Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Port Grosvenor

Port Grosvenor
Port Grosvenor (Südafrika)
Port Grosvenor (Südafrika)
Port Grosvenor
Koordinaten 31° 22′ S, 29° 55′ OKoordinaten: 31° 22′ S, 29° 55′ O
Basisdaten
Staat Südafrika
Provinz Ostkap
Distrikt OR Tambo
Gemeinde Ingquza Hill
Gründung 1885
Besonderheiten:
kein Hafen
Robert Smirke: Der Schiffbruch der 'Grosvenor'

Port Grosvenor war ein Küstenort und Hafen an der Wild Coast in Pondoland (Südafrika). Er liegt in der Nähe der Unglücksstelle des Ostindienfahrers Grosvenor, der 1782 Schiffbruch erlitt. Der Hafen wurde nur in den Jahren 1885 und 1886 betrieben. Der Seehandel mit Pondoland konzentrierte sich weiter auf den südlich gelegenen Hafen Port St. Johns, der seit 1878 Teil der Kapkolonie war.

Geschichte

Der Bau von Port Grosvenor geht auf Kapitän Sidney Turner zurück, der 1867 zusammen mit seinem Schwiegervater Walter Compton 240 Hektar Land an der Südküste der Kolonie Natal gekauft hatte. Turner hatte den ersten Bergungsversuch der Grosvenor gestartet, wie am 20. Mai 1880 von der Zeitung Natal Mercury berichtet wurde. Turner und ein Freund, Artillerie-Leutnant Beddoes, waren mit dem Schiff Adonis nach Port St. Johns aufgebrochen, hatten das Wrack erreicht und begannen, die umliegenden Felsen mit Dynamit zu sprengen.[1][2]

Zu Beginn des Jahres 1885 schloss das lokale Oberhaupt Mqikela, das mit der britischen Kolonialregierung unzufrieden war und seinen eigenen Hafen aufbauen wollte, mit Turner einen Vertrag.[3] Darin wurde Turner über 8000 Hektar Land einschließlich der Küstenlinie, an der das Wrack der Grosvenor lag, zugestanden. Im Gegenzug sollte Turner einen geeigneten Standort für einen Hafen auswählen und die notwendigen Bauarbeiten vornehmen. Als Ort wurde die Mündung des Flusses Tezana an der Lambasibucht in der Nähe des Wracks der Grosvenor ausgewählt. Turner nannte ihn daher Port Grosvenor.

Als Hafenkapitän erhob Turner Nutzungsgebühren und verwaltete den Hafen samt Lotsen. Turner war aufgrund seiner finanziellen Lage gezwungen, sich mit dieser Situation abzufinden, da er seine Frau und Familie mit – seit 1884 – sieben Kindern zu versorgen hatte. Trotz der Einwände der Kolonialregierung wurde der Hafen 1885 offiziell eröffnet. Obwohl die Regierung der Kapkolonie noch keine Gerichtsbarkeit in der Region hatte, erklärte sie später das Konzessionsrecht von Turner für rechtswidrig. Die Familie zog nach Port St. Johns. Das letzte Schiff, das 1886 in Port Grosvenor ankam, war der Schleppdampfer Somtseu.

Bei Port Grosvenor lag die landwirtschaftliche Versuchsstation Lambas (auch Lombaas) der Deutschen Pondoland-Gesellschaft, gegründet von Franz Bachmann und Konrad Beyrich.[4][5][6] Heute befindet sich hier eine Lodge für Touristen.[7]

Einzelnachweise

  1. Shipwrecks on the Wild Coast
  2. South African Heritage Resources Agency (SAHRA): Grosvenor (1782) – Closing Summery of Archiological Fieldwork Activities: 1999 – 2013. S. 7 f. (PDF, ca. 13 MB)
  3. William Beinart: European Traders and the Mpondo Paramountcy, 1878–1886. In: The Journal of African History. Jg. 20, Nr. 4 (1979): S. 482 f. (Online bei JSTOR).
  4. Autorenkollektiv: Meyers Konversationslexikon. 17. (Ergänzungs-)Band, 4. Auflage, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1885–1892, S. 665, (online bei retrobibliothek.de).
  5. Berthold Volz: Unsere Kolonien – Land und Leute. Brockhaus, Leipzig 1891, S. 306. (online bei archive.org).
  6. Hugh F. Glen, Gerrit Germishuizen (Hrsg.): Botanical exploration of southern Africa. 2. Aufl., Strelitzia 26, South African National Biodiversity Institute, Pretoria 2010, ISBN 978-1-919976-54-9, S. 83. (Online auf biodiversitylibrary.org)
  7. Wildcoast: Port Grosvenor

Literatur

  • Hazel Crampton: The Sunburnt Queen. Jacana Media, Johannesburg 2004, ISBN 978-1-9199-3192-0.
  • Sidney Turner, Daphne Child (Hrsg.): Portrait of a pioneer – The letters of Sidney Turner from South Africa, 1864–1901. Macmillan South Africa, Johannesburg/London 1980, ISBN 978-0-8695-4095-4.
  • Stephen Taylor: The Caliban Shore. Faber & Faber, London 2012, ISBN 978-0-5712-9567-8.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9