Das Unternehmen wurde 1864 von Johann Nepomuk Kuhn (* 17. Mai 1827 in Waldsee; † 21. Dezember 1888 in Männedorf) in Männedorf gegründet, nachdem die dortige reformierte Gemeinde eine neue Kirchenorgel errichtet hatte. Diese wurde von der Fa. E. F. Walcker & Cie. aus Ludwigsburg in Württemberg geliefert und von zwei Mitarbeitern in Männedorf aufgebaut: Johann Nepomuk Kuhn und Heinrich Spaich (* 26. Mai 1844 in Waiblingen; † ca. 1900 in Rapperswil). Im Herbst 1863 schloss die Gemeinde mit diesen ortsansässig gewordenen Orgelbauern der Firma Walcker einen Stimm- und Wartungsvertrag ab.
Nachdem sie auch andere Orgeln in der Gegend gestimmt hatten, kehrten sie nach Ludwigsburg zurück, kündigten dort ihre Stellung und siedelten sich in Männedorf an. Die Gründung der Firma wurde von den Gemeindeältesten zur Förderung des lokalen Handwerks sehr begrüsst.[2]
In den folgenden Jahrzehnten dominierte Orgelbau Kuhn gemeinsam mit seinem Konkurrenten Friedrich Goll den Schweizer Orgelbau. Der Sohn des Gründers, Carl Theodor Kuhn (1865–1925), übernahm im Jahr 1888 die Geschäftsführung. Er gründete 1906 die Filiale Nancy, die zweite in Frankreich nach Bellegarde. Die Filiale Bellegarde fusionierte 1907 mit Charles Michel Merklin in Lyon. 1925 wurde das Geschäft in die „Orgelbau Th. Kuhn Aktiengesellschaft“ überführt.
Im Jahr 1958 wurde der Export von neuen Orgeln wiederaufgenommen. Friedrich Jakob wurde 1967 Direktor. Nachdem die eigene Restaurierungsabteilung 1974 gestartet war, begann 1979 die verstärkte Restaurierungstätigkeit im Ausland. Ab 1988 war eine Konzentration auf den Export neuer Orgeln zu verzeichnen. Im Jahr 2000 wurde der Firmennamen in „Orgelbau Kuhn AG“ geändert.
Unternehmen
Das Unternehmen ist in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft organisiert und im Handelsregister des Kantons Zürich eingetragen. Das Aktienkapital beträgt 1,5 Millionen Schweizer Franken. Die Orgelbau Kuhn AG ist Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer Orgelbaufirmen (GSO) und der International Society of Organbuilders (ISO). Geschäftsführer und Geschäftsleiter «Technik & Gestaltung» ist Hans-Peter Keller. Orgelbauer Gunter Böhme ist Geschäftsleiter des Bereiches «Klang & Restaurierung», Orgelbauer Markus Hahn der Leiter «Orgelpflege». Präsident des Verwaltungsrates ist Dieter Utz.[3]
spätromantische Disposition von Fridolin Roth (1871–1961), Spieltisch als verkleinerte Kopie von St-Sulpice (Paris); 2002 um ein Fernwerk erweitert, das 1926 zum Ausbau vorbereitet war, 2023 Renovierung durch die Erbauerfirma → Orgel
1966 durch Kuhn auf 42 Register erweitert. 2005 neuer elektrischer Spieltisch von Mathis Orgelbau (Näfels) auf der Empore. Ab 2012 schrittweiser Umbau und Erweiterung auf 47 Register durch Thomas Gaida (Wemmetsweiler). Einzeltonsteuerung mehrerer Register und Rückführung von Registern auf den Stand von 1940.