Martin WehrmannMartin Wehrmann (* 16. Juni 1861 in Stettin; † 29. September 1937 in Stargard in Pommern) war ein deutscher Historiker und Gymnasiallehrer. Seine Arbeiten zur Geschichte Pommerns gelten noch heute als grundlegend. LebenMartin Wehrmann wurde in Stettin als Sohn des Provinzialschulrats Theodor Wehrmann geboren. Er besuchte das traditionsreiche Marienstiftsgymnasium in Stettin und studierte dann von 1879 bis 1882 klassische Philologie und Geschichte, zunächst an der Universität Leipzig, wo er sich der Leipziger Burschenschaft Germania anschloss, dann an der Universität Berlin, an der Universität Greifswald und der Universität Halle, wo er 1879[1] Mitglied der Sängerschaft Fridericiana wurde und 1882 zum Dr. phil. promovierte. Anschließend schlug er den Beruf des Gymnasiallehrers ein. Zunächst wurde er Lehrer an den Franckeschen Stiftungen in Halle. 1884 ging er in seine Heimatstadt Stettin zurück, wo er Oberlehrer am Marienstiftsgymnasium, seiner alten Schule, wurde. Im April 1912 wurde er Direktor des Gymnasiums in Greifenberg und im Oktober 1921 Direktor des Groeningschen Gymnasiums in Stargard. In Stargard, wo er 1926 in den Ruhestand getreten war, lebte bis zu seinem Tode 1937. Wehrmann forschte und schrieb über die Geschichte Pommerns; seine Arbeiten gelten noch heute als grundlegend. Seine Forschungen führten ihn bis nach Rom, wo er in den Archiven des Vatikans Dokumente mit Bezug zu Pommern heranzog. Seine beiden Hauptwerke, die Geschichte der Stadt Stettin (1911) und die zweibändige Geschichte von Pommern (2. Auflage 1920–21), wurden ab den 1980er Jahren teils mehrfach nachgedruckt. Neben weiteren Einzelschriften verfasste Wehrmann eine Vielzahl von Aufsätzen, insbesondere für die Baltischen Studien und die Pommerschen Jahrbücher. Den Druck seines letzten publizierten Werkes, der Genealogie des pommerschen Herzogshauses (1937), erlebte er nicht mehr; dieses Werk ist heute „allgemein als Nachschlagewerk anerkannt“.[2] Die Veröffentlichung einer von ihm noch für den Druck vorbereiteten Biographie Herzog Bogislaws. X wurde durch den Ausbruch des Krieges verhindert und das Manuskript ging verloren. 1886 wurde er zum Vorstandsmitglied der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde gewählt. Zwischen 1887 und 1912 redigierte er gemeinsam mit Emil Walter das Jahrbuch Baltische Studien der Gesellschaft. Er war zugleich Chefredakteur der vereinseigenen Monatsblätter der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde und Mitherausgeber der Pommerschen Lebensbilder. Es ist wesentlich auf die Initiative Wehrmanns zurückzuführen, dass die pommerschen Provinzialbehörden im Jahre 1910 die Historische Kommission für Pommern ins Leben riefen. Wehrmann wurde im Jahre 1924 Ehrenmitglied der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde und Ehrendoktor der Universität Greifswald. Im Jahre 1931 wurde er Ehrenbürger von Greifenberg. Anlässlich der Wiederkehr seines 100. Geburtstags wurde ihm von der Gesellschaft für pommersche Geschichte vom 18. November bis zum 14. Dezember 1961 im Rathaus Berlin-Charlottenburg die Ausstellung „Bedeutende Pommern aus fünf Jahrhunderten“ gewidmet. In dem von Immanuel Meyer-Pyritz zusammengestellten Ausstellungskatalog ist ein auf einer Plakette befindliches Relief-Porträt Martin Wehrmanns abgebildet. NachlassMartin Wehrmanns Nachlass lagert im Archiwum Państwowe w Szczecinie.[3] SchriftenSchriftenverzeichnisse
Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Fußnoten
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