Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

 

Maiereignisse

Die Maiereignisse von Barcelona (oder auch Maitage, katalanisch: Fets de maig, spanisch: Jornadas de Mayo, Sucesos de Mayo, Hechos de Barcelona) dauerten vom 4. Mai bis zum 8. Mai 1937, mitten im spanischen Bürgerkrieg. Mit diesem Begriff bezeichnet man die bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen innerhalb der republikanischen Zone zwischen den mit der Sowjetunion verbündeten Kommunisten der PCE und (Rechts-)Sozialisten (vereint im PSUC) einerseits, Teilen der Anarchosyndikalisten des Confederación Nacional del Trabajo (CNT), Anarchisten der FAI und Linksmarxisten der POUM andererseits.

Vorgeschichte

Die Niederschlagung des franquistischen Aufstandes in Barcelona gelang hauptsächlich durch die gewerkschaftlich organisierte und bewaffnete Arbeiterschaft. Anarchisten und Anarchosyndikalisten übten in der ersten Phase des Bürgerkrieges in Barcelona und ganz Katalonien großen Einfluss über das Zentralkomitee der antifaschistischen Milizen aus, traten jedoch, großteils aufgrund des Widerspruchs mit der anarchistischen Ideologie nicht in die katalanische Regierung, die Generalitat de Catalunya ein. Zu Beginn eine machtlose Institution gewann die Generalitat jedoch bald wieder einigen Handlungsspielraum. Diese Tatsache sowie eine gewisse Naivität ihrer Anführer bewirkte, dass CNT und FAI bald Boden an die vereinigten Sozialisten und Kommunisten des PSUC verloren. Diese waren bestrebt, die Selbstverwaltung der Betriebe kriegswirtschaftlichen Erfordernissen unterzuordnen und überhaupt, im Verband mit bürgerlichen Kräften, die soziale Revolution zu unterbinden.

Ein weiteres Konfliktfeld war das zwischen den Kommunisten stalinistischer Prägung und der linksmarxistischen POUM, der in Katalonien eine seiner Bastionen hatte. In einer Hetzkampagne wurde die POUM als trotzkistisch diffamiert sowie als fünfte Kolonne Francos. Die Kommunisten warteten nur auf eine Gelegenheit, diese Konkurrenz loszuwerden.

Verlauf

Das Gebäude der Telefónica an der Ostecke der Plaça de Catalunya. Das Eckgebäude besaß 1937 eine runde Kuppel.

Am 3. Mai 1937 befahl der kommunistische Polizeichef Eusebio Rodríguez Salas die Guardia Civil und die Sturmgarde in drei Mannschaftswagen die Telefónica an der Plaça de Catalunya in Barcelona zu besetzen, die seit Beginn des Bürgerkrieges von Anarchisten kontrolliert wurde und für den Telefonverkehr ins Ausland von entscheidender Bedeutung war. Die Anarchisten und die POUM sahen darin den Beginn eines Angriffs auf sie selbst: Der „Krieg im Krieg“ hatte begonnen. Ihre bewaffneten Mitglieder in der Telefónica wehrten sich heftig. Als sich die Nachricht von der Schießerei in der Stadt verbreitete, traten viele Arbeiter in der Stadt spontan in den Streik, Barrikaden wurden überall in der Stadt errichtet. Bewaffnete Milizen der POUM und der CNT/FAI kämpften sich im Straßenkampf in die von der Guardia Civil und den pro Sowjet-Kommunisten gehaltenen Stadtviertel vor und beherrschten am 4. Mai Barcelona größtenteils. Zu Beginn der Kämpfe, am 5. Mai, brachen zudem 1500 Milizionäre von der anarchistischen Kolonne Roja y Negra, der Lenin-Division der POUM und der 128. Brigade der 28. Division von der Aragon-Front nach Barcelona auf. Sie wurden bei Binéfar von republikanischen Flugzeugen angegriffen. Nach Verhandlungen kehrte die Einheit aber zur Front zurück. Zur gleichen Zeit zog die Zentralregierung von der Front am Jarama Einheiten ab und beorderte diese nach Madrid. Zudem beorderte die Spanische Regierung zwei Zerstörer, die Zerstörer Lepanto und Sánchez Barcaiztegui, mit paramilitärischen Einheiten von Valencia nach Barcelona.[1] Die Regierung Francisco Largo Caballeros und die Generalitat Kataloniens riefen hierauf zur Waffenruhe auf und entsandten die anarchistischen Minister Juan García Oliver und Federica Montseny von Valencia zur Vermittlung eines Waffenstillstands nach Barcelona. Als sich herausstellte, dass dies nicht erfolgreich war, forderte Negrín von Largo Caballero den Einsatz von republikanischen Truppen. Einer der Führer der ERC, Lluís Companys, der auch die katalanischen Generalitat leitete, übte seinerseits großen Druck auf Largo Caballero aus, nicht die katalanische Autonomie durch Einsatz von Truppen der Zentralregierung zu brechen. Am 6. Mai wurde eine Anzahl von prominenten Anarchisten in ihren Wohnungen von Todesschwadronen ermordet. Am Folgetag trafen mehr als 6.000 Mann der Sturmgarde mit den zwei Zerstörern aus Valencia ein und übernahmen zeitweilig die Kontrolle über Barcelona. Erst am 8. Mai endeten die Unruhen gänzlich. Schätzungen zufolge starben bei diesen Mai-Unruhen 400 Menschen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg, ISBN 978-3-442-15492-0, 2. Auflage, S. 340.
Kembali kehalaman sebelumnya


Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9