Die Liste der Städte in der Schweiz bietet einen Überblick über die Entwicklung der Einwohnerzahl der Städte in der Schweiz. Aufgeführt ist auch eine alphabetische Liste aller Städte des Landes sowie eine Übersicht der Städte mit abgegangenem Stadtrecht.
Anders als etwa Deutschland oder Österreich kennt die moderne Schweiz kein Stadtrecht im rechtlichen Sinn mehr. In der Schweiz gilt statistisch jede Gemeinde als Stadt, die mehr als 10'000 Einwohner aufweist. Ob sich eine Gemeinde selbst als «Stadt» bezeichnet, liegt ganz in ihrem eigenen Ermessen und Selbstverständnis. So bevorzugt manche grosse Agglomerationsgemeinde den Begriff «Gemeinde», auch wenn ihre Einwohnerzahl die 10'000 überschreitet, beispielsweise Köniz mit rund 40'000 Einwohnern. Umgekehrt gibt es zahlreiche Kleinstädte, die nur einige tausend oder gar nur einige hundert Einwohner haben, sich aber aus geschichtlichen Gründen «Stadt» nennen, weil ihnen vor Jahrhunderten das Stadtrecht verliehen wurde, zum Beispiel Leuk. Normalerweise ist eine Stadt auch eine politische Gemeinde. Ausnahmen sind zum Beispiel Rapperswil (fusionierte 2007 mit Jona zur Gemeinde Rapperswil-Jona) und Werdenberg (seit 1803 Ortsteil der politischen Gemeinde Grabs).
Die Daten der Volkszählungen basieren auf der Definition des wirtschaftlichen Wohnsitzes, das heisst die Stadt oder Gemeinde, in der die Person grösstenteils der Woche wohnt und deren Infrastruktur beansprucht. Das Bevölkerungskonzept schliesst also alle Wochenaufenthalter (beispielsweise Schüler, Auszubildende, Studenten), Asylbewerber usw. mit ein.
Im Bereich der Bestandesdaten wurden bis zum 31. Dezember 2009 die Zahlen der Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes (ESPOP) des Bundesamtes für Statistik ermittelt. Sie bezogen sich auf den zivilrechtlichen Wohnsitz, das heisst den Ort, wo die Person mit Heimatschein gemeldet ist, Steuern zahlt und politische Rechte ausübt. Die Definition schloss also alle Wochenaufenthalter, Asylbewerber usw. aus. ESPOP wurde auf der Basis folgender Datenquellen erstellt:
Wanderungsstatistik der Schweizer Bürger (Erhebung bei den Gemeinden)
Verschiedene Ausländerregister des Bundes (ZAR, AUPER, ORDIPRO)
Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung (BEVNAT)
Im Rahmen des neuen Volkszählungssystems ersetzte im Bereich der Bestandesdaten ab dem 31. Dezember 2010 die Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) die bisherige Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes (ESPOP). STATPOP beruht auf den Personenregistern des Bundes sowie den Einwohnerregistern der Gemeinden und Kantone. Im Vergleich zu ESPOP umfasst die ständige Wohnbevölkerung in STATPOP zusätzlich Personen im Asylprozess mit einer Gesamtaufenthaltsdauer von mindestens 12 Monaten.[1]
Die Einwohnerstatistik der Schweizer Städte erfasst in ihrer Einwohnerkontrolle alle Personen mit Wohnsitz. Dies sind neben den zivilrechtlich Niedergelassenen namentlich auch solche mit Wochenaufenthalt.
Gemeinden mit mindestens 10'000 Einwohnern
Die folgende Liste enthält alle Gemeinden in der Schweiz, die Ende 2020[2] mindestens 10'000 Einwohner hatten (also Städte im geografischen Sinn, die nicht notwendigerweise ein historisches Stadtrecht besitzen und die teilweise auch auf die Bezeichnung als Stadt verzichten), ausserdem die Ergebnisse der Fortschreibung des Bundesamtes für Statistik für die Jahre 1995, 2000, 2005, 2010, 2015 und 2020 (jeweils 31. Dezember).[3][4]
Die Daten beziehen sich auf das jeweilige Gemeindegebiet nach der Definition des zivilrechtlichen Wohnsitzes. Angegeben ist auch der Kanton, zu dem die Stadt gehört. Weiter wird in einer separaten Spalte aufgeführt, wie sich die Einwohnerzahl von 1995 bis 2020 in Prozent verändert hat. Die Rangfolge ist nach der letzten Einwohnerzahl in absteigender Reihenfolge. Die Einwohnerzahlen der ganzen Agglomeration sind weiter unten aufgeführt. Diese sind gerade für Grenzstädte wie Basel und Genf von besonderer Bedeutung[5].
Kantonshauptstädte sind fett geschrieben (es fehlen Appenzell (Kanton Appenzell Innerrhoden), Altdorf (Kanton Uri) und Stans (Kanton Nidwalden), die nur Kantonshauptorte sind), die jeweils grösste Stadt eines Kantons ist kursiv geschrieben. Orte, die das Kriterium «Stadt» in doppelter Hinsicht erfüllen (historisches Stadtrecht und demografisch eine Stadt) sind mit S gekennzeichnet.
Liste der Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern
Total 172 Gemeinden weisen mehr als 10'000 Einwohner auf und gelten damit statistisch als Stadt.[6] Nachfolgend eine veraltete Auflistung, welche erst 162 Gemeinden umfasste.
Diese Liste führt alphabetisch all jene Orte mit weniger als 10'000 Einwohnern auf, die historisch (Stadtrecht/Marktrecht) das Kriterium «Stadt» erfüllen. Die angegebenen Einwohnerzahlen spiegeln die Bevölkerungsschätzung vom 31. Dezember 2023 wider und beziehen sich auf die Definition des wirtschaftlichen Wohnsitzes.[7]
M besitzt nur historisches Marktrecht, kein Stadtrecht 2 seit 1972 Teil der Gemeinde Brig-Glis 3 seit 2004 Teil der Stadt Bulle 4 seit 2011 Teil der Stadt Bourg-en-Lavaux 5 seit 2016 Teil der Stadt Estavayer 6 seit 2014 Teil der Stadt Ilanz GR 7 seit 2009 Teil der Stadt Clos du Doubs 8 seit 2001 Teil der Stadt Capriasca 9 seit 2018 Teil der Stadt Rheinwald GR 10 seit 2021 Teil der Stadt Neuenburg NE 11 Teil der Stadt Grabs
Orte mit abgegangenem Stadtrecht
Die angegebenen Einwohnerzahlen spiegeln die Ergebnisse der Volkszählung vom 5. Dezember 2000 wider und beziehen sich auf die Definition des wirtschaftlichen Wohnsitzes.[7]
* Mit den Agglomerationsgemeinden des angrenzenden Auslands haben gemäss Bundesamt für Statistik die Agglomeration Basel 863'543 und die Agglomeration Genf 935'517 Einwohner (Stand: 2020).[9]