Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Museo de Paleontología de Tocuila

Das Museo de Paleontología de Tocuila nahe der zentralmexikanischen Stadt Texcoco stellt Fossilien von einem der reichhaltigsten Faunenfundorte des Jungpleistozäns in Amerika aus. Dieser liegt in einem ehemaligen Zufluss des Texcoco-Sees. Die dort von einer internationalen Gruppe von Archäologen entdeckten zahlreichen Knochen, überwiegend von Mammuts, werden auf ein Alter zwischen 10.000 und 12.000 Jahren geschätzt.

Lage

Das Museo de Paleontología de Tocuila befindet sich in der Straße 16 de Septiembre im Dorf San Miguel Tocuila im Bundesstaat México.

Geschichte

Fundstelle

Die Fundstelle wurde im Juli 1996 bei Grabungsarbeiten entdeckt.[1] Während Joaquín Ramírez den Bau einer Zisterne überwachte, bemerkte er fossilisierte Knochenreste. Sein Bruder Celso, der Besitzer des Grundstücks, unterrichtete das Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH; Nationales Institut für Anthropologie und Geschichte) von dem Fund. Das Institut nahm mehrere Studien vor Ort vor, die die ungewöhnlich hohe Konzentration von Knochen verschiedener Tiere untersuchen sollten.

Das Museo de Paleontología de Tocuila wurde im November 2001[2] mit der Unterstützung des Grundstückbesitzers, des Dorfes, der Universidad Autónoma Chapingo und des INAH für das Publikum geöffnet.

Beschreibung des Fundorts

Mammut-Unterkiefer

In den 28 Quadratmetern, die bis jetzt erforscht wurden, entdeckte man in drei Metern Tiefe Reste von mindestens sieben Mammuts (Mammuthus columbi) verschiedenen Alters, von jung bis erwachsen,[3][1] zusammen mit Knochen mehrerer Tiere, wie Hasen, Wasserbewohnern und Huftiere (Kamel, Pferd, Bison).[4][3] Die meisten Untersuchungen der Reste deuten auf ein Alter von 10.000 bis 12.000 Jahren hin.[1][3][5]

Hypothesen

Mammut-Schädel

Es gibt mehrere Hypothesen, die zu erklären versuchen, warum sich so viele Knochenreste an einem einzigen Platz angesammelt haben.

Die ersten Erklärungen diskutierten die Möglichkeit, dass das Hochwasser des Flusses, der damals in den Texcoco-See mündete, die Mammuts und die übrigen Tiere überrascht, mitgerissen, ertränkt und gemeinsam eingegraben haben könnte.

Spätere Untersuchungen deuteten aber mehr auf einen Lahar (vulkanischer Schlammstrom) hin.[2][3] Claus Siebe, Peter Schaaf und Jaime Urrutia-Fucugauchi vermuteten, dass der Schlammstrom vom Vulkan Popocatépetl ausgelöst wurde,[1] während die Ergebnisse der Forschungen von S. Gonzalez, D. Huddart, L. Morett-Alatorre, J. Arroyo-Cabrales und O.J. Polaco auf den Nevado de Toluca hindeuten.[3]

Eine andere Erklärungsmöglichkeit für die Knochenakkumulation bietet die Untersuchung von J. Arroyo-Cabrales, E. Johnson und L. Morett. Nach der Analyse der Knochenfragmente legten sie die Hypothese vor, dass es an dem Ort menschliche Knochenspaltaktivität gab, vielleicht, wie es in Nordamerika üblich war, um Werkzeuge oder Pfeilspitzen herzustellen.[4]

Quellen

  1. a b c d Claus Siebe, Peter Schaaf und Jaime Urrutia-Fucugauchi: Mammoth bones embedded in a late Pleistocene lahar from Popocatepetl Volcano, near Tocuila, central Mexico. GSA Bulletin, October 1999, v. 111, no. 10, p. 1550-1562
  2. a b México Desconocido No. 322, Dezember 2003
  3. a b c d e S. Gonzalez, D. Huddart, L. Morett-Alatorre, J. Arroyo-Cabrales, O.J. Polaco: Mammoths, volcanism and early humans in the basin of Mexico during the Late Pleistocene/Early Holocene, Rome 2001, The World of Elephants – International Congress
  4. a b J. Arroyo-Cabrales, E. Johnson, L. Morett: Mammoth bone technology at Tocuila in the Basin of Mexico. Rome 2001, The World of Elephants – International Congress; p.419-423
  5. Jerjes Pantoja Alor: ¿Por qué se extinguieron los mamuts? Jornada, 24. April 2000

Koordinaten: 19° 31′ 13″ N, 98° 54′ 28″ W

Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9