Passages (Album)
Passages ist ein Musikalbum mit Kompositionen, die Ravi Shankar und Philip Glass gemeinsam geschrieben haben. In der musikalischen Gestaltung des Albums werden die Stile beider Komponisten fusioniert, nämlich die klassische Musik mit repetitiven Strukturen[1][2] von Glass und der traditionelle hindustanische (d. h. nordindisch-klassische) Stil von Shankar. Geschichte der Kooperation zwischen Shankar und GlassPhilip Glass traf Ravi Shankar zum ersten Mal im Jahre 1965, als Shankar und Glass zusammen an der Filmmusik für den Film Chappaqua arbeiteten. Dabei interessierte sich Philip Glass besonders für die große Bedeutung von Melodie und Rhythmus in der hindustanischen Musik, die in der westlichen Musiktradition hinter die Harmonie zurückgetreten waren.
– Philip Glass
– Ravi Shankar[3] 1989 schlug der Chef der Aufnahmestudios von Shankar und Glass Ron Goldstein vor, dass die beiden wieder zusammenarbeiten sollten. Aus diesem Vorschlag entstand dann das Album Passages.[3] Besetzung
Titelliste
Musikalische GestaltungWährend der Erstellung des Albums tauschten die beiden Komponisten Arrangements, Themen und Melodien aus, sodass die einzelnen Stücke des Albums Elemente von beiden Komponisten enthalten. So ist beispielsweise das von Shankar komponierte Stück „Offering“ eher im Stil Philip Glass’ repetitiver Musik angesiedelt als im Bereich der hindustanischen Klassik.[4] OfferingZu Beginn des Stückes spielt ein Saxophon in langsamem Tempo zur Eröffnung die Melodie aus Shankars Raga-Komposition. Danach steigen zwei weitere Saxophone darauf ein. Es folgt ein Mittelteil in schnellerem Tempo, in welchem das Thema der Eröffnungsmelodie weiterverarbeitet wird. In diesem Mittelteil ist deutlich ein Einfluss vom repetitiven Stil Glass’ zu hören.[4] Am Schluss wird noch einmal die Eröffnungsmelodie wiederholt.[3] SadhanipaDer Titel dieses Stückes basiert auf der Melodie desselben: Die Silben „SA DHA NI PA“ sind die indischen Bezeichnungen für die ersten vier Töne der Melodie des Stückes, nämlich D, H, C und A. Die Melodie wird zunächst ad libitum von einer Trompete gespielt. Daraufhin wird das Thema von den restlichen Instrumenten zunächst im 4/8- und dann im 6/8- und 7/8-Takt entwickelt. Zum Schluss wird die Melodie noch einmal wiederholt.[3] Das Thema, welches von Philip Glass komponiert wurde, besteht zwar nur aus vier Noten und ist minimalistisch, allerdings verliert das Stück seinen Minimalismus durch das Arrangement von Ravi Shankar: Bereits in der ersten Minute wird der üppige Stil Shankars dominant, der darin besteht, dass fast keine Harmonie oder Kontrapunkt vorhanden sind, dafür aber viele Instrumente wie Tabla, Sitar, Sarod, Mridangam und viele mehr. Oft spielen diese Instrumente im call-and-response-Stil.[4] Channels and WindsChannels and Winds ist ein Stück mit Instrumenten und Gesang. Es hat die A-B-A-B-A-B-Form. Dieses Stück wird als eine Brücke zwischen Sadhanipa und Ragas in Minor Scale wahrgenommen. Diese beiden Stücke sind die Stücke, bei welchen Philip Glass nur das Thema vorgegeben hat und die sonst von Ravi Shankar komponiert wurden.[3] Ragas in Minor ScaleRagas in Minor Scale, das zweite Stück, bei dem Philip Glass nur das Thema vorgegeben hat und das sonst von Ravi Shankar komponiert wurde, wird von einer Vina im 6/8-Takt eröffnet. Der folgende Mittelteil und der Schlussteil werden im 4/8-Takt gespielt.[3] Meetings Along the EdgeMeetings Along the Edge ist ein schnelles Stück, welches im Wesentlichen aus den folgenden Themas zusammengesetzt ist:
Von Philip Glass stammen außerdem weitere rhythmische Ideen sowie die Einleitung. Im Finale werden alle Themen gespielt, vermischt und kombiniert.[3] PrashantiDer Titel dieses Stückes heißt „Friedlichkeit“. Es ist derart aufgebaut, dass eine zunächst fröhliche Musik, die das friedliche Zusammenleben einer Gemeinschaft darstellen soll,[3] immer lauter und chaotischer wird, was für die Ausbreitung von Gier, Neid, Hass und Gewalt in dieser Gesellschaft steht. Schließlich ist ein lauter Knall zu hören, und die bisherige rhythmische Struktur verschwindet zugunsten eines langsamen Melodieteils, zu dem ein Sänger das folgende vedische Gedicht singt:
RezeptionIm Allmusic-Rating erhält das Album vier von fünf Sternen. Der Mitarbeiter von Allmusic Jim Brenholts schreibt:
– Jim Brenholts[5] ChartplatzierungDas Album war 1990 in den Charts für „Top World Music Albums“ des Billboard-Magazins gelistet. Dabei erreichte es zeitweise den dritten Platz.[6] Weblinks
Einzelnachweise
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