NichtsnutzNichtsnutz oder Nixnutz ist ein deutsches Wort, welches als literarischer Typus, in unterschiedlicher Wertung auch als Schimpfwort, verwendet wird. Es bezeichnet eine Person, die keiner ernsthaften, nützlichen Beschäftigung nachgeht oder deren Handlungen keinen Ertrag bringen (zu nichts nütze). Ähnliche Bezeichnungen sind Drückeberger, Faulenzer, Faulpelz, Früchtchen, Galgenstrick, Galgenvogel, Haderlump, Hallodri, Herumtreiber, Lüderjahn, Müßiggänger, Nichtstauger, Niete, Null, Schlawiner, Tagedieb, Taugenichts, Tunichtgut, Versager, Waggis und andere mehr. BibelIn der Bibel finden sich mehrere Passagen, in denen das Wort Nichtsnutz in Übersetzungen verwendet wurde. Je nach Übersetzung mehr oder weniger.
GebrauchDie Etymologie des Wortes ist eindeutig. Das Wort leitet sich aus Nichts und Nützen ab. Ableitung: nütze – obd.: nutz, nützlich, brauchbar. Mhd. nütziu wīp, frühnhd.: nutz Leutt. Ahd.: nuzzi (um 800); asächs.: nutti; mnd.: nütte, mnl. nutte, nl.: nut, aengl.: Nytt; germ.: *nutja-.[2] Der Begriff Nichtsnutz oder nichtsnützig wird auch heute noch im Sinne von unbrauchbar verwendet.[3][4] Johann Christoph Adelung nennt in seinem recht umfassenden Werk: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (1811) den Begriff „Nichtsnutz“ bzw. „Nixnutz“ nicht. Sprichwörter
TriviaIm Mehl-Mülhens-Pferderennen hat der Hengst Nixnutz 1895 den ersten Preis errungen und ist seinem Namen nicht gerecht geworden. Im Computeranimationsfilm von 2001 des Regisseurs Bill Kowalchuk, Rudolph mit der roten Nase 2 (Originaltitel: Rudolph the Red-Nosed Reindeer & the Island of Misfit Toys), spielt ein Teil der Handlung auf der Insel der Nichtsnutz-Toys. LiteraturBereits 1319 gab die Stadt Soest einem Maler den Auftrag, das Buch der Nichtsnutze (Nequambuch) anzufertigen. Damit sollte Jedermann eindringlich vor Augen geführt werden, welche Strafen ihm drohen, wenn er sich nicht an Recht und Ordnung des Soester Stadtrechts hält. Die Person eines „Nichtsnutzes“ hat in der Literatur vielfach Niederschlag gefunden (Beispiele):
Die Comicfigur Isnogud (von Englisch „is no good“: „taugt nichts/ist ein Nichtsnutz“) erlangte als der, der „Kalif werden will anstelle des Kalifen“, Weltbekanntheit. Ähnlich bekannt wurde auch die Geschichte von Nils Holgersson, der sich im Laufe seiner Reise mit den Wildgänsen von einem widerspenstigen, faulen und auch teilweise bösartigen Nichtsnutz in einen verantwortungsbewussten, hilfsbereiten, selbstbewussten, lernbegierigen und höflichen Jugendlichen ändert. Verschiedentlich wurde auch Marcus Iunius Brutus, der Adoptivsohn Julius Cäsars, als Nichtsnutz dargestellt (z. B. in Asterix-Comics). Auch die Romanfigur des Zorro wird im „realen Romanleben“ vielfach als tollpatschiger reicher Müßiggänger und Nichtsnutz dargestellt. Gerhart Hauptmann lässt in seinem Werk Agamemnons Tod Thestor den Aigisthos einen niederträchtigen Nichtsnutz nennen und wird von diesem mit dem Schwert durchbohrt. WeblinksWiktionary: Nichtsnutz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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