MaiköniginSeit dem Mittelalter zählt die Maikönigin zum europäischen Maibrauchtum. Im deutschen Kulturraum war es verbreitet, das schönste Mädchen einer Gegend zur Maikönigin (regional auch Maibraut oder Maigräfin) zu küren und nach der Krönung auf dem Maifest zur Versteigerung feilzubieten. Danach wurde das Mädchen entweder an den Meistbietenden oder einen gewählten Maikönig übergeben. Das erzielte Versteigerungsgeld wurde den weniger begehrten Mädchen als Unterstützung zur Aussteuer gegeben. Vor der Versteigerung wurde außerdem eine Strohpuppe nach dem Ebenbild der Maikönigin des Vorjahres gefertigt und verbrannt (in Franken nannte man diese Versteigerung Mailien oder Mailehen, die Strohpuppen auch Mailiene). In einigen Dörfern der niedersächsischen Samtgemeinde Brome und der angrenzenden Altmark wird ein ähnlicher Heischebrauch bis heute begangen (Stand 2016). Eine Gruppe blumengeschmückter Mädchen mit der „Maibraut“ an der Spitze bittet am ersten Pfingsttag singend um Gaben. Nur noch selten ist dort am selben Tag eine Gruppe von Jungen um den mit grünen Zweigen geschmückten Fischemeier unterwegs, der ebenfalls Geschenke erbittet.[1][2] Im angelsächsischen Kulturraum nimmt die Maikönigin eher den Charakter einer Personifizierung des Frühlings an und führt die mit dem Fest verbundenen Umzüge an. Siehe auchRezeption
Einzelnachweise
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