Bedeutend ist Minuskel 629 vor allem, weil sie die älteste bekannte griechische Handschrift ist, die das Comma Johanneum im Text der Haupthand (nicht als Zusatz) enthält. Nach Gregory ist die Passage (auf fol. 105vb) direkt aus dem Lateinischen übersetzt worden.[6][3] Alle anderen griechischen Handschriften, in denen das Comma zu finden ist, enthalten dieses entweder nur als Zusatz von späterer Hand oder sind erst nach ca. 1500 entstanden.
Einzelnachweise
↑Kurt Aland in Verbindung mit Michael Welte, Beate Köster, Klaus Junack: Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neues Testaments. de Gruyter: Berlin und New York 1994, S. 84.
↑Institut für Neutestamentliche Textforschung, Document ID 30629. In: New Testament Virtual Manuscript Room.
↑ abcKlaus Wachtel: Der byzantinische Text der katholischen Briefe. Eine Untersuchung zur Entstehung der Koine des Neuen Testaments (= Arbeiten zur Neutestamentlichen Textforschung Band 24). de Gruyter: Berlin 1995, vor allem S. 315–318.
↑Caspar René Gregory: Die griechischen Handschriften des Neuen Testament, Hinrich: Leipzig 1908 (Digitalisat), S. 277: „Apg Kath Paul (PhmHe) mit der Vulgata-Übersetzung, an die der griechische Text sich überall anschliesst; Wörter sind sehr häufig umgestellt; sogar in der Einteilung der Zeilen und der Sylben folgt das Griechische dem Lateinischen.“
↑Caspar René Gregory: Die griechischen Handschriften des Neuen Testament, Hinrich: Leipzig 1908 (Digitalisat), S. 278.
Literatur
Kurt Aland in Verbindung mit Michael Welte, Beate Köster, Klaus Junack: Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neues Testaments. de Gruyter: Berlin und New York 1994 doi:10.1515/9783110877588, S. 84.
Klaus Wachtel: Der byzantinische Text der katholischen Briefe. Eine Untersuchung zur Entstehung der Koine des Neuen Testaments (= Arbeiten zur Neutestamentlichen Textforschung Band 24). de Gruyter: Berlin 1995, ISBN 978-3-11-014691-2, vor allem S. 315–318 und 322.