen eine Schweizer Postleitzahl (6911); diese wurde jedoch aufgegeben, ebenso wie die Schweizer Poststelle in 3907 Domodossola.
Die Postleitzahlen sind nach einem logischen Prinzip aufgebaut. Jede der vier Ziffern sagt etwas über die geografische Lage des betreffenden Ortes aus:
1. Ziffer: Leitkreis – 9 Regionen grob von Südwest (1) nach Nordost (9)
2. Ziffer: Leitgebiet – innerhalb der Regionen
3. Ziffer: Leitstrecke – Streckenzuteilung für Verlad auf Bahn resp. Postauto
4. Ziffer: Zielort – ein Zielort kann mehrere Ortschaften umfassen
Diese Aufteilung der PLZ – insbesondere mit der dritten Ziffer als Leitstrecke, der heute in der Praxis keine Bedeutung mehr zukommt – stammt aus jener Zeit, als noch die gesamte Post mit der Eisenbahn und Postautokursen befördert wurde.
Gliederung
Schweiz
Die erste Ziffer der Postleitzahl gibt die Region an.
80xx – Stadt Zürich – Die hinteren beiden Ziffern bezeichnen den Stadtkreis (8005 Zürich 5 für den Kreis 5), falls die Post durch das zentrale Zustellpostamt (früher Sihlpost) zugestellt wird. Andernfalls, das heisst bei Zustellung durch das Quartierpostamt oder für sich dort befindliche Postfächer, bezeichnen die hinteren beiden Ziffern das Postamt (8031 Zürich 31). Diese Nummerierung wurde bereits vor der Einführung der Postleitzahlen eingeführt, damals aber in Verbindung mit den Stadtkreisen verwendet (Zürich 5/31). 8063 ist das Stadtspital Triemli, 8070 die Credit Suisse, 8090 ist die kantonale Verwaltung, 8091 das Universitätsspital Zürich und 8092/8093 die ETH Zürich.
81xx – Region Zürcher Unterland – Einige Gemeinden im Zürcher Oberland und westlich vom Zürichsee haben ebenfalls eine 81xx Postleitzahl (z. B. 8133 Esslingen oder 8135 Horgen)
Alle Ortschaften ausserhalb Schweizer Territoriums mit Schweizer Poststelle rep. Postzustellung nach Schweizer Postleitzahlenstruktur haben (resp. hatten) auch eine Postleitzahl nach dem Postverteilsystem, in dessen Land sie sich befinden.
Die folgenden schweizerischen Postleitzahlen sind nicht mehr gültig:
CH-3907 Domodossola (italienische PLZ: I-28845) – Die ehemalige Schweizer Poststelle in Domodossola ist nicht mehr in Betrieb.
CH-6911 Campione d’Italia (italienische PLZ: I-22061) – Bis Ende 2019 war der Ort de facto Teil des Schweizer Zollgebiets und hatte sowohl eine schweizerische Postleitzahl als auch eine italienische PLZ. Am 1. Januar 2020 wechselte Campione zum Zollgebiet der Union, womit es postalisch zum Ausland wurde.[2]